Die Askanier und die Große Werbellinsche Heide
 
Trutzburgen oder Jagdsitze?
 

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Festes Haus Breden

In Altenhof befindet sich auf dem Hang östlich des Fischereigehöftes eine mächtige Kulturschicht, die aus dem 13. Jahrhundert stammt. Bei Schachtarbeiten fand man 1991 einen alten Keller. Die dendrochronologische Bestimmung eines hier ausgegrabenen verkohlten Holzbalkens ergab ein Fälljahr um 1260. Unmittelbar nördlich der Fischerei befinden sich, etwa 25 m vom Ufer entfernt, unter Wasser Reste eines Pfahlbaues, der offensichtlich im Zusammenhang mit dem Siedlungsplatz stand. Er wird als Unterbau eines mittelalterlichen befestigten Wohnturmes angesehen. Dendrochronologische Untersuchungen ergaben als Zeitraum der Bohrung der Eichenpfähle in den Seegrund den Winter 1284/85. Eine Verbindung zu dem 1308 und 1311 erwähnten markgräflichen Wirtschaftshof (curia) Breden - später Alter Hof - ist wahrscheinlich. 1375 wurde im Landbuch ein "festes Haus" (castrum) erwähnt, bei dem sich weder eine Stadt noch ein Dorf befand.
Nach Hermann gehört Breden zu den "kleinen runden oder ovalen Burgen" (Typ C). Dieser Typ ist verhältnismäßig selten nachweisbar. Die Innenbebauung dieser kleinen Rundburgen bestand in Anbetracht des nur 15-30 m betragenden Durchmessers der Burgfläche in der Regel wohl nur aus einem Gebäude. Vor der Burg konnten Wirtschaftsgehöfte ihren Platz finden. Zu Breden vermerkte Hermann folgendes: "Die markgräfliche Curia (Altenhof) am Werbellinsee ist am Seeufer erbaut worden, jedoch noch im 13. Jahrhundert unter den ansteigenden Wasserspiegel geraten. Dadurch blieben die Holzpfosten der rundlich geführten Palisade, des Zentralbaus und eines Nebengebäudes erhalten."
Die Erinnerung an den ehemaligen Wirtschaftshof war noch wach, als unter den jagdfreudigen Kurfürsten des 16. Jh. das Jagdhaus beim Alten Hof angelegt wurde. Es umfasste mehrere Gebäude. Zum Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde der Alte Hof von schwedischen Soldaten geplündert und die Gebäude zerfielen. Nur ein tonnengewölbter Keller blieb davon auf dem Gelände des späteren Forstgrundstückes erhalten.

Auch am Nordrand des großen Waldes ließen die Askanier eine Reihe von festen Häusern anlegen: die Kannenburg und Jordansdorf (Görlsdorf, wüst bei Hammelspring) am Templiner Stadtfließ zur Havel, Vietmannsdorf und den Wartturm am Südwestufer des Kölpinsees nahe Götschendorf .

©  Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2004