Die Askanier und die Große Werbellinsche Heide
 
Trutzburgen oder Jagdsitze?
 

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Burg Werbellin

Erstmals sollen die Markgrafen Johann I. und Otto III. 1247 "am Werbellin" (apud Warbelinum) eine Urkunde ausgestellt haben. Dies könnte auch so interpretiert werden, dass die Burg noch nicht fertig war und die Markgrafen mit ihrem Hof in einem naheliegenden Feldlager kampiert hätten.Spätere Urkunden sind dann "in Werbellin" ausgestellt. Die Anlage wird darin als curia (= Hof, Residenz) und nicht als castellum (= Burg, Schloss) bezeichnet. Das wichtigste Schriftstück, das hier unterzeichnet wurde, betraf 1273 die Verlegung des Klosters Mariensee nach Chorin durch die Markgrafen Johann II., Otto IV. und Konrad I.. Besonders die letzten Askanier weilten oft in Werbellin, so der Markgraf Otto IV. (1267-1308) 16 x und Waldemar (1308 - 1319) 15 x. Eine kurz vor seinem Tode 1319 hier für Eberswalde ausgestellte Urkunde ist die letzte urkundliche Erwähnung der Burg. Ohne den Zeitpunkt genau festzulegen, muss davon ausgegangen werden, dass sie um 1325 der Zerstörung anheim fiel. 1375 wurde sie im Landbuch Kaiser Karls IV. nicht mehr vermerkt.
Hermann ordnet Werbellin seinem Burgtyp E, Turmhügelburgen, zu. Er charakterisiert sie wie folgt: Auf einem wenigsten einige Meter hohem Hügel war ein Turm errichtet, vielfach aus Holz, teilweise in Fachwerkkonstruktion, vereinzelt auch aus Stein. Der Hügel konnte rund oder rechteckig sein, der Turm war, sofern aus Holz, stets rechteckig. Am Rande des kleinen Hügelplateaus verlief meist eine hölzerne Palisaden- oder Plankenwand.
Diese allgemeine Beschreibung trifft vermutlich auch auf Werbellin zu. Grabungen, vor allem in Zusammenhang mit der Anlage des Werbellin-Kanals, lassen folgende Aussagen zu:
Die Größe der Burg Werbellin wird mit 30 m im Geviert angegeben. Nach den noch 1859 vorhanden gewesenen Mauerresten könnten die Grundmauern bis zu 4 m tief und 2,5 m breit gewesen sein. Verwandt wurden Feldsteine. Aus den in dieser Zeit noch gefundenen verkohlten Holzteilen und den im Wallgraben liegenden Mauersteinen wurde damals gefolgert, dass auf den Grundmauern ein ausgemauerter Fachwerkbau gestanden haben könnte.

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© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2004