Eine jungsteinzeitliche Steinaxt, die der Oberschnurkeramik zuzuordnen ist, sowie bronzezeitliche Scherben weisen auf eine frühe Besiedlung des Gebietes hin. Umfangreich besiedelt wurde der Ort jedoch erst in slawischer Zeit. Eine mächtige Kulturschicht auf dem Hang östlich des Fischereigehöftes stammt aus dem 13. Jahrhundert. Bei Schachtarbeiten fand man 1991 einen alten Keller. Die dendrochronologische Bestimmung eines hier ausgegrabenen verkohlten Holzbalkens ergab ein Fälljahr um 1260. Unmittelbar nördlich der Fischerei befinden sich, etwa 25 m vom Ufer entfernt, unter Wasser Reste eines Pfahlbaues, der offensichtlich im Zusammenhang mit dem Siedlungsplatz steht. Er wird als Unterbau eines mittelalterlichen befestigten Wohnturmes angesehen. Dendrochronologische Untersuchungen ergaben als Zeitraum der Bohrung der Eichenpfähle in den Seegrund den Winter 1284/85. Eine Verbindung zu dem 1308 und 1311 erwähnten markgräflichen Wirtschaftshof (curia) Breten - später Alter Hof - ist wahrscheinlich. 1375 wurde im Landbuch ein "festes Haus" (castrum) erwähnt, bei dem sich weder eine Stadt noch ein Dorf befand. Die Erinnerung an den ehemaligen Wirtschaftshof war noch wach, als unter den jagdfreudigen Kurfürsten des 16. Jh. das Jagdhaus beim Alten Hof angelegt wurde. Es umfasste mehrere Gebäude. Zum Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde der Alte Hof von schwedischen Soldaten geplündert und die Gebäude zerfielen. Nur ein tonnengewölbter Keller blieb davon auf dem Gelände des späteren Forstgrundstückes erhalten.
1728 und 1774 wurden jeweils neun Büdnerhäuser errichtet, deren Bewohner als Fischer oder Forstarbeiter tätig waren. Denen folgten später weitere. Erst nach 1900 entdeckte man den so günstig an Wasser und Wald gelegenen Ort für den Fremdenverkehr. Sehr rasch entwickelte er sich zu einer Villenkolonie. Mit dem Bau der Autobahn rückte Altenhof aus seiner verkehrsmäßigen Abgeschiedenheit. Ab 1936 konnten Berliner Touristen den Ort in nur einer Stunde mit dem Kraftomnibus erreichen.
Zu DDR-Zeiten war Altenhof ganzjährig Erholungsort für Urlauber des FDGB. Trotz Wegbrechens dieses geregelten Urlaubstromes nach 1990 ist Altenhof heute wieder ein beliebtes und viel besuchtes Erholungszentrum am Werbellinsee.
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Literatur:
Landschaften in Deutschland - Werte der deutschen Heimat. Um Eberswalde, Chorin und den Werbellinsee. Böhlau-Verlag.
© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2003