Sternmoos-Buchenwald (Mnio-Fagetum sylvaticae)

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Sternmoos-Buchenwald 
 

Im natürlichen Buchenwaldgebiet findet sich vor allem an höheren Uferhängen der Rinnenseen dieser Steilhang-Buchenwaldtyp.

Die Vegetationsstruktur der Baumschicht wird absolut von der Buche (Fagus sylvatica) beherrscht. Sträucher sind selten. In der bisweilen lückigen Bodenvegetation bestimmen Moose das Bild, vor allem das Schwanenhals-Sternmoos (Mnium hornum), weiterhin sind Wald-Frauenhaar (Polytrichum formosum) und in geringer Menge Katharinenmoos (Atrichum undulatum), Weißmoos (Leucobryum glaucum), Kleiner Gabelzahn (Dicranella heteromalla) und Schiefbüchsenmoose (Plagiothecium spec.) vertreten.

Höhere Pflanzen kommen nur spärlich vor, unter ihnen Weiße Anemone (Anemone nemorosa), Behaarte Hainsimse (Luzula campestris), Tüpfelfarn (Polytrichum vulgare) und Mauer-Habichtskraut (Hieracium murorum). Durchschnittlich finden sich um 15 verschiedenen Pflanzenarten auf 400 m ² Waldfläche ein.

Die Standorte bilden lokalklimatisch kühl-luftfeuchte Schatthanglagen steiler Neigung mit stellenweise labiler Bodenoberfläche. Die sandigen sauren Böden haben eine geringe Basensättigung, der Humuszustand ist moderartig, wobei Streu und Zersetzungsprodukte oft der Oberflächenerosion unterliegen. Den Moospolstern kommt dabei eine wichtige oberflächenstabilisierende Funktion zu.

Die Potenz zur Nettoprimärproduktion ist durch den weitgehend unterbrochenen Stoffkreislauf (ständiger Streuverlust) nur mäßig ausgeprägt, sie beläuft sich durchschnittlich in einem Zeitraum von 160 Jahren oberirdisch auf ca. 6 t Trockensubstanz pro Hektar und Jahr , davon Holz 2,9 t und Laub 2,8 t.

Gefährdungen können durch induzierte Labilisierungen der Bodenoberfläche (z. B. durch Wege) und durch Holznutzung entstehen. Daher sollten zum Erhalt dieser -für Landeskultur und Naturschutz- bedeutsamen Waldreste jegliche Eingriffe vermieden und ihr Schutzstatus weiter gesichert werden.

Vorkommen:
Steil-Nordhang Liepnitzsee/Wandlitz

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©  Prof. Dr. G. Hofmann, 2003