Landschaftliche Grundformen

Endmoräne | Grundmoräne | Sander | Urstromtal

Endmoräne

Die Höhenzüge der Endmoränen bilden stets das Rückgrat der Geländeformung. Sie entstehen am Vorrand eines zum Stillstand gekommenen Gletschers, wenn aufgrund von Klimaänderungen kein "Nachschub" mehr erfolgt und sich das ausschmelzende Material unsortiert an der Gletscherstirn hoch auftürmt. Die Ablagerungen aus großen Gesteinsblöcken, Geschiebemergel und Schmelzwasser- ablagerungen werden dann als Satzendmoräne bezeichnet. Durch längeres Verharren der Gletscher in einem engen Raum und durch mehrmaliges Abschmelzen, bei dem das feinere Material weg geschwemmt wird und die größeren Brocken liegen bleiben, entstehen die sogenannten Blockpackungen als eine charakteristische Bildung der Satzendmoräne. Diese Blockpackungen mit einer Mächtigkeit von ein bis zwei Meter wechseln häufig mit Schichten aus Sanden, Kiesen und Geschiebemergel. Blockpackungen werden als ein Kriterium der Endmoräne angesehen.

urch kurzzeitige Vorstöße mit nachfolgendem Abschmelzen des Gletschers (Oszillationen) während dieser Phase kann es auch zu Stauchungserscheinungen im gerade abgelagerten Sedimentpaket kom- men. Es entstehen Stauchendmoränen bzw. sehr "lebhaft" wirkende Stauchungsgebiete.





Blockpackung in Sperlingsherberge bei Groß Ziethen. Foto: W. Ebert

In Folge dieser Vorgänge können auch Materialien aus älteren Erdzeitperioden nach oben gepresst werden, wie Tone in der Nähe von Joachimsthal bzw. sogar Braunkohle in der Nähe von Hohenfinow.v on Satz- und Stauchendmoräne.
 Da diese gewaltigen Vorgänge natürlich nicht immer nur in "reiner" Form erfolgten, sondern beide Erscheinungen kombiniert auftraten, finden sich im Gelände auch Mischformen.
Eisrandlagen im Bereich der
Märkischen Eiszeitstraße

 

Das Gebiet im Nordosten Brandenburgs wurde von Gletschervorstößen aus dem Norden mehrerer eiszeitlichen Stadien überfahren. Zahlreiche geologische Untersuchungsergebnisse vermitteln uns ein Bild der wahrscheinlichen Bewegungs- richtungen des Eises und der möglichen Eisrandlagen (siehe Karte). Nicht alle dieser Stillstandslagen des Eises führten aber zur Ausbildung deutlich wahrnembarer Endmoränen.

Endmoränen im Bereich
der Märkischen Eiszeitstraße


 









Charakteristische Endmoränen im Bereich der Märkischen Eiszeitstrasse

Die Lage und Verbreitung der Endmoränen einschließlich der wichtigsten Stauchungsgebiete im Nordosten Brandenburgs ist aus der Karte zu ersehen. In Verbindung mit den gleichzeitig dargestellten Sandern vermitteln sie den Eindruck von der Zusammengehörigkeit beider Landschaftsformen.

Endmoräne des Pommerschen Stadiums der Weichselkaltzeit

Das Pommersche Stadium der Weichselkaltzeit formte das am stärksten gegliederte Relief in den europäischen Jungmoränengebieten. Aus dem girlanden- artigen, oft in weiten Bögen schwingenden Verlauf eines Endmoränenzuges ist noch die "lobusartige" Form der ehemaligen Gletscherfront zu erahnen (Schlaak 1999).
Die Pommersche Haupteisrandlage ist der morphologisch markanteste Endmoränen- zug des Nordostdeutschen Tieflandes. Die großartige Ausprägung der Moränenrondelle des Pommerschen Stadiums erscheint im betrachteten Raum als eine Hügelkette von 80 - 120 m über NN.

Charakteristischer Verlauf der Blockendmoräne (rote Kontur)
zwischen Joachimsthal und Oderberg (Geologische Karte)

Besonders hervorhebenswert sind der Parsteiner Hauptbogen (mit Senftenhütter, Groß Ziethener, Choriner und Lieper Spezialbogen) im Osten und der Joachimsthaler Bogen im Westen. Insgesamt erstreckt sich dieser Endmoränenzug im Nordosten Brandenburgs als Hügelkette von Oderberg bis nach Feldberg. Nach heutigen Erkentnissen benötigte die Kaltzeit zum Aufbau der Pommerschen Endmoräne (Pommersche Eisrandlage) , heute als Pommernphase benannt, rund 1000 Jahre für den Aufbau dieser Endmoräne.

Die wesentliche Reliefformung in dieser Region geht auf den weit nach Süden vorstoßenden Odergletscher während des Pommerschen Stadiums der Weichselvereisung zurück, der in diesem Raum eine große Kraftwirkung und Sedimentführung erreichte (Gärtner 1998). Während eines längeren quasi stabilen Eisrandes wurden die charakteristischen Satz- und Stauchendmoränen der Pommerschen Haupteisrandlage ausgebildet, die häufig durch beeindruckende Blockpackungen gekennzeichnet sind (Gärtner 1998).

Die Endmoränenkörper sind hauptsächlich auf Stapelungs- und Stauchungseffekte der Gletscher des Pommerschen Stadiums zurückzuführen. Dass für einzelne Abschnitte aber auch eine Anlehnung an ältere, vorweichselzeitliche Formen angenommen werden kann, belegen die Lagerungsverhältnisse im Endmoränenkern bei Schiffsmühle (Bussemer, Gärtner & Schlaak 1994).

Endmoräne der Gerswalder und Ücker Staffel

Sehr imposante Endmoränenzüge wurden beim Gletschervorstoß der Gerswalder und Ücker Staffel gebildet. Vermutlich haben auch schon älteren Stadien das Gelände vorgeformt. Diese Endmoränenzüge stellen gewissermaßen den landschaftlichen Rahmen um den Oberen und Unteren Ückersee dar. Hierbei handelt es sich zum großen Teil um Stauchungsgebiete. Ausflugstipps

nach oben weiter

© Märkische Eiszeitstraße, G. Lutze, 2003