Kurstadt Bad Freienwalde

 

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Geschichte

1316 wurde die Ansiedlung als "Vrienwolde" erstmals in einer Urkunde erwähnt. Sie bestand aber mit Sicherheit bereits schon früher. Die Stadt entwickelte sich zwischen zwei slawischen Fischerdörfern, Kietz und Tornow, am alten Oderübergang. Hier ist das Oderbruch nur etwa 2 km breit. Die Oder floss bis 1753 an Freienwalde vorbei.
Das Adelsgeschlecht derer von Uchtenhagen ist mit der Stadtgeschichte eng verbunden. Der erste Lehnsherr war 1373/74 vermutlich Arnold von Uchtenhagen, der vom Landesherrn für treue Dienste die Ortschaften Freienwalde, Sonnenburg und Neuenhagen erhielt. Während der Zeit des Feudalismus herrschte dieses Adelsgeschlecht nahezu uneingeschränkt und nahm fast 250 Jahre lang bestimmenden Einfluss auf alle wesentlichen Geschicke der Stadtgeschichte. Der letzte Nachkomme der Uchtenhagener war Hans von Uchtenhagen. Er starb 1618 ohne Kinder zu hinterlassen. Angehörige der Familie sind in der Kirche St. Nikolai begraben. Eine Straße in Freienwalde führt heute noch diesen Namen.
Der 30jährige Krieg berührte auch Freienwalde mit Einquartierungen, Plünderungen und Hungersnot bis zum Kriegsende. In dieser Zeit grassierte auch die Pest und raffte die meisten Menschen dahin. 1638 lebten nur noch 74 Bürger in der Stadt. Von ehemals 148 Bürgerstellen sind 1678 noch immer 27 wüst.


Die Kurfürstenquelle / H. Domnick

Mit der Entdeckung der Heilquellen im Brunnental 1684 erfährt die Stadt eine stürmische wirtschaftliche Entwicklung. Hinzu kommt eine aufkommende Indu- strialisierung mit mehr oder weniger großen Betrieben, wie Ziegeleien, Braun- kohlenbergwerke, Alaunwerk, Brauereien, Schamottefabrik u. a. im 18. und 19. Jahrhundert.
1816 wird der Sitz des Landkreises von Wriezen nach Freienwalde verlegt; Freienwalde wird Kreisstadt.
Der I. Weltkrieg führt zu einer Stagnation der aufblühenden Wirtschaft und erst ab 1924 beginnt wieder eine wirtschaftliche Erholung (Kurbetrieb, Tourismus, Wintersport), der aber mit Beginn des II. Weltkrieges wieder unterbrochen wird. Mit 42 zerstörten Häusern kommt die Stadt ziemlich glimpflich über den Krieg. Nach der kampflosen Besetzung durch die Rote Armee wird Freienwalde Garnisonsstadt.
Ende des Jahres 1993 wird der Sitz des Landkreises nach Seelow verlegt.

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Literatur: Künkel, U.: Bad Freienwalder Lexikon. Rinteln, 1994

© Märkische Eiszeitstraße H. Domnick, 2004