Leben in der Eiszeit - der Höhlenbär

 

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Höhlenbär (aus: Geheimnisse der Urzeit)

Die Entwicklung des Höhlenbären

Der Höhlenbär (Ursus spelaeus) lebte in der jüngeren Eiszeit. Für unser Gebiet ist er erstmals in der SaaleKaltzeit nach- gewiesen. Er ist aber charakteristisch für die folgende jüngere Weichsel-Kaltzeit.

Schon in der Holstein-Warmzeit, dem Interglazial zwischen Elster- und Saale- Kaltzeit, lebten Höhlenbären neben den Braunbären und den anderen Raubtieren in Europa. Mit der folgenden Saale-Kaltzeit veränderte sich langsam das Klima und damit die Vegetation. Die Wälder wurden zurückgedrängt. Tiere aus dem Nordosten Europas drangen in unser heutiges Gebiet ein. Am Anfang kam es zu einer Mischfauna, später zu einer ausgesprochenen Eiszeitfauna der Saale-Kaltzeit. In der zwischen Saale- und Weichsel-Kaltzeit liegenden Eem-Warmzeit wuchs das sehr verbreitete Raubtier zur gewaltigen Größe von bis zu 4 m heran.

Wie lebte der Höhlenbär?

Als Allesfresser ernährte er sich auch von Gräsern, Beeren und Früchten. Er erreichte ein Alter von etwa 20 Jahren. Höhlen suchte er zum Winterschlaf auf und lebte sonst im offenen Gelände. Kranke, alte und unterernährte Bären suchten die Höhlen auf, um dort zu sterben.

Die größte Anzahl von Knochen verendeter Höhlenbären wurden in Mixnitz in der Steiermark (Österreich) gefunden. Es werden allein für das dortige Höhlensystem 30 000 verendete Tiere angegeben. Bärenhöhlen fand man darüber hinaus im Harz und in der Eifel, aber auch in Frankreich, Südengland, Polen, der Schweiz und an anderen Orten. Es fällt auf, daß die bisherigen Funde sich nahezu auf West-, Mittel-, Ost- und Südeuropa beschränken. In Nordeuropa und Asien fehlen bisher Nachweise.

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© Märkische Eiszeitstraße, H. Domnick, 2003