Biesenthal
Wassermühlen in und um BiesenthalWehrmühle An den größeren Fließen entstanden schon sehr früh Mühlen. So wurde die Wehrmühle bereits 1375 im Landbuch erstmals urkundlich als Weremolle erwähnt. Zur Zeit der Burgherren auf dem Schlossberg in Biesenthal diente die Wehrmühle als Schutzschild für die Burganlagen. Der Name bezieht sich auf ein Landwehr, zog Gefahr auf, so wurde das Wasser der Finow so lange gestaut, bis das Umfeld der Burg unter Wasser gesetzt war. Im Trockenen blieb dann nur die Burg auf dem Schlossberg. In der Zeit der Askanier, in die der Bau der Wehrmühle fiel, fanden um Biesenthal jedoch keine nennenswerten überlieferten militärischen Auseinandersetzungen statt.
1907 wurde Wohngebäude der Säge- und Kornmühle von dem jüdischen Unternehmer Mühsam zu einer Villa mit der noch heute existierende Stuckfassade umgebaut. In der Zeit des dritten Reiches wurde die Wehrmühle enteignet und an eine Familie Müller übertragen. Zur Zeit der DDR waren in dem Gebäude mehrere Wohnungen untergebracht und der Hof der Mühle wurde zum Züchten von Haflingern genutzt. 1974 wurde der Mühlbetrieb eingestellt. Am 23. August 2002 brannte die Mühle ab. 2003 wurde das Gebäude mit der Ruine der Mühle wieder auf- und umgebaut, der hintere Teil wurde abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Das Haus befindet sich in Privatbesitz, wird teilweise von der Firma des Besitzers genutzt und als Veranstaltungsort vermietet (Wikipedia). Hellmühle Am Abfluss des Hellmühlenfließes steht eine sehr alte Wassermühle, die Hellmühle, welche bereits 1347 urkundlich als "molendino dicto Helle" erwähnt wird. 1375 wird "Hellemuel oder dy Helle mole" im Landbuch verzeichnet. Sie diente als Kornmühle. Ursprünglich dem Markgrafen gehörig, kam sie 1347 an den Magistrat bzw. der Probstei in Bernau und 1536 an das Berliner Domstift. Dieses verkaufte Gut und Mühle an eine Privatperson mit folgendem mehrfachen Besitzerwechsel.
Die Territorialverwaltung liegt seit Beginn des 18. Jahrhunderts in Ladeburg. Ab 1950 war das Gutshaus ein Landschulheim und später eine Jugendherberge. Seit 1989 stand das als "Denkmal für Produktions- und Verkehrsgeschichte" unter Schutz gestellte Haus leer. 2001 kam das Grundstück, das inzwischen in Eigentum einer jüdischen Stiftung übergegangene war, wieder in private Hand. Langerönner Mühle So wird die die Langerönner Mühle bereits 1375 im Landbuch von Kaiser Karl IV. als „Molendinum Langhe renne“ erwähnt. Sie gehörte schon vor 1375 zur Burg Biesenthal. 1435 teilt eine Urkunde mit, dass „Markgraf Johann den Gebrüdern Claus, Otto und Wilke von Barnim,, Lehensherren der Burg Biesenthal „die Mulen der Lange Renne genannt, by Bißdal gelegen, zu einen rechten Mannlehen“ gegeben habe. 1552 gehörte sie Mathäus von Arnim. Von 1577 – 1839 gehört sie als Amtsmühle zum Amt Biesenthal und dann bis 1872 zum Amt Nueustadt-Eberswalde. Danach folgten verschiedene Besitzer. Die Mühle brannte mehrfach ab und wurde wieder aufgebaut. Seit 1801 gehört Langerönne territorial zur Gemeinde Rüdnitz. Der Mühlenbetrieb ging kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts ein, das Anwesen wurde Gutsbetrieb.
Die früher als Getreide- und Schneidemühle fungierende Wassermühle ist zweistöckig und von verputztem Backstein. Sie besaß ein Krüppelwalmdach. Nach 1945 erfolgte der Umbau zu einem Erholungsheim. Der hermetisch abgeriegelte Bereich Langerönner Mühle , wurde zum Teil durch die Nationale Volsksarmee, zum Teil durch das Ministerium des Innern der DDR genutzt. Anwohner berichten von regelmäßigen Transporten per Ikarus-Bussen in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre. Anreisende waren zumeist männliche Personen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren aus Afrika und Lateinamerika. Fraglich bleibt, ob das Gelände in diesem Zusammenhang teilweise zur militärischen Ausbildung von Guerilla-Truppen genutzt wurde. Nach 1990 stand das Gebäude leer und verfiel. Vor einigen Jahren ist die Immobilie in Privateigentum übergegangen. Auf der anderen Wegseite befindet sich das damalige Gutsverwalterhaus. Es ist heute eine Touristenunterkunft. Kietzmühle
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