Schlösser im Umfeld der Märkischen Eiszeitstraße
Theodor Fontane schreibt in seinem Roman "Vor dem Sturm": "Hier saßen, um Wriezen und Freienwalde herum, die Sparrs und Uchtenhagens, von denen noch jetzt die Lieder und Sagen erzählen, hier hatten zur Reformations- und Schwedenzeit die Barfus, die Pfuels, die Ihlows ihre Sitze, und in den Tagen, die dem Siebenjährigen Kriege unmittelbar folgten, lebten die Lestwitz und Prittwitz freundschaftlich beieinander; Prittwitz, der bei Kunersdorf den König, Lestwitz, der bei Torgau das Vaterland gerettet hatte." Die benannten Adelsfamilien - und weitere - gehörten zu unterschiedlichen Zeiten dem Militäradel an. Sie standen in kurmärkischen/preußischen oder auch ausländischen Kriegsdiensten als große Heerführer.
Wie anderswo in Brandenburg/Preußen ließen sie sich auch in unserer Gegend auf ihrem Gutsbesitz Schlösser bauen. So errichtete der legendäre Generalfeldmarschall des Großen Kurfürsten Otto Christoph von Sparr in Lichterfelde, Prenden und Trampe seine Schlösser. Später ließen General Hans Sigismund von Lestwitz in Kunersdorf oder General Joachim Bernhard von Prittwitz in Quilitz (Neuhardenberg) ihre Schlösser ausführen. Auch einfache Offiziere fühlten sich zur Repräsentation durch eigenen Schlossbau auf ihren Gütern verpflichtet, wie die von Ahlimb in Ringenwalde.
Der "schlossgesessene" Adel erweiterte sich auch auf verdienstvolle Militärs, die nicht zum Erbadel der Region gehörten: Generalfeldmarschall Georg von Derfflinger, der Held in der Schlacht bei Fehrbellin 1675, wurde Schlossherr in Gusow und Wulkow.
Die militärische Tradition fand auf Schloss Gusow auch späterhin ihre Fortsetzung mit den preußischen Kriegsministern Otto Christoph Graf von
Podewils und Graf Heinrich von Schönburg-Glauchau.
© Märkische Eiszeitstraße, M. Klebert, 2003