Flattergras-Buchenwald (Milio-Fagetum sylvaticae)

Frühlingsplatterbsen | Perlgras- | Flattergras- | Schattenblumen-
Sternmoos-Buchenwald



Die ökologischen Übergangsbereiche zwischen den Lehm- und Sand-Buchenwäldern sind die Wuchsorte dieses natürlichen Waldtyps.

Die Vegetationsstruktur wird in der Baumschicht durch absolute Vorherrschaft der Rotbuche (Fagus sylvatica) geprägt, bei kaum ausgebildeter Strauchschicht fallen in der relativ artenarmen und lückigen Bodenvegetation nur Flattergras (Milium effusum), Weiße Anemone (Anemone nemorosa) und Sauerklee (Oxalis acetosella) auf, säureanzeigende Arten fehlen jedoch noch. Durchschnittlich nehmen 12 bis 15 verschiedene Pflanzenarten auf 400 ² Waldfläche an der Strukturbildung des Vegetationsbestandes teil.

Die Standorte sind ebene bis leicht exponierte Geländelagen mit Niederschlägen über 600 mm. Die Böden gehören zum Typ der Tieflehm-Fahlerde oder Bändersand-Braunerde. Bei guter bis mittlerer Nährkraft des Substrates ist die Humusform mullartiger Moder bis Moder (C/N-Verhältnisse zwischen 16 und 18). Der Wasserhaushalt des Bodens ist im Jahresverlauf als frisch bis mäßig frisch anzusprechen.

Die oberirdische Nettoprimärproduktion beläuft sich auf Durchschnittswerte um 9,0 t pro Hektar und Jahr, davon Holz 5,5 t (Buche II. Bonität), Laub 3,2 t und Bodenvegetation 0,3 t. Damit vermittelt dieser Waldtyp vegetationsstrukturell, standörtlich und auch in der Potenz zur Nettoprimärproduktion zwischen den artenreicheren Waldmeister-Buchenwäldern auf mehr bindigen Böden und den betont artenarmen Moder-Buchenwäldern der sandigen Standorte.

Bei relativer Stabilität und geringer natürlicher Schadanfälligkeit sichern die Bestände des Flattergras-Buchenwaldes mittlere bis gute forstwirtschaftliche Leistungen und haben günstige landeskulturelle Wirkungen vor allem auf den Wasserhaushalt. Heute sind verbreitet Nadelbaumkulturen der Kiefer und seltener auch der Fichte auf natürlichen Standorten des Flattergras-Buchenwaldes anzutreffen. Durch Unterbau gebietsheimischer Buchen kann in diesen Kunst-Beständen Stabilität und Produktivität erhöht und wünschenswerte Naturwaldregeneration eingeleitet werden. Die daraus entstehenden Kiefern-Buchen-Mischbestände können forstlich zu einer hohen Massen- und Wertleistung geführt werden und liefern zudem ansprechende Waldbilder für den Waldwander Flattergras-Buchenwald

Vorkommen:
 • Rev. Theerofen, Abt. 145 a1
 • Rev. Grumsin, Abt. 109

zurück nach oben weiter

©   Prof .Dr  G. Hofmann, 2003