Aber nicht nur die Eichen-, sondern auch die natürlichen Kiefernbestände wurden stark genutzt und zwar neben den Glasbrennern auch von den Aschebrennern, Teerschwelern und Holzköhlern. Der Höhepunkt ihres Wirkens lag um 1750. Viele Glashüttenarbeiter verdienten damit nebenbei ihr Geld. Die aus Holzasche gewonnene Pottasche war neben der Glasherstellung auch für Schießpulver und Schmierseife unentbehrlich.
Vom Mittelalter an bis zum Beginn des 19.Jahrhunderts waren Teerofenerzeugnisse, wie z.B. Schiffsteer, Wagenschmiere und aus Teer bestehende Holzschutzmittel wichtige Handelsartikel. So mussten die hölzernen Achsen der Fuhrwerke noch bis etwa 1800 mit Teer geschmiert werden.
In der waldreichen Schorfheide spielte die Herstellung von Holzkohle schon immer eine bedeutende Rolle. Noch bis ins vorige Jahrhundert waren die Holzmeiler in Betrieb. Um einen mittleren Schacht wurden die Holzscheide zu einem Holzkohlemeiler aufgestapelt und außen mit Erde und Rasen bedeckt. Der Köhler hatte darauf zu achten, dass die Abdeckung geschlossen blieb um eine offene Flammenbildung zu verhindern. Das aufgestapelte Holz verkohlte und es entstand eine sehr leichte, schwarze, poröse Kohle bei der die Zellstruktur des Holzes noch unter dem Mikroskop zu erkennen war.
Waldberichte aus dieser Zeit beschreiben den Waldzustand der Schorfheide als katastrophal. Der 1. preußische Forstminister Graf von der Schulenburg bestätigte dies mit den Worten. "...der Wald ist so übel zugerichtet, dass er nicht mehr zu erkennen ist! Das Revier ist verhunzt!"
Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts begannen aber auch Versuche, die Eiche wieder künstlich einzubringen. Von Erfolg war dieses Bemühen aber nur dort, wo gegattert wurde, ansonsten wurden die Kulturen Opfer des Weideviehs. Intensiviert wurde die Wiederaufforstung durch Friedrich II., der angewiesen hatte, auf Räumden Kiefern anzusamen oder anzupflanzen. Er hat sich persönlich oft in die Überwachung der Forstkulturarbeit eingeschaltet.
© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2004