Forstakademie
Geschichtsdenkmal. Schicklerstraße 3.
Gebäude von 1793, welches mehrmals baulich verändert worden ist. 1913 wird das zweigeschossige Haus auf ein Geschoss abgestockt, die Seitenflügel entfernt und Treppe und Eingangsbereich in das Gebäude eingezogen, wobei das ursprüngliche Treppengeländer Verwendung findet. Der Umbau war mit der Absicht verbunden, hier ein Museum für Forstwirtschaftsgeschichte einzurichten. Zum Gedenken an die Gründung der Höheren Forstlehranstalt 1830 in diesem Hause wurde es unter Schutz gestellt. Links neben dem Eingang ein Medaillon des Begründers F.W.L. PFEIL.
Forstfakultät (Rotes Gebäude)
Baudenkmal. Schicklerstraße 5.
Dieses Haus ist ein großes und sehr repräsentatives Gebäude aus rotem Backstein, welches durch seine reichhaltige und anspruchsvolle Fassadengestaltung als spätklassizistisches Bauwerk mit Anklängen an die Neorenaissance einzuschätzen ist. Es entstand als Funktionalbau für die Forstakademie nach den Entwürfen und unter Bauaufsicht des Geheimrates CORNELIUS und des Oberbarnimer Kreisbaumeisters DÜSTERHAUPT.
Eine Einflussnahme des damaligen Berliner Stadtbaurates HERMANN BLANKENSTEIN ist bisher nicht beweisbar, aber anzunehmen, da dieser zum gleichen Zeitpunkt das Projekt für die Wiederherstellung des Turmes und die neugotische Veränderung der Maria-Magdalenen-Kirche entworfen hat und gemeinsam mit DÜSTERHAUPT dort die Bauaufsicht führte. BLANKENSTEIN gilt als Vertreter der spätklassizistischen Schinkelnachfolge. Er verwendete ausschließlich Backstein und Terrakottenschmuck. Prinzip der Fassadengestaltung war für ihn strenge Symmetrie und Axialität. Bestimmte Zonen der Fassade, wie Hauptportal, Fenstergewände, Sockel-, Gurt- und Kranzgesims, werden durch Terrakotten betont. Diese Stilauffassungen finden wir auch am Bauwerk Schicklerstraße 5 verwirklicht. Hinsichtlich seiner Architektur und Funktion ist es eines der repräsentativsten Gebäude für das Land Brandenburg aus dieser Bauzeit.
Das Bauwerk hat im II. Weltkrieg erheblichen Schaden erlitten. In den Jahren 1991/92 gelang es, umfangreiche Instandsetzungs- (Dachdeckung, Dachentwässerung), Holzschutz- (Dachstuhl) und denkmalpflegerische Maßnahmen (Sanierung Balkon, neue originalgetreue Balkonbrüstung, Austausch maroder Fenster, Eingangssituation) durchzuführen.
Forstbotanischer Garten
Gartendenkmal. Schwappachweg.
Der Forstbotanische Garten Eberswalde liegt im Landschaftsschutzgebiet Schwärzetal und unweit vom Tierpark Eberswalde. Er geht in seiner Idee auf den ersten Direktor der Höheren Forstlehranstalt F.W.L. PFEIL zurück, der ab 1830 einen Lehrgarten (Pfeilgarten) anlegen ließ. Hier sind Erkenntnisse aus dem ehemaligen Garten Berlin-Schöneberg eingeflossen, der zu dieser Zeit der artenreichste europäische Botanische Garten war. 1868 wird er auf seine gegenwärtige Stelle verlegt und im Laufe der Zeit flächen- und bestandsmäßig vergrößert. 1925 ist mit der Anlage eines Versuchsgartens des Instituts für Waldbau begonnen worden, der 1977 als Denglergarten Bestandteil wird.
Der II. Weltkrieg hat zu großen Verlusten am Gehölzbestand, zur Zerstörung des Wurzellaboratoriums und anderer Anlagen sowie zur Vernichtung wissenschaftlicher Dokumentationen geführt. 1950 beginnt man mit dem Wiederaufbau. Der Garten bietet mit seinen über 1000 Gehölzsippen, den vielen dekorativen Krautpflanzen, durch Sondergärten wie Steingarten, Heil- und Gewürzpflanzen, Heckenanpflanzungen, systematischer Schaugarten sowie durch Informationen (Gartenführer, Etiketten an den Pflanzen, Schautafeln, Führungen) reichen Erkenntnisgewinn und vielfältige Anregungen. Die seit 1986 bestehende "Botanikschule" eröffnet neue Möglichkeiten einer spezifischen Öffentlichkeitsarbeit und Weiterbildung.
Ab 1955 sind 20 ha südlich des Schwappachweges zum Garten hinzugekommen. Dieses moderne Waldarboretum unterscheidet sich von dem Garten durch die Ausbringung fremdländischer Holzarten in Gruppen, Horsten bzw. forstmäßig bewirtschafteten Beständen.
Im Garten erinnern zwei Denkmale an bedeutende Forstlehrer, die in Eberswalde gewirkt haben. Das Denkmal für F.W.L. PFEIL besteht aus einem großen Findling, in den eine Schrift eingelassen ist. Eine Plastik ist dem bedeutenden Zoologen THEODOR RATZEBURG gewidmet. Sie zeigt denselben bei der wissenschaftlichen Arbeit. Ein Gang durch den Garten lohnt sich vom Frühjahr bis Herbst. (Bestellungen von Führungen über Eberswalde-Information oder Fachhochschule Eberswalde).
Danckelmann-Denkmal
Kulturdenkmal. Schicklerstraße, Am Weidendamm.
Dieses Denkmal gegenüber der Alten Forstakademie stellt den zweiten Direktor der Höheren Forstlehranstalt und verdienstvollen Wegbereiter des Forstversuchswesens BERNHARD DANCKELMANN in Forstuniform dar. Es wurde am 10.8.1905 enthüllt und vom Bildhauer FRITZ HEINEMANN aus Charlottenburg geschaffen.
Kulturdenkmal. Ortsausgang nach Bernau.
Zur Erinnerung an den Kurator der Forstakademie, Oberlandforstmeister OTTO VON HAGEN († 10.9.1880). Die Büste wurde von dem Bildhauer R. POHLE aus Berlin modelliert. Daneben stehen 1895 und 1906 gepflanzte Denkmalseichen.
© Märkische Eiszeitstraße, K. Rohlfien, Verein für Heimatkunde Eberswalde, 2004