Eiszeitstraßen-Tour

Radeln im Barnimer Land

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Auf den Spuren der Eiszeit im Barnimer Land

Blick in die Bauweise der Bernauer StadtmauerFoto: H. Domnick Der Radweg beginnt am Fern- und S-Bahnof Bernau und führt über die Breitscheid- und die Goethestraße direkt ins Stadtzentrum (Bürgermeisterstraße). Vorbei an der Marienkirche, die zu besuchen sich auf jedem Fall lohnt (spätgo- tischer Backstein-Feldsteinbau, Altar aus dem Umfeld von Lucas Cranach u.a.), erreicht man die mittelalterliche Stadtmauer mit den davor liegenden Wallanlagen. Hier, am Straßendurchbruch, bietet sich die seltene Gelegenheit, den Aufbau des Mauerwerkes zu betrachten. An der Mauer befindet sich ein Denkmal für die Verurteilten Kriegsdienstverweigerer.

Blick in die Bauweise der Bernauer Stadtmauer mit Kriegsverweigererdenkmal. Foto: H. Domnick
Weiter geht es auf der Mühlenstraße über die B 2 (Berlin-Eberswalde) in Richtung Wasserturm. Gleich hinter der Straßenkreuzung liegt rechterhand das St.Georgen-Hospital. Es wurde 1328 von der Tuchmachergilde gestiftet, 1432 von den Hussiten niedergebrannt und im 15. Jh. neu erbaut. Nun läßt man den Wasserturm und den Sportplatz links liegen, um rechts in die Fichtestraße einzubiegen, die auf direktem Wege nach Ladeburg führt.
 
Dort angekommen, bleibt man auf der Hauptstraße in Richtung Lanke, um fast am Ende des Ortes am Chausseehaus rechts in den Biesenthaler Weg zu fahren.
Man befindet sich jetzt auf dem Rad-Fernwanderweg Berlin-Usedom.

Es geht merklich bergan, denn man erklimmt die Endmoräne der Frankfurter Staffel, die sich hier von Tempelfelde kommend über Ladeburg bis Prenden hinzieht. Der kurz vor Lobetal erreichte Moränenrücken ist noch relativ flach im Gegensatz zum links aufragenden, 85 m hohen Endmoränenhügel des Kuhbergs. Der Weg führt nun abwärts nach Lobetal, einem reizvollen Ort mit viel Grün und hübschen Häusern. Bekannt ist Lobetal vor allem durch die Hoffnungsthaler Anstalten, einem Pflegeheim für Hilfe bedürftige Menschen Von einem Verein wurde in der restaurierten Alten Schmiede eine attraktive Touristen-Information eingerichtet, wo auch selbstgebackener Kuchen mit Kaffee zu haben ist (geöffnet aber nur nachmittags). Hier besteht die Möglichkeit zu einer ersten Rast. Weiter führt uns der Rad-Fernwanderweg ins Naturschutzgebiet Biesenthaler Becken. Vermutlich in der Saale-Kaltzeit von den Gletschern als Zungenbecken angelegt, war es in der Weichsel-Kaltzeit lange von einem großen Toteisblock ausgefüllt und entwickelte sich nach dessen Austauen zu einem bemerkenswerten Moorgebiet mit kleinen Fließgewässern. Die dazwischen liegenden Sandhügel (sog. Kames) wurden von Sanddablagerungen im zerfallenden Eis gebildet.
Vorbei an der schon im Mittelalter urkundlich erwähnten Langerönner Mühle (heute leider dem Verfall preis gegeben), erreichen wir das eigentliche Becken. Hier erfolgte ab 1830 ein Torfabbau für die Biesenthaler Brauerei. Die wassergefüllten Torfstiche sind jetzt wertvolle Biotope mit einer reichen Fauna und einer - von den Biesenthaler Naturfreunden gepflegten�- Orchideenwiese.
Biesenthal, am Ursprung des Flusses Finow gelegen, ist eines der ältesten Siedlungsgebiete der Region. Davon zeugen stein- und bronzezeitliche Funde, der slawische Burgwall und die mittelalterliche Burgruine. Beim Durchfahren der Stadt ergeben sich weitere Möglichkeiten, Interessantes anzuschauen (es empfiehlt sich, beim Fremdenverkehrsamt der Stadt vorher Informationsmaterial anzufordern). Entlang der Bahnhofsstraße führt unser Weg zu dem am Rande der Stadt gelegenen Bahnhof. Gleich hinter den Bahnschienen links abbiegend, kommen wir zum Bahnhof Melchow, um dessen Ausbau zu einer touristischen Einrichtung (Naturparkbahnhof) sich gegenwärtig ein Verein bemüht. Wenige hundert Meter entlang der B 2 in Richtung Eberswalde liegt links die denkmalsgeschützte Schmiede. Hier geht es rechts ab in Richtung Grüntal bis zur Tierarztpraxis und Wildtierpflegestation von Dr. Valentin (nicht öffentlich zugänglich), wo der Weg nach Schönholz beginnt. In Schönholz gilt Sempf�s Gaststätte als eine gute Adresse. Kurz vor dem nördlichen Ortsausgang biegt dann rechts ein Weg ab, der in das Naturschutzgebiet Nonnenfließ führt. Im Schatten mächtiger Buchen fährt man entlang des mäandrierenden Fließgewässers durch eines der reizvollsten Bachtälchen des Barnim. Am Forsthaus Geschirr, wo sich jahrelang eine Waldschule befand, erreichen wir dann Spechthausen, von wo aus der sog. Schwarze Weg direkt zum Eberswalder Zoo führt.
Der Radwanderweg führt weiter über Chorin und Parstein nach Stolzenhagen, wo sich neben anderen Sehenswürdigkeiten ein sehr interessanter Geologischer Garten befindet. Über Oderberg, dem Schiffshebewerk und dem nördlichen Barnim fährt man dann zurück nach Bernau (eine detaillierte Beschreibung enthält die käuflich zu erwerbende Routenbeschreibung mit Karte).
  

� Märkische Eiszeitstraße, Ebert, 2002