Erstmalig wird die Feste 1297 in einer Urkunde erwähnt. Die Markgrafen Otto, Konrad, Heinrich und Johann überlassen darin dem Kloster Marienwalde das Dorf Mensdorf. Über das Gründungsjahr wird bis heute noch viel spekuliert. L. Enders, eine bekannte Historikerin, die sich intensiv mit der Uckermark und dem Barnim beschäftigt hat, spricht in ihrem Buch "Die Uckermark" (1972) die Vermutung aus, dass die Burg Grimnitz bereits am Ende des 12. Jahrhunderts gegründet worden sei. Diese Annahme ist durch keine Fakten gestützt und auch recht unwahrscheinlich.
Die markgräfliche Burg Grimnitz gehörte nach Herrmann (1986) zum Typ B. Dies waren große rechteckige Burganlagen, deren Innenraum in Anlehnung an die Ummauerung, zumindest jedoch hofbildend, bebaut waren. In einigen dieser Burgen sind Bergfriede und Palasbauten aus Quadergestein wenigstens in Resten erhalten. Das trifft auch für Grimnitz zu.
Herrmann vertritt, wie die meisten Historiker, die Auffassung, dass die Burg Grimnitz Mitte des 13. Jahrhunderts unter den Markgrafen Johann I. und Otto III. angelegt wurde. Für eine Festlegung auf das Jahr 1247, wie dies heute auf
Erklärungstafeln auf der Burg zu lesen ist, gibt es keinen gesicherten Nachweis. Für dieses Jahr liegt lediglich eine erste Urkunde aus der Burg Werbellin vor.
Im Erbregister des Amtes Liebenwalde aus dem Jahre 1598 finden wir: "Grimnitz ist ein Jagdhaus und gehöret unserem Gnädigsten Herrn, dem Churfürsten zu Brandenburg pp. Das Schloss ist mit einem Graben umgeben und vorm Thore mit einer Zugbrücke verwahret. Item vorm Schloss steht ein neuer Marstall und vor demselben eine ziemlich große Hoff-Stube und oben etliche Gemächer ...".
Im 30jährigen Krieg wurden die neuen Befestigungen und Teile des Schlosses zerstört. Nach Behebung der wichtigsten Schäden blieb Grimnitz weiterhin ein beliebter Aufenthaltsort für die Landesherren; so hielNachweisbar hielten sich zwischen 1297 und 1319 alle Markgrafen der stendalschen (johannischen) Linie, also Otto IV., Konrad, Heinrich, Johann IV. und Waldemar, zeitweilig in Grimnitz auf und gingen von hier aus zur Jagd. Besonders für Otto IV. mit dem Pfeil dürfte Grimnitz der Lieblingsaufenthalt gewesen sein. Nach dem Tode von Waldemar, der die Burg nur zu Beginn seiner Regierungszeit häufiger besuchte, wurde sie möglicherweise auch von den wittelsbachischen Markgrafen genutzt. 1340 fanden hier Verhandlungen mit den Pommernherzögen statt. 1375 ist die Burg im Landbuch Kaiser Karls IV. nicht mehr erwähnt. Sie wird dann wohl bereits verfallen gewesen sein.
Dann wird es 200 Jahre still um die Burg. Erst 1514 schrieb Kurfürst Joachim I. (1499-1535) wieder aus Grimnitz. 1516 soll die Anlage intakt und mit Kartausenbüchsen bewehrt gewesen sein. Von 1524-1528 führte er eine erste große Renovierung der Burg durch und am 24. August 1529 wird auf Grimnitz der Erbvertrag zwischen Brandenburg und Pommern abgeschlossen. Auch die Kurfürsten Joachim II. (1535-1571), Johann Georg (1571-1598) und Johann Friedrich (1598-1608), Gründer der Stadt Joachimsthal, hielten sich hier auf. Unter Kurfürst Johann Georg erfolgte 1571/72 ein völliger Umbau zu einem kurfürstlichen Schloss, aber bereits 1579 wurden große Teile desselben von einem Großbrand wieder vernichtet. Erneut aufgebaut, weist der 1584 erbaute neue Marstall auf eine große Hofhaltung hin. Wir haben Kunde von großen Empfängen, Turnierspielen, Bären- undten sich der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688) und auch der erste preußische König, Friedrich I. (1688-1713, König ab 1701) hier auf, was in Grimnitz ausgestellte Urkunden belegen.
Bis in die erste Hälfte des 18. Jh. hinein wohnten hier noch die Heidereiter von Grimnitz. Danach setzte der endgültige Verfall des Schlosses ein. 1860 kaufte es ein Berliner Steinhändler und ließ es fast vollständig abbrechen. 1885 schenkten dessen Erben die für sie wertlos gewordenen Ruine dem Kaiser Wilhelm I., welcher die Einstellung des Abrisses und erste Maßnahmen zur Sicherung der Baureste anordnete.
Die landesherrliche Burg Grimnitz war eine für die damalige Zeit große und feste Anlage, die sich von den anderen Burgen am Rande des Großen Waldes deutlich unterschied. Um den Burghügel herum verlief die aus Steinen gemauerte Ringmauer von etwa 1.5 Meter Stärke. An den Ecken, sowie in der Mitte, befanden sich halbrunde Mauervorsprünge (als Rondelle oder Bastionen bezeichnet). Sie dienten, ähnlich den Lughäusern der Stadtmauern, der Verteidigung. Vermutlich wurde ältere Bausubstanz in den Neubau einbezogen. Im 1. Obergeschoss befanden sich die kurfürstlichen Wohn- und Repräsentationsräume.
Ergebnisse neuerer Untersuchungen:
1999 nahm die Archäologin Antonia Schütz Grabungen und Probebohrungen vor. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen waren:
Lit.: Schütz, A. (1999): Mühen ums Denkmal. Sondierungen an der Burgruine Grimnitz bei Joachimsthal, Landkreis Barnim. Archäologie in Berlin und Brandenburg, 1999, S. 125-127.
© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2004