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Von Berlin kommend, verlässt man an der Abfahrt Lanke die Autobahn und fährt nach Prenden. Bevor man in den Ort kommt, sieht man linkerhand den Strehlesee. Zwischen See und Straße liegt der sagenumwobene Teufelsstein, ein mächtiger Findling (Revsundgranit) mit einem Umfang von 10,30 Metern. Im Ort selbst ist die Kirche sehenswert. Weiter geht es nach Sophienstädt, einem kleinen Dorf mit einer neuromanischen Büttner-Kirche und dem idyllisch gelegenen Eiserbuder See mit einem Campinglager. Bevor wir das Angerdorf Ruhlsdorf erreichen, fahren wir an künstlichen Seen, die durch Kiesabbau entstanden sind, vorbei. Linkerhand befindet sich der Bernsteinsee, benannt nach den Bernsteinfunden beim Abbau, und rechterhand der Ruhlesee. Hier entstand 1999 eine besondere Attraktion: eine Wasserskiliftanlage. Auf dem 920 m langen Rundkurs kann man bei einer Geschwindigkeit von 30 - 60 km/h seine Standfestigkeit unter Beweis stellen.
In Ruhlsdorf ist besonders der neu gestal- tete Dorfangerbereich mit dem Bürgerhaus (ehemals Schule) und der Dorfkirche, die von einer Steinmauer des Friedhofes umge- ben ist, hervorzuheben.
Von hier aus führt unser weiterer Weg zum Finowkanal und zur Ruhlsdorfer Schleuse. Pferdeliebhaber sollten nicht versäumen, den Fjordpferdehof zu besuchen. Fjord- pferde, die aus Norwegen stammen, erin- nern sehr an Wildpferde. Außer Reiten und Unterstellen eigener Pferde, kann man hier Kutschfahrten unternehmen. Entlang des 250jährigen Finowkanals, übrigens dem ältesten noch befahrenen Kanal Deutsch- lands, kommt man zum Kanalkreuz. Hier schneiden sich der 1914 eingeweihte Oder-Havel-Kanal mit dem Finowkanal, der jetzt hier endet, da die Strecke bis Liebenwalde durch Zuschütten der Zerpenschleuse stillgelegt wurde. Dieser einstige Kanalteil heißt "Langer Trödel", was von Treideln (Trödeln) kommt. Zerpenschleuse ist ein liebenswerter, beschaulicher Ort mit etwas holländischem Flair, den zu durchwandern es sich lohnt. Beiderseits des Kanals stehen zumeist einstöckige Schifferhäuser, die an die Vergangenheit des Ortes erinnern.
Von Zerpenschleuse aus folgen wir nun der schon im Mittelalter wichtigen "Uckermärkischen Heer- und Handelsstraße", die von Berlin über Templin nach Prenzlau führte. Am Ortsausgang ändert sich erneut die Landschaft, sie wird welliger und der Laubholzanteil nimmt wieder zu. Wir befinden uns bei Klandorf bereits im Gebiet der Schorfheide. Am geologischen Aufbau der Umgebung von Groß Schönebeck beteiligen sich - teilweise relativ kleinflächig - Sander, Grundmoränen und Dünen.
Bald erreichen wir Groß Schönebeck. Etwa in der Dorfmitte steht rechts von der Straße die "Alte Schmiede", die heute als Informationsstelle des Tourismusvereins Schorfheide-Chorin dient. Gegenüber, etwas abseits der Straße, ist das ehemalige Jagdschloss, heute das Schorfheide-Museum, und unweit davon die sehenswerte Feldsteinkirche.
Nicht ohne Grund bezeichnet man Groß Schönebeck als das "Tor zur Schorfheide". Es ist ein idealer Ausgangspunkt für Aus- flüge in das große zusammenhängende Waldgebiet, welches seit mehr als 750 Jahren zu den bevorzugten Jagdgebieten der in Brandenburg/Preußen Herrschenden gehört. Die Slawen nannten es den Uckerschen Wald, die Askanier die Große Werbellinsche Heide, die Hohenzollern die Groß Schönebecksche und die Grimnitzsche Heide und seit 1713 heißt das Waldgebiet Schorfheide.
Am Nordrand des Ortes liegt ein sehr bemerkenswertes Ausflugsziel, der 1996 gegründete Wildpark Schorfheide. In einer für diese Region typischen Wald- und Wiesenlandschaft werden in naturnahen Gehegen bei uns ausgestorbene Tiere, wie Wisent, Wildpferd, Elch und Wolf sowie seltene oder vom Aussterben bedrohte Haustierrassen, gehalten.
Rund zwölf Kilometer führt nunmer die Straße mitten durch die westliche Schorfheide, ein flachwelliges Sandergebiet, welches gerade hier sehr oft von Dünen überdeckt und von weichselkaltzeitlichen Schmelzwasserabflussrinnen unterbrochen wird. Eine der markantesten dieser Rinnen ist die des Döllnfließes. In ihr liegt auch der Große Döllnsee, an dessen östlichem Ende sich bis 1945 die Wohn- und Arbeitsstätte Görings, Carinhall, befand. Beim Anrücken der sowjetischen Truppen ließ Göring das stattliche Anwesen sprengen. Später wurde es vollständig eingeebnet.
bleiben undVon der Fernverkehrsstraße biegen links und rechts Straßen ab, die zu interessanten Schorfheidedörfern führen, so nach Groß Dölln, Alt Väter und Bebersee oder zum Döllnkrug. In Gollin bog einst die alte Heerstraße von der heutigen B 109 nach links ab und führte über Vietmannsdorf nach Templin.
Wer über ein geländegängiges Fahrzeug verfügt, kann wenige Kilometer hinter Gollin rechts abbiegen und auf einer sehr roman- tischen Waldstraße (meist Kopfstein- pflaster!) durch die nördliche Schorfheide direkt nach Friedrichswalde fahren. Der Weg führt an der Oberförsterei Reiersdorf des Forstbetriebes Templin, wo sich auch eine Waldschule befindet, vorbei.
Wer Sorge um sein Fahrzeug hat, der sollte auf der Hauptstraße bis Milmersdorf fahren.
Hier geht es rechts ab und hinter Götschendorf wieder rechts nach Joachimsthal. Durch die sehr reizvolle und abwechslungsreiche Landschaft der Pommerschen Endmoräne kommt man nach Ringenwalde. Im Ort gibt es nicht nur gute Gaststätten mit einheimischer Kost, sondern auch eine interessante Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert sowie einen schönen Park mit den Fundamentresten des Schlosses und dem Erbbegräbnis der Grafen von Ahlimb-Saldern sowie dem Riesenstein, einem 34 Tonnen schweren Findling aus Gneisgranit.
Kurz hinter Ringenwalde liegt am Waldrand ein gut erschlossenes bronzezeitliches Hügelgräberfeld (Hügel mit Steinkreisen und Kastengräbern).
Über Friedrichswalde fahren wir nun nach Joachimsthal. Der Ort, der 2004 sein 400jähriges Jubiläum feiert, wurde vom Kurfürsten Joachim Friedrich in der Nähe der ersten brandenburgischen Glashütte in Grimnitz gegründete. Joachimsthal ist ein beliebter Ferienort mit einem sehenswerten Stadtkern.
Am nördlichen Stadtrand breitet sich der durch Gletscherschürfungen entstandene Grimnitzsee, ein sog. Zungenbeckensee, aus. Er liegt nördlich der Endmoräne, die ihn am Bahnhof Werbellinsee vom 22 m tiefer liegenden Werbellinsee trennt. Am Ufer dieses zwölf Kilometer langen Rinnensees fahren wir entlang. Kurz vor Eichhorst biegen wir noch zum Jagdhaus Hubertusstock, welches in der Eichheide, dem vielleicht interessantesten Teil der Schorfheide, liegt, ein. Auf den lehmigen Böden der Grundmoräne standen einst dichte Eichen-Mischbestände. Von den späteren Hutewäldern, in denen vor rund 300 Jahren noch große Haustierherden - vom Pferd bis zum Schwein - weideten, sind heute noch einige mächtige Eichen erhalten geblieben. Zahlreiche Gedenksteine, die an die letzten deutschen Könige und Kaiser und deren Jagdleidenschaft erinnern, sind von - leider nicht immer gut ausgeschilderten - Wanderwegen aus zu besichtigen.
Am Werbellinsee, in Eichhorst und im nahe gelegenen Altenhof gibt es noch eine Menge zu erleben, aber langsam müsste man auch an die Heimfahrt denken, die am besten über Finowfurt und die Austobahn führt.