Angermünde-Nord

Altstadtbegehung Angermünde | Reiseziel Stolpe | Der Norden von Angermünde

Erkunden wir den Norden von Angermünde

Wir wollen uns heute einige Stadtteile im Norden des Stadtkernes erschließen. Dazu fahren wir von Angermünde aus in Richtung Kerkow. Wir dürfen aber nicht die Umgehungsstraße vor dem Bahnhof benutzen, sondern durch die Stadt fahren, denn noch im Stadtgebiet zweigt von der Prenzlauer Straße die Straße nach Mürow ab.


Mürow - Dorfteich mit Kirche / W. Ebert

Nach ca. 3 km erreichen wir das etwa 400 Einwohner zählende Dorf Mürow. Die Straße führt direkt auf den Dorfteich zu, den wir nach rechts umfahren wollen. Richtig idyllisch wirkt das Dorf, wenn man den Blick über den verhältnismäßig großen Dorfteich in Richtung Kirche schweifen lässt. Auf der NO-Seite des Teiches befindet sich das alte Gut mit dem stattlichen Speicher, dem Gutshaus und der Brennerei. Weiterfahrend kommen wir zur Dorfkirche, ein imposanter Bau aus dem 13. Jahrhundert mit deutlich abgestuftem Chor. Der heutige Turmaufbau stammt allerdings erst aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Auch innen ist die Kirche mit ihrer aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammenden Ausstattung sehr ansehnlich.


Tafel zum Großsteingrab / H. Domnick

Schon im Dorf wird auf einer Schautafel über das geschichtliche Highlight des Dorfes, das jungsteinzeitliche Großsteingrab, informiert. Das Grab selbst steht etwa 1 km entfernt an der Straße in Richtung Frauenstein. Es ist allerdings schwierig, dort das Auto zu parken. Eine alte Kiesgrube bietet zwar eine Möglichkeit, ist aber kein offizieller Parkplatz und damit nur auf eigene Gefahr zu benutzen. Besondere Vorsicht ist vor allem bei der Rückkehr zur Straße geboten.

Das 4600 Jahre alte Grab steht auf dem angrenzenden Hügel (näheres unter der Ortsbeschreibung Mürow).


Das Feldsteinmauerwerk der
Frauenhagener Kirche / W. Ebert

Weiter geht es nach Frauenhagen. Gleich am Ortseingang muss man an der Straßenkreuzung links abbiegen. Die Straße führt zur Kirche und zum Gutshof. Die mittelalterliche Feldsteinkirche besticht durch ihr sehr sorgfältig bearbeitetes und gut erhaltenes Mauerwerk sowie durch die noch aus der Gründungszeit stammenden Portale und Fenster. Es lohnt sich, sie näher anzuschauen!

Unmittelbar daneben befindet sich der alte Gutshof mit dem ehemaligen Gutshaus (heute Gemeindehaus), der die einstige Bedeutung des Rittergutes erahnen lässt.
Unser Weg nach Biesenbrow führt durch das reizvolle Welsebruch. Liebhaber alter Mühlen seien auf die Ziethenmühle hingewiesen.

Blick in die große Halle des Reiterhofes Schönermark Foto: H. Domnick Kurz vor dem Bahnhof Schönermark stehen vor einem Wäldchen einige allein stehende Häuser. Umittelbar danach biegt rechts ein Weg ab, der in den Laubwald führt. Hier findet man bald die alte Mühle, die vor dem endgültigen Verfall gerettet werden konnte. Das Gelände ist allerdings noch abgesperrt und man kann die Mühle nicht betreten.





Blick in die große Halle des Reiterhofes
Schönermark.  Foto: H. Domnick

 


Biesenbrower Schnitzaltar
Foto: W. Ebert

Am Bahnhof Schönermark biegen wir links ab und fahren nach Biesenbrow. Beachten Sie bitte die sehr interessante Landschaft. Der Ort liegt am Rande des Bruchs unmittelbar an einer hügeligen Grundmoränenplatte.

Unser erstes Ziel in Biesenbrow ist das alte Schulhaus. Hier ging einst Ehm Welk zur Schule. Eine Tafel am Haus und eine Ausstellung im Klassenzimmer erinnern an den bekannten uckermärkischen Dichter. Sein etwas entfernt liegende Geburtshaus wird heute privat genutzt. Auf dem Weg dorthin kommt man auch am ehemaligen Gut und dem alten Gutshaus (hier Schloss genannt) vorbei.

Gleich neben der Schule befindet sich die für das Dorf außergewöhnlich große Kirche. Vieles an ihr zeugt noch vom mittelalterlichen Ursprungsbau. Der Altar, ein qualitätsvolles Schnitzwerk, stammt aus dem Jahre 1420. Kirche und Pfarrhaus wurden in Ehm Welks Roman "Die Heiden von Kummerow" ausführlich gewürdigt. Das Pfarrhaus ist heute ein privates Wohnhaus und den Schlüssel zur Kirche muss man sich im Dorf erfragen.


Greiffenberg - Innenhof der heutigen Schule / W. Ebert

Über Güntherberg geht es nun weiter nach Greiffenberg. Das kleine Städtchen (heute Ortsteil der Stadt Angermünde) hat nicht nur eine sehr interessante Geschichte, sondern auch noch Zeichen einer ruhmreichen Vergangenheit. Hier seien vor allem die Ruinenreste der alten Burg und das ehemalige Verwaltungsgebäude der Redernschen Fideicomissherrschaft Greiffenberg mit dem schönen Innenhof und dem Eingansportal genannt. Das Gebäude beherbergt heute eine Schule und auf dem Turm befindet sich eine Sternwarte.

Sehr sehenswert ist auch die Stadtkirche mit dem stilvollen Kanzelaltar aus dem Jahre 1725 und dem wertvollen Taufbecken aus Sandstein, welches aus dem Jahre 1570 stammt.


Altar der Kirche von Kerkow
/ W. Ebert

Wer zurück nach Berlin fahren möchte, kann von Greiffenberg aus nach Pfingstberg zur Autobahn (A 11) fahren. In Wilmersdorf lohnt es sich noch kurz am Gutshaus, einem Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert, anzuhalten und sich ein wenig im Gelände der Gut Wilmersdorf GbR umzusehen.

Auf der Rückfahrt nach Angermünde kommt man noch durch Kerkow. Das Dorf besitzt eine der schönsten Feldsteinkirchen der Region. Hervorragendes Mauerwerk, künstlerisch eingefasste Spitzbogenportale und eine bemerkenswerte Deckenarchitektur im Chor zeichnen sie aus. Eine Seltenheit ist auch der aus Sandstein gefertigte dreigeschossige Altaraufsatz aus dem Jahre 1596, wahrscheinlich der einzige dieser Art in der Uckermark. Dieser Altar ist über die Jahrhunderte wunderschön erhalten geblieben und ansehenswert. Wer die Kirche besuchen will, muss vorher im Pfarramt in Angermünde anfragen.


Stein am Dorfeingang von
Görlsdorf / W. Ebert

Die ehem. Gutsanlage, bestehend aus Gutsverwalterhaus (Wohnhaus), Wirtschaftshof mit viergeschossigem Speicher und Stallanlage, wurde komplett in die Liste der Denkmale des Landkreises Uckermark aufgenommen. Der heutige gut funktionierende und vorzeigenswerte Landwirtschaftsbetrieb mit Ferienmöglichkeiten, Restaurant und Bioladen ist eine touristische Attraktion. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle!

Wer noch Zeit und Lust hat, dem bietet sich noch ein kleiner Abstecher nach Görlsdorf, dem einstigen Stammsitz derer von Redern, an. Am Rande eines schönen Lenné-Parkes, durch den die Welse fließt, befinden sich noch die Reste des ehemaligen Schlosses und die sanierte Schlosskirche.
Weltberühmt ist auch das Görlsdorfer Gestüt, welches 1883 Graf Wilhelm v. Redern zur Zucht von englischen Vollblutpferden gründete.



 

© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2007