Sehenswertes

Wunderlich Haus | Wasserstraßen | Forstwissenschaften | Technikdenkmale
Sonstiges

Innenstadt


Marktplatz Mitte des 18. Jahrhunderts
Historienbild von Karl Hilliges, 1934

Der Marktplatz war bis 1945 nur halb so groß und an allen vier Seiten bebaut. Nach einem Bombenangriff deutscher Bombenflugzeuge  und erfolgter Neubebauung erhielt er das heutige Stadtzentrum prägende Bild.
Die drei vorhandenen Seiten zeigen eine Bebauung von 1680-1905.

Aus ihr heben sich folgende Gebäude heraus:



 

Löwenapotheke


Löwenbrunnen / W. Ebert


Baudenkmal. Wohnhaus von 1703, zweigeschossig, mit Walmdach. Haus des Bürgermeisters AUREILLON. Später Apothekengebäude, welches nach dem Marktlöwen 1738 seinen Namen erhielt. Gegenüber der Apotheke steht der Löwenbrunnen. Nach Vorgängern wurde er im November 1836 hier aufgestellt. Diese Plastik (Kulturdenkmal) wurde in der Königlichen Eisengießerei in Berlin nach einem Modell von CHRISTIAN DANIEL RAUCH gegossen. Die Rechnung betrug: "Für einen großen eisernen Löwen, 17 Zentner schwer, auf Plinthe gegossen und nach Rauchs Modell, 370 Taler."                                                                          

Altes Rathaus


Altes und Neues Rathaus 1993 / W. Ebert

Baudenkmal. Das 1775 erbaute Wohnhaus des Tuchfabrikanten HELLER wurde 1825 von der Stadt für 8500 Taler als Rathaus gekauft. Es handelt sich um ein zweigeschossiges Eckhaus von sieben Achsen mit gebrochenem Dach. Die Fassade zum Marktplatz hin ist durch drei einachsige Risalite belebt. 1864 wurde über dem Eingang das Eberswalder Stadtwappen angebracht. Hervorzuheben ist die reichverzierte Tür.

Neues Rathaus

Baudenkmal. Es ist 1903-05 von den Berliner Architekten KÖHLER und KRANZ im Stile der Neorenaissance erbaut worden, wovon das Eingangsportal, der Erker, die Schmuckgiebel, die Fenster und die Ratskellerfront Zeugnis ablegen. Auch das Innere ist sehenswert. Das Eingangsportal schmücken die Büsten der askanischen Markgrafen von Brandenburg JOHANN I. und WOLDEMAR, die sich um Eberswalde verdient gemacht haben. Die Außenfassade ist in Weinschulberger Sandstein gefasst und mit Putzflächen versehen.

Maria-Magdalenen-Kirche

Baudenkmal. Kirchplatz.
Sie wurde wahrscheinlich um 1260/70 im romanischen Stil begonnen und, unter dem Einfluss des Baus der Choriner Klosterkirche stehend, Anfang des 14. Jh. als gotische Kirche beendet.


Maria-Magdalenen-Kirche
Turmansicht / W.

Der große Backsteinbau ist eine dreischiffige, kreuzrippengewölbte Pfeilerbasilika von vier Jochen, ohne Querschiff, mit zweijochigem Chor mit polygonalem (7/12) Schluss, mit seitlichen Choranbauten und einem Westturm von Mittelschiffsbreite, der beidseitig von den weitergeführten Seitenschiffen eingefasst ist. Die Kirche erfährt in den folgenden Jh. mehrfach Veränderungen. 1874-76 erfolgt eine grundlegende Restaurierung der Kirche nach einem Projekt des Königlichen Bauinspektors und Stadtbaurats von Berlin, BLANKENSTEIN. Der enge Zusammenhang mit Chorin wird deutlich an dem schönen Chorpolygon mit schmalen, spitzbogigen Fenstern mit Maßwerk und schlanken Strebepfeilern und am Palmettenfries. Bemerkenswert sind die alten Portale im Westen, Norden und Süden mit einem Figurenprogramm aus Terrakotten in der Kapitellzone (Passionszyklus, kluge und törichte Jungfrauen). Sie gehören zum Ursprungsbau und sind zeitlich um 1280/90 anzusetzen.


Terrakottenschmuck am Nordportal / W. Ebert

Im Innern finden wir ein Freskogemälde eines Christophorus aus der 1. Hälfte des 16. Jh., einen mehrgeschossigen Altaraufsatz von 1606 mit reichem Architekturaufbau, Reliefs und Schnitzfiguren (von älteren Altären), eine pokalförmige große Bronzetaufe vom Ende des 13. Jh., zwei Holzplastiken vom Ende des 15. Jh., Glocken von 1502 und 1769, zwei Epitaphien von 1764 und 1766, zwei Inschriftgrabplatten von 1590 und 1684.
Die farbliche Neufassung der Kirche erfolgte 1976/77. Ausbesserungsarbeiten am Mauerwerk des Turms und der Schaugiebel sowie eine Restaurierung der Kapelle geschahen 1992/93. Die Restaurierungsarbeiten werden fortgesetzt. (Anmeldung zur Besichtigung in der Küsterei gegenüber).

Adler-Apotheke

Baudenkmal, Steinstraße
Geschichte: Gelände ursprünglich zum Heilig-Geist-Hof gehörend, ab 1350 städtisch und ab 1623 als Apotheke erwähnt. Nach einem Brand 1663 unter Einbeziehung älterer Fundament- und Kellerteile derzeitiger Bau errichtet. Wirtschaftsflügel vom Anfang des 19. Jahrhunderts angefügt, Umbauten im 19. / 20. Jh. (Eckeingang 1837, Ladeneinbauten und Veränderungen an Innenräumen). Bis 1986 als Apotheke genutzt, dann Leerstand. Sanierung von 1990 bis 1997, seitdem städtische Nutzung: Museum in der Adler-Apotheke, Touristeninformation und Standesamt. Das 1906 durch den Verein für Heimatkunde zu Eberswalde e.V. gegründete Museum enthält Sammlungen zur Stadtgeschichte, zur industriellen Entwicklung des Gebietes und zur Volkskunde. Viele thematische Sonderausstellungen sowie Familienveranstaltungen am Wochenende tragen zur Attraktivität bei. Vorträge, Führungen, Stadtführungen, Bibliotheksbenutzung sind weitere Leistungen des Museums.


Adler über dem Apotheken-Eingang
Foto: W. Ebert

Beschreibung: Zweigeschossiger Fach- werkbau auf Eckgrundstück, Straßenfassade regelmäßiges Fachwerk, Laubengang auf der Hofseite zeigt geschnitzte Elemente, hohes Speicherdach im unteren Teil mit dreifachem, liegendem bzw. im oberen Teil mit doppelt stehendem Stuhl.

Besonderheiten: Ältester Fachwerkbau der Stadt mit Stilelementen der Renaissance (profilierte Saumschwelle, farbige Holzbalkendecken, sog. Schwarze Küche). Bei der Sanierung äußeres Erscheinungsbild aus der Mitte des 19. Jh. hergestellt, innen Farbfassung des 17. Jh.

1998 wurde für die Restaurierung des Gebäudes der Denkmalpflegepreis des Landes Brandenburg verliehen.
In der Umgebung alter Hausbestand des 17.-19. Jh. Gegenüber ein Eckhaus mit Jugendstilelementen, weiter das Stadthaus, vor 1918 "Hotel zum Deutschen Haus".

 

Die Adlerapotheke, heute Museum.  Foto W.  Ebert
 

Im Altstadtcarree- Ein Wegweiser mit Kilomweterangabe zu den größten Städten der Welt Foto:H.Domnick
   Im Altstadtkarree 2010 - Ein Wegweiser mit 
   Kilometerangabe zu den größten Städten der Welt
   Foto :H. Domnick


       
        Barbara-Glocke / GUM
           Amaozone zu Pferde von Franz Stuck. Foto H. Domnick
  
Amazone

Kunstdenkmal. Weidendamm. Speerwerfende Amazone zu Pferde. Bronzeplastik des Bildhauers FRANZ STUCK, 1909. 

Barbara-Glocke

Kunstdenkmal. Kirchplatz. Die 1518 datierte, vermutlich von dem Lübecker Glockengießer HEINRICH VON KEMPEN gegossene Glocke der Stadtkirche Maria Magdalenen. Sie ist mehrmals repariert worden, aber immer wieder gesprungen. Die "Barbara" genannte Glocke trägt ein Relief und Münzabdrucke.
1992 letzte Instandsetzung durch den EberswalderMetallgestalter E. HERRMANN.
 

    
    Fachwerkspeicher /
Fachwerkspeicher
Baudenkmal. Salomon-Goldschmidt-Str. Zweigeschossiges, neunachsiges Fach- werkhaus, 18. Jh., Vollwalmdach, Aufzug, Gauben, zweiflüglige Haustür mit Rhomben und Voluten.

 


 



 


Georgskapelle
Georgskapelle / W. Ebert

 Baudenkmal. Breite Straße, in Höhe der Georgsstraße.
Diese 1359 erstmalig genannte St. Georgs-Kapelle ist das einzige Zeugnis zweier mittelalterlicher Hospitäler, die sich wegen der Seuchengefahr außerhalb der Stadtmauer und in beträchtlichem Abstand zu ihr befanden. Das dazugehörige Hospital fehlte bereits im Dreißigjährigen Krieg. Auf die Gertraudenkapelle deutet nur noch der Name Gertraudenstraße hin, in deren Nähe sie und das Hospital gestanden haben (Waldfriedhof). 1993 erfolgten umfangreiche Restaurierungsarbeiten am Dach und an der Fassade. Der kreuzrippengewölbte gotische Backsteinbau der Kapelle mit dreiseitigem Chorschluss und eingezogenem Westturm dient seit 1973 als Konzerthalle. In ihr werden Kammermusik- oder Liederabende und Lesungen veranstaltet.

 




Märchenvilla
 
Märchenvilla während der Restaurierung / W. Ebert
Bau- und Kulturdenkmal. Brunnenstraße 7-9
1826 erwarb der Artist und Gastwirt JOHANN FRIEDRICH DICTUS das Gelände an der Brunnenstraße, um dort für die Badegäste ein Gast- und Logierhaus mit Park einzurichten. Aus dem unwegsamen Wald- und Wiesengelände schuf er einen kunstvollen Park mit einem Neptunbrunnen, einem Wasserfall. Breite Kieswege und Brücken führten an Kunstwerken aus Stein und Erz vorüber. Inmitten dieses Parks erwuchs als klassizistisch beeinflusster Putzbau von zwei Geschossen und sieben Achsen die 1833 geschaffene Märchenvilla (1870 umgebaut und aufgestockt). Eine große Freitreppe führt zum Eingang. Der Saal ist mit einer Stuckdecke versehen. Von den Parkanlagen ist wenig erhalten geblieben. Von den Plastiken blieben verschont: Der Neptunbrunnen aus Sandstein, 2. H. 18. Jh.; eine reitende Amazone, Zinkguss, um 1840, von AUGUST KIESS (eine größere Ausführung steht vor dem Alten Museum in Berlin); die Pantherjagd, Bronze, um 1850, von JULIUS FRANZ. Gebäude und Kunstwerke sind 2004 restauriert worden.
 
Ehem. Schule / W. Ebert


Ehem. Schule

Baudenkmal. Kirchstraße 8. Dieser quergegliederte eingeschossige Putzbau mit Krüppelwalmdach ist 1830 als Schulgebäude entstanden und nach dem Krieg als Museum genutzt worden, welches sich nun in der Adler-Apotheke befindet. Heute ist das Haus in privater Hand. Das ehem. Museumsgebäude ist direkt an die Stadtmauer gebaut, deren Reste an dieser Stelle und in der Nagelstraße zu finden.



Stadtmauer / G.-U. Michaelis

Stadtmauer

Ursprünglich war die mittelalterliche Stadt mit einer massiven Stadtmauer aus Feld- und Backstein umgeben, in die zur Verteidigung 34 Weichhäuser und 2 Türme eingelassen waren. Man betrat dieselbe durch zwei Toranlagen. Außerdem umgaben Gräben und Wälle die Mauer. Nachdem zuerst die Gräben und Wälle eingeebnet und in Gärten verwandelt wurden, hat man um 1825 die Mauern bis auf die Überreste entfernt. Das noch erkennbare Weichhaus neben dem Museum war ursprünglich ein Turm.

 



Postgebäude
Postamt / W. Ebert

Baudenkmal. Eisenbahnstraße. 1890-92 wird das ansehenswerte Backsteingebäude mit gegliederter und reich verzierter Fassade errichtet. Zu diesem Komplex gehört auch das auf dem Hof befindliche Haus der Paketannahme mit seinem Treppengiebel. Das Haus ist 1992/93 denkmalgerecht saniert worden.

Das neue Hochschul- Forstgebäude in der A.- Möller- Straße 
Foto: H. Domnick  (2014)

 
 
Schicklerstraße
 
Historischer Bereich. König FRIEDRICH II. plante in einer Vorstadt von Eberswalde die Ansiedlung von Messerschmieden und die Errichtung einer Messer- und Scherenschmiedefabrikation. Ab 1743 wandern hier Messerschmiede und dazugehörige Spezialhandwerker aus Ruhla, Schmalkalden, aber auch Solingen ein. Für sie wird ab 1751 durch den Eberswalder Zimmermeister GEORG SUCROW eine Straße planiert, ein Marktplatz geschaffen und Doppelhäuser für je 2 Familien errichtet.
 
Schicklerstraße 19 - ein typisches Kolonistenhaus 
/ W. Ebert
Den Plan für den Aufbau der Vorstadt schuf Baukonstrukteur GERLACH. Schleifmühlen wurden errichtet und die Weichhäuser der Stadtmauer zum Einbau von Schmiedeessen genutzt. Die Handwerker schlossen sich zu einem Gewerk zusammen, erhielten 1751 vom König ein Reglement. 1764 wird der Bau abgeschlossen. 1799 sind folgende Gebäude in der Vorstadt genannt: 27 Häuser zu 2 Familien, 2 Häuser zu 6 Familien, 2 Faktoreigebäude (1 davon der alte Sucrowsche Gasthof), 1 große und 1 kleine Schleifmühle u.a.
Die Siedlung erhielt 1846 den Namen Schicklerstraße, nach dem damaligen Besitzer der Messerschmiedefabrik, Bankier DAVID SCHICKLER, welcher hier in seinem selbsterbauten Haus bis zu seinem Tode am 
                                                                                3.3.1818 wohnte (später Forstakademie).


 

Ehem. Marktplatz Schicklerstraße Foto: W. Ebert
Heute ist ihr Marktplatz noch erkennbar, die Häuserfluchten treten zurück, auf ihm steht eine alte Linde. Hier feierten die Messerschmiede im Sommer ihr acht Tage dauerndes Jahresfest mit dem Brauch des Hahnenschlagens. Die Anlage der Siedlung ist vorhanden, auch wenn Häuser umgebaut bzw. abgerissen und durch Neubauten ersetzt wurden. Sie legt Zeugnis ab von der
einheitlichen Bebauung einer frühindustriellen
Siedlung in friderizianischer Zeit.
 




Synagoge / Hist. Postkarte


Synagoge

Gedenktafel. Goethestraße
Eine Gedenktafel erinnert heute an die 1889 erbaute und 1938 abgebrannte Synagoge und die jüdische Gemeinde in Eberswalde.

 












Weidendamm


Am Weidendamm / W. Ebert


Anlage an der Schicklerstraße mit der Schwärze. Ursprünglich auf Befehl FRIEDRICH II. gepflanzte Weiden an der zum Mühlenteich angestauten Schwärze, 1871 von der Stadt angekauft und mit Hilfe des Verschönerungsvereins zur Promenade gestaltet. Von dieser Anlage ist nur noch der Teil an der Schwärze erhalten. Auf dem Weidendamm ein Kriegerdenkmal (Findling aus der Alten Oder), die Amazone von Struck und der Raubvogel von Wunderlich. In der veränderten Anlage ebenfalls das Danckelmann-Denkmal.
x

Winter im Forstbotanischen Garten Die Zaubernuss blüht schon im Februar Foto: H. Domnick

Winter im Forstbotanischen Garten.
Die Zaubernuss blüht  im Februar
Foto: H. Domnick

Die Uferpromenade an der
Finowkanalschleuse. Foto: H. Domnick

Die Uferpromenade am Finowkanal. Foto: H. Domnick

 


 


  nach oben weiter

© Märkische Eiszeitstraße, K. Rohlfien, Verein für Heimatkunde Eberswalde, 2004