Die Urheimat der Löwen lag in Afrika, aber während der Eiszeit verbreiteten sich die Löwen über den ganzen Erdball.
Der Höhlenlöwe (Panthera leo spelea) war zur Eiszeit in Europa und Asien weit verbreitet. Eine Ausnahme bildete der mit Eis bedeckte Norden.
Es ist davon auszugehen, daß der Höhlenlöwe nicht in Gletschernähe, sondern südlicher in den Tundren lebte. Dennoch zählt er zu den charakteristischen Tieren der Weichsel-Kaltzeit. In dieser Zeit gab es auf dem amerikanischen Kontinent eine eigene Gattung der Höhlenlöwen. Vor der Elster-Kaltzeit, in der Cromer-Zeit, existierte eine sehr große Löwenart von bis zu 3,5 m Länge, welche heute fossil, wenn auch nicht sehr häufig, nachgewiesen werden kann. Damit war dieser Löwe größer als der heutige Tiger.
Beutetiere dieser Löwen waren Hirsche, Rehe, Pferde, Wildschweine und zahlreiche andere kleine Säugetiere.
Der Höhlenlöwe der Weichsel-Kaltzeit war etwas kleiner. Seine Knochen werden in den Ablagerungen europäischer Höhlen häufig gefunden. Während viele eiszeitliche Tiere mit dem Ende der Eiszeit ausgestorben sind, hat sich der Höhlenlöwe den folgenden wärmeren Perioden anpassen können.
Mit dem Verschwinden der eiszeitlichen Grassteppen in Europa änderte sich die pflanzenfressende Tierwelt. Damit verbunden, ging auch der Bestand der Höhlenlöwen, die vor den Tieren der Weichsel-Kaltzeit lebten, zurück. Die letzten Höhlenlöwen sollen noch zu Zeiten der Antike, etwa 600 Jahre v.u.Z., gelebt haben.
© Märkische Eiszeitstraße, H. Domnick, 2003