Biesenthal

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Geschichte

In hügeliger, wald- und wasserreicher Landschaft gelegen, zählt Biesenthal zu den ältesten menschlichen Ansiedlungen des Barnim. Bereits die mittelsteinzeitlichen Jäger und Sammler fanden hier vor etwa 10 000 Jahren günstige Lebensbedingungen: Wild, Fische und trockene Sandkuppen für ihre Lager. Auch jungsteinzeitliche Bauern ließen sich nieder und in der Bronzezeit befand sich hier, wie viele aus dieser Zeit stammende Gräberfelder beweisen, ein Siedlungsschwerpunkt. Mit dem Burgwall auf dem Reihersberg zählt Biesenthal zu den ersten slawischen Siedlungszentren im westlichen Barnim und mit der askanischen Burg auf dem Schloßberg und der Vogtei Biesenthal entwickelte sich ab dem 12. Jahrhundert ein bedeutendes mittelalterliches Machtzentrum. Die Burg wird als Hauptburg bezeichnet.  Die Heer - und Handelsstraße Berlin – Oderberg,  die  "via Bysdal" wird 1267 urkundlich erwähnt. Sie führte über Biesenthal und verlieh der Stadt eine  besondere Bedeutung.
Die Gebrüder Claus, Wilke und Otto von Arnim kauften 1426/27 einen Teil der Stadt dem Herrn von Uchtenhagen für 700 Schock böhmische Groschen ab. Die Armins bleiben im Besitz der ganzen Stadt und der Burg bis 1577.


Kriegerdenkmal auf dem umgestalteten ehemaligen Markt im Fischerkitz Foto w. Ebert
Kriegerdenkmal auf dem umgestalteten ehemaligen Markt im Fischerkitz.  Foto w. Ebert

Im Schutze der Burg siedelten sich Handwerker, Händler und Bauern an, es entstand die Altstadt von Biesenthal, das heutige Stadtzentrum.1258 wird Biesenthal (Bisdal) erstmals ukundlich erwähnt.  1315 als Marktort bestätigt, woraus abgeleitet wird, dass Markgraf  Hermann I., bereits im 13.Jh. Biesenthal das Stadtrecht verliehen hat.
Neben der Altstadt gab es noch die Ansiedlung Fischerkietz mit dem Markt am heuten Kriegerdenkmal und die der Kolonie westlich der Finow. Der Fischerkietz ist wohl der älteste Teil von Biesenthal. Die Kietzmühle wurde bereits 1375 erwähnt. Erst 1848 wurden der Fischerkietz und 1891 die Kolonie ein direkter Teil der Stadt Biesenthal.

Während des 30jährigen Krieges herrscht Pest in der Stadt, die Burg wird zerstört und und  ein Großbrand vernichtet 1632 Biesenthal bis auf wenige Außenhäuser, auch das Archiv verbrennt. 1756 brennt Biesenthal erneut bis auf 10 Privathäuser ab, Kirche, Schule, Rathaus werden zerstört und nur wenig später, 1764, zerstören zwei weitere Feuer alles bis auf das Haus in der Schulstraße 10, es ist heute noch erhalten.


Bei Bauarbeiten am Parkplatz Berliner Straße wurde ein alter Feldsteinbrunnen entdeckt und freigelegt. Er stammt noch aus der Zeit vor dem großen Brand 1756. Original restauriert ist er heute ein Denkmal zur Geschichte der Stadt.


 





Feldsteinbrunnen aus der Zeit vor dem großen Stadtbrand.
                                Foto W. Ebert
Feldsteinbrunnen aus der Zeit vor dem großen Stadtbrand. Foto W. Ebert

Anfangs des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Biesenthal immer mehr zu einem Kur- und Erholungsort. Der Stadt wurde 1934 das Recht erteilt, sich Luftkurort zu nennen. Diese Entwicklung wurde im 2. Weltkrieg unterbrochen. Seit Beginn der 90er Jahre bemüht sich die Stadt mit gutem Erfolg, wieder touristische Bedeutung zu erlangen. So wurde das 1925 neu gestaltete Strandbad am Wukensee 1999 nach altem Vorbild rekonstruiert und erfreut sich großer Beliebtheit. Jährlich finden im Sommer Wukensee-Feste statt.
2005 wurde Biesenthal Natuparkstadt.

© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert,  2012