Ladeburg

Geschichte | Ortsbeschreibung | Hellmühle

 

Geschichte

Ladeburg ist eines der ältesten Dörfer des Barnim. Ursprünglich ein Dotationsgut der Bernauer Propstei, war es schon immer sehr eng mit der Stadt Bernau verbunden.
Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes stammt aus der Urkunde des Zisterzienserklosters zu Friedland über seine Einkünfte im Barnim vom 19. November 1300. Gemäß einer Urkunde von 1346 verpfändete der Propst Gerwinus zu Bernau die ihm aus dem Dorfe Lodenberg zustehenden Einkünfte an zwei Bernauer sowie zwei Berliner Bürger für eine Schuld von zusammen 60 Mark Silbers.
Das Carolingische Landbuch von 1375 erwähnt das 80 Hufen umfassende Dorf unter dem Namen "Lodeborg" und sagt, daß hier 16 Kossäten wohnten, die Anzahl der Bauern wird nicht genannt. Der Name des Dorfes entstand vielleicht durch Namensübertragung von Siedlern aus dem Magdeburger Raum, dort gibt es ein Dorf namens Lobdeburg.
  Als die in der Nähe des Dorfes gelegene Siedlung Roberg zur Ladeburger Feldmark gezogen wurde ( noch vor 1451), wuchs der Ort auf 100 Hufen, wovon aber damals wenig mehr als die Hälfte bewirtschaftet wurde, der Rest des Landes lag wüst und bedeckte sich allmählich mit Wald.
Im Schoßregister von 1450 wird über Ladeburg gesagt: "Lodenborg gehört zur Propstei Bernau".
Aus zehn freigekauften Bauernhufen entwickelte sich bereits im 16. Jahrhundert ein Rittergut.

Dorfidylle in Ladeburg. Foto W. Ebert
Dorfidylle in Ladeburg. Foto W. Eber
Noch kurz vor Einführung der Reformation in Brandenburg, als der damalige brandenburgische Kurfürst Joachim II. im Jahre 1536 den Propstsitz von Bernau nach Cölln an der Spree verlegte, kam auch ein Großteil der ehemaligen Ländereien der Bernauer Propstei zum Domstift in Cölln. So wurde das Dorf Ladeburg, einschließlich dem Rittergut, die Hellmühle bei Lanke, die Propsteiheide bei Wandlitz, der große Werder im Liepnitzsee u.a. dem neugestifteten Domstift in Cölln als neuer Besitz beigegeben.
Der Dreißigjährige Krieg führte Verwüstung des größten Teils der Hüfnergüter herbei, von welchen später überhaupt nur 14 besetzt wurden, die auch noch im 19. Jahrhundert existierten.


 

Aus der jüngeren Vergangenheit gibt es noch folgende geschichtsträchtigen Gebäude in Ladeburg:
Das Kolonialpolitsche Schulungshaus des Reichskolonialbundes. Am 29. Oktober 1938 wurde in Ladeburg das erste und auch einzige Kolonialpolitische Schulungshaus Deutschlands seiner Bestimmung übergeben. Hier sollte eine Schulungsstätte für den "neuen kolonialen Anfang" entstehen.
Nördlich von Ladeburg liegen noch heute die Reste der Bunkeranlagen des sogenannten Lagers "Koralle". Nachdem die Kriegsmarine im Jahr 1943 – 1944 im Ausweichquartier Bismark in Eberswalde untergebracht war, verlegte sie 1944 ihren endgültigen Sitz in das Lager "Koralle" bei Ladeburg. Dieses Lager war ab 1944 das Hauptquartier der Kriegsmarine und von hier aus führte der ehemalige Großadmiral Dönitz bis Ende März 1945 den U-Bootkrieg.
Das Objekt bestand aus einem zweietagigen unterirdischen Bunker und zwei Hochbunkern. Nach 1945 wurden Teile der Anlage gesprengt. Die Überreste sind heute noch zu sehen.

 

Märkische Eiszeitstraße, Lehmann, 2002