Geschichte
Entlang dem Langen Trödel (Finow-Kanal) zieht sich das Dorf Zerpenschleuse. Der Name stammt ursprünglich von einem Schleusenwärterhaus an der Hammerdammer Schleuse (später ZerpellSchleusse oder Zerpenschleuse), welches beim Bau des ältesten Finowkanals (1605 - 1620) errichtet worden war. In der Nähe dieser
bereits Ende des 17. Jahrhunderts nicht mehr vorhandenen Kanalschleuse, wurde 1660 eine Pottaschebrennerei errichtet, die wenig später zu einer Schneidemühle umgebaut wurde. In einem Edikt von 1689 wird die Existenz einer Glashütte erwähnt, die etwa 1680 errichtet worden war. 1727 entstand auf dem Gelände der Hütte ein Vorwerk des Amtes Liebenwalde mit Schenkkrug und Schneidemühle, welches auf Geheiß Friedrichs II. im Jahre 1765 dem Amtsmann Kienitz in Erbpacht gegeben wurde mit der Auflage, Kolonisten anzusiedeln. In Alt-Zerpenschleuse (mitunter bis heute noch "Glashütte" genannt) gab es 1805 insges. 276 Einwohner, davon 11 Büdner, 18 Einlieger, 50 Schiffer und verschiedene Handwerker.
Kienitz begründete 1774 die nach ihm benannte Kolonie und siedelte 22 Familien, die aus allen Gegenden Deutschlands kamen, an. 1860 besaß sie 4 öffentliche, 53 Wohn- und 62 Wirtschaftsgebäude, darunter eine Windmühle und einen Krug.
Das Gut war 1784 von den Kienitzschen Erben verkauft worden. Nach mehrfachem Besitzerwechsel, erwarb es der Kreis und parzellierte die Ländereien.
Kriegsrat und damaliger Domänenpächter von Berg hatte bereits 1765 eine Kolonie mit 29 Ansiedlern gegründet. Sie wurde nach ihrem Gründer Kolonie Berg genannt.
Beide Kolonien hatten den Status eigenständiger Landgemeinden; 1860 sollen sie zusammen als Neu Zerpenschleuse bezeichnet worden sein. Alt Zerpenschleuse und die beiden Kolonien wurden 1920 zu einer Gemeinde Zerpenschleuse vereint.
Alt Zerpenschleuse, der älteste Teil des Ortes befand sich am Kanal, südlich des Gutes, während beiderseits der Straße Berlin-Prenzlau die Kolonien Kienitz und Berg lagen; Kienitz südlich und Berg nördlich des Kanals.
Zerpenschleuse hatte übrigens eine der ältesten märkischen Schifferinnungen. Sie war 1805 als "Schiffergülde" gegründet worden.
Die ehemalige Zugbrücke der Prenzlauer Straße über den Kanal, über die früher die wichtige "Uckermärkische Heerstraße" führte, wurde in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts abgerissen und durch einen Damm ersetzt. |