Schlösser im Umfeld der Märkischen Eiszeitstraße

 

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Nutzung der Schlösser nach 1945


Gertrud Seele Krankenhaus (Schloss Lanke um 1998)
Foto: W. Ebert

Nach 1945 wurden alle Schlösser ent- eignet. Mehrfach waren sie zunächst das erste neue Zuhause für Umsiedler. Spä- ter waren hier vornehmlich Kinder- und Jugendeinrichtungen wie Schulen, Kin- dergärten, Schulhorte, Kinderheime, Jugendklubs oder Ferienlager unterge- bracht. Einige Schlösser beherbergten viele Jahre wichtige Einrichtungen des Gesundheitswesens wie die psychia- trische Klinik in Lanke, das Kindergene- sungsheim in Kröchlendorff oder die Schule für behinderte Kinder in Börnicke. Mehrere Objekte dienten über Jahre hinweg als Wohnungen. Andere wurden für kulturelle Zwecke genutzt, so als Kulturhaus oder Museum, als Bibliothek (wie in Bad Freienwalde oder Altranft) oder als Kulturakademie (wie in Neuhardenberg). Vereinzelt sind auch Gaststätten oder Friseursalons anzutreffen.
Schloss Boitzenburg war Erholungsheim der Nationalen Volksarmee. Schloss Dammsmühle wurde bis 1959 von der Sowjetarmee belegt und ging danach in die Hände der Staatssicherheit über. Schloss Wolletz war Jagdsitz von Stasi-Chef Mielke. Jagdschloss Hubertusstock diente der Regierung der DDR für die Jagd, verbunden mit internen diplomatischen Gesprächen.
Die Nutzung der Schlösser zu den verschiedensten Zwecken hatte durchaus bewahrenden Charakter, auch wenn sie teilweise "vernutzt" wurden. Leider konnte weiteraus Geldmangel nur wenig für ihre Werterhaltung getan werden.

©  Märkische Eiszeitstraße, M. Klebert, 2003