Leben in der Eiszeit - der Mensch

 

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Als ältesten Europäer bezeichnet man den Homo erectus heidelbergensis, der zur Elster-Kaltzeit vor 500 000 Jahren lebte. Bei Bilzingsleben in Thüringen fand man eine junge europäische Variante des Homo erectus: Homo erectus bilzingslebensis.
Es wird vermutet, dass er in der Holstein-Warmzeit von 350 000 bis 250 000 vor heute lebte.

Als ein Seitenzweig des Homo erectus entstand der Neandertaler. Der berühmte Fund von 1856 im Neandertal bei Düsseldorf gab ihm seinen Namen. Danach gab es noch über 350 Funde dieses Menschentyps in West-, Mittel- und Südeuropa, aber auch in Asien.
Er lebte etwa 130 000 bis 30 000 Jahre vor heute, d.h. in der Eem-Warmzeit und zu Beginn der Weichsel-Kaltzeit.

Eine Übergangsform zum Neandertaler, der Homo sapiens praeneanderthalensis, ist aus Funden im Travertin von Ehringsdorf bei Weimar bekannt geworden. Dieser Menschentyp lebte vor etwa 100 000 Jahren.


Eiszeitliches Lager
(Foto: Dr. Domnick)

Aus dem Homo erectus, der etwa 1,60 m groß war und ungefähr 60 kg Gewicht erreichte, entwickelte sich auch der Homo sapiens ("wissender Mensch"). Er wanderte noch zu Lebzeiten des Neandertalers aus südosteu- ropäischen und afrikanischen Gebieten nach Mitteleuropa ein.

Zur Gruppe des anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens sapiens) zählte auch der Cro-Magnon-Mensch, der vor 20 000 Jahren, also fast am Ende der Weichsel-Kaltzeit, seine inzwischen berühmten Felszeichnungen im heutigen Frankreich an die Höhlenwände malte. Er schuf sich Unterkünfte aus Mammutknochen und Tierhäuten und kannte schon Musikinstrumente, die aus Knochen gefertigt wurden.

Die vom Homo sapiens sapiens und dem Neandertaler gefertigten Arbeitsgeräte unterschieden sich nicht.
Das erste wichtige Werkzeug wurde vor 1 Million Jahren erfunden, es war der Faustkeil. Das Feuer wurde schon vor 1,4 Millionen Jahren genutzt.

Fundspuren deuten darauf hin, daß es bei den Neandertalern Kannibalismus gab.
Daß Höhlen für Menschen und Tiere, in diesem Falle Bären, eine wichtige Rolle spielten, erklärt sich durch den sogenannten "Höhlenbärenkult".

Im Odergebiet bei Vogelsang, fand man aus der frühen Weichsel-Kaltzeit Spuren des Neandertalers, die der mittleren Altsteinzeit zuzuordnen sind (70 000 bis 40 000 Jahre vor heute).

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© Märkische Eiszeitstraße, H. Domnick, 2003