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Die Neuenhagener Insel

Geologische Übersichtskarte über die Neuen-
hagener Insel und angrenzenden Gebiete.
Aus: Schroeder, J. H. 1994 Beitrag Brose

Den nördlichen Abschluss des Bruchs bildet das Endmoränen-gebiet von Neuenhagen. Das morphologische Rückgrat der Hochfläche ist der Endmoränen-lobus der Pommerschen Eisrandlage, der auf einem Stauchmoränenkern aus tertiärem Material sowie solchem aus der Elster- und Saale-Kaltzeit auflagert. Es ist anzunehmen, dass der Stauchmoränenkern in der Saale-Kaltzeit angelegt wurde. Während des Pommerschen Vorstoßes wurde dann noch eine blockreiche Satzendmoräne aufgesetzt. Zu dieser gehört auch die höchste Erhebung der Neuenhagener Insel, der 75 m hohe Granitberg.

Im Hinterland der Endmoräne folgt ein schmaler Grundmoränenbogen, der dann zum Zungenbecken von Neuenhagen abfällt. In der Hohlform lagerte sich der Neuenhagener Bänderschluff ab. Bänderschluff deshalb, weil sich helle Sommerlagen und dunkle Winterlagen abwechseln. Wie die zahlreichen Abbaugruben und die noch heute erhaltene Ziegelei zeigen, bildete der Schluff ein ausgezeichnetes Rohmaterial für die Ziegelherstellung.


Pontische Vegetation am Südosthang
des Neuenhagener Sporns / W. Ebert









Die Nordseite der Neuenhagener Insel weist großflächige Sand- und Kiesablagerungen des Thorn-Eberswalder Urstromtales auf, die von Bralitz bis Hohenwutzen bis heute industriell genutzt werden.
Vom Granitberg aus zieht sich ein Schwemmsandwall, der Neuenhagener Sporn, bis ins angrenzende Polen hinein. Die Südosthänge dieses Sporns werden von einer wärmeliebenden pontischen Vegetation besiedelt. Sie stehen unter Naturschutz.

 

Literatur:
•  Schröder, J. H. (Hrsg.):
   Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg. No.2:
   Bad Freienwalde - Parsteiner See. Selbstverlag, Berlin 2003
•  Brose, F.: Das untere Odertal: Talentwicklung, Nutzung und Wasserbau.
   In: Schroeder; J.H. (Hrsg.): Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg.
   No.2: Bad Freienwalde - Parsteiner See.. Selbstverlag, Berlin 1994

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© Märkische Eiszeitstraße, H. Domnick/W. Ebert, 2004