Melchow

Geschichte | Ortsbeschreibung

 

Geschichte

Bereits 1324 erstmals urkundlich erwähnt, lag die erste Ansiedlung des Dorfes dort, wo heute der Friedhof ist. Im Landbuch 1375 wid der Ort unter Melkow erwähnt. Es hatte damals 52 Hufen, wovon der Pfarrer 4 besaß. Die übrigen Hufen waren in Besitz von Bauern. Die Dominialrechte besaß und die Einkünfte erhob ein Nitze Wining. Für das Weiderecht in der zum Schloss Biesenthal gehörigen Heide hatten die Bauern jährlich ein Talent an dasselbe zu entrichten.

Die Bernauer Heerstraße bei Schönholz in Richtung Eberswalde. Foto W. Ebert Bedeutsam für den Ort war dessen Lage an der Bernauer Heerstraße, einer wichtigen spätmittelalterlichen Heeres-, Post- und Handelsstraße, die von Spandau über Bernau und Eberswalde nach Stettin führte. Sie gewann besonders an Bedeutung, nachdem Markgraf Waldemar 1317 befohlen hatte, den Finowübergang von Niederfinow nach Eberswalde zu verlegen. Die Heerstraße berührte Melchow an dessen südöstlichstem Punkt, dort wo heute die Station von Dr. Valentin ist, und führt von hier aus direkt nach Schönholz und von dort nach Eberswalde.


Die Bernauer Heerstraße bei Schönholz in Richtung Eberswalde. Foto W. Ebert

 Zur gleichen Zeit existierte noch eine zweite Handelsstraße, die von Biesenthal kommend,
nach Grüntal führte. Sie verlief in Biesenthal die Bahnhofstraße entlang bis zum heutigen Bahnübergang, dort links ab, dem heutigen Schienenverlauf folgend bis zu dem rechts abbiegenden Weg nach dem alten Dorf Melchow (heute der Friedhof) und von dort weiter bis zur Bernauer Heerstraße.
1432 wurde der am alten Friedhof gelegene Ort von den Hussiten vollständig
zerstört und aus der Liste der Barnimdörfer gestrichen. Das herrenlose Land lag fast ein Jahrzehnt lang brach. 1440 war es zur Hälfte im Besitz von Dietrich, Werner und Cune von Holtzendorf zu Sydow. Wer die andere Hälfte besaß, ist nicht sicher, sie wurde aber später vom Amt Biesenthal erworben und 1577 als Vorwerk neu begründet.
Melchow wurde an anderer Stelle wieder aufgebaut, aber ohne Kirche.
Im 18. Jahrhundert fanden sich in der Feldmark noch Überreste der Mauern auf der Feldmark vor, namentlich Pfeiler der Kirche sowie Reste des alten Friedhofes.

Schönholz wurde im Jahre 1375 erstmals im Landbuch erwähnt. Danach besaß die Witwe Keseling  4 Schulzenhufe und die Burg Biesenthal den Wiesenzins. Vor 1441-1580 verfügten die  v. Holtzedorf zu Sydow über die Wüste Feldmark Schönholz. Dem Dorf ereilte 1432 wie Melchow das Schicksal der Zerstörung durch die Hussiten. Von 1580 gehörte die Wüste Feldmark bzw. das neuerbaute Dorf zum Amt Biesenthal und von 1839-1872 zum Amt Neustadt-Eberswalde. 1900 verfügt der Ort über 24 Häuser mit Försterei.
1946 wurden 47,5 ha enteignet und aufgeteilt. 1953 entstand eine LPG Typ I., die sich 1960 mit der in Melchow vereinte.

        Der Dorfanger von Schönholz mit Pumpe.Foto W. Ebert
Der Dorfanger von Schönholz mit Pumpe.Foto W. Ebert

Im Juni 1992 erfolgte auf der Grundlage der politischen Entscheidung von sieben Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft "Nonnenfließ" und der Stadt Biesenthal  die Bildung eines Amtes. Melchow mit den Ortsteilen Schönholz und Spechthausen wurde eine Gemeinde dieses Amtes. Der Ortsteil Spechthausen gehört seit 2006 zur Stadt Eberswalde, nachdem sich die Spechthausener Gemeindevertreter von der Gemeinde Melchow losgesagt hatten.
Den Ortsteil Schönholz erreicht man von Melchow kommend über die Bundesstraße 2 in Richtung Eberswalde. Etwa 6 km hinter Melchow biegt man rechts die Sstraße nach Schönholz ab.


Quellen:
 Fidicin, E.: Geschichte des Kreises Ober-Barnim. Im Selbstverlage des Verfassers. Berlin   
     1858
Melchow – Wikipedia.  .http://de.wikipedia.org/wiki/Melchow
Das Amt Biesenthal-Barnim lädt ein . http://www.amt-biesenthal-barnim.de
 

© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2012