Ladeburg

Geschichte | Ortsbeschreibung | Hellmühle

 
 
Ortsbeschreibung

Ladeburg ist ein Angerdorf und liegt ca. 2 Kilometer nördlich von Bernau entfernt. Am 01. Juli 2001 wurde die Gemeinde Ladeburg in die Stadt Bernau eingemeindet. Über die Jahrhunderte bis heute hat das Dorf Ladeburg seinen ländlichen Charakter nicht verloren.

Schiff und Chor sind aus dem Mittelalter.Foto W. Ebert Die  Kirche befindet sich inmitten des Angerdorfes in der Nähe des Dorfteiches. Sie wird umgeben vom Friedhof, der mit einer Feldsteinmauer umschlossen ist.
Als am 19. November 1300 der brandenburgische Markgraf Albrecht III. den Zisterzienser-Nonnen des Klosters Friedland bei Wriezen ihre Güter und Einkünfte bestätigte, darunter auch 3 Wispel Roggen im Dorfe "Ladeborch", stand die Kirche schon etwa 60 Jahre. Für ihre frühe Bauzeit spricht auch die sorgfältige Ausführung der Kirche. Die zum Bau verwendeten Feldsteine sind tadellos verarbeitet. Auf das hohe Alter deutet auch die Gliederung des Baues hin.

Schiff und Chor stammen aus dem 13. Jahrhundert.

Foto W. Ebert

An das rechteckige Schiff schließt sich ein quadratischer Chor, der etwas schmaler und niedriger ist und daran eine fünfseitige Apsis (Altarnische) an, die übrigens eine Besonderheit der Kirche ist. Das Schiff der Kirche ist flach gedeckt. Der Chor wird durch Kreuzgewölbe mit scharfen Graten abgeschlossen, die Apsis durch ein Kappengewölbe.
Ganz besonders interessant und wertvoll ist ein frühgotisches,also ein spitzbogiges Portal aus Kalkstein in der Nordwand des Chores. Es handelt sich hier um Rüdersdorfer Kalk, welcher von den Mönchen des Klosters Zinna abgebaut wurde. Das Ladeburger Portal stellt die wohl älteste Verwendung dieses Gesteins für bildhauerische Zwecke dar. Den inneren Abschluß des Portals bilden eine Hohlkehle und ein Rundstab. Die unteren Steine sind mit stilisierten Blatt- und Blütenornamenten verziert, die oberen tragen in Großbuchstaben die Inschrift: AVE MARIA,GRATIA PLENA! [Gegrüßt seist du, Maria, voller Gnade!] Dieser Satz ist der Anfang des Engelsgrußes an die Jungfrau Maria.

Im Jahre 1853 erhielt die Kirche ihren jetzigen, jedoch wenig schönen Turm sowie den Anbau an der Südseite. Beides paßt keineswegs zu dem wuchtigen Feldsteinbau.
Damals verschwand auch der barocke Turm über dem Chor, welcher dem Dorf zu dem Namen "verkehrt Ladeburg" verholfen hatte. Ladeburg war übrigens der einzige Ort im Barnim, der einen Chorturm besaß. Einen zweiten gibt es nur im uckermärkischen Grünow.


 

Turmanbau von 1853. Foto W. Ebert

 
Turmanbau. Foto W. Ebert

© Märkische Eiszeitstraße, Lehmann, 2002