Wer mit dem Auto anreist, stellt seinen Wagen am besten auf einem der beiden Parkplätze am Pulverturm ab.
Bevor wir durch die kleine Pforte am Pulverturm in die Altstadt eintreten, sollten wir uns noch ein wenig im Friedenspark umsehen. Neben einem hübschen Springbrunnen finden wir hier eine Reihe von Skulpturen, die während eines der Hartgesteinssymposien gefertigt wurden.
Nach Durchschreiten der Pforte biegen wir rechts ab. Bei einem Blick hoch zur Mauer entdecken wir ein altes Fachwerkhaus, das von außen unmittelbar an diese angebaut wurde. Gegenüber steht der Kirchenbau des Franziskaner-Klosters. Von den restlichen Klostergebäuden ist nichts mehr erhalten.
Die spätmittelalterliche Kirche, die nach der Säkularisierung stark vernachlässig wurde, ist in den vergangenen Jahren saniert worden und dient heute als städtisches Kulturzentrum. Auf dem südlich davor gelegenen Platz finden alle zwei Jahre die Hartgesteinsymposien statt.
Entlang der Klosterstraße geht es bis zur Ratswaage, einem eingeschossigen Fachwerkbau, in dem ab dem 18. Jahrhundert die Maße und Gewichte aufbewahrt wurden. Heute ist hier die Stadtinformation untergebracht, wo wir uns mit den erforderlichen Informationsmaterialien ausstatten können.
Wir befinden uns nun direkt am Marktplatz. Der originelle, preisgekrönte Marktbrunnen des uckermärkischen Künstlers Christian Uhlig regt zum Schmunzeln an. Er soll auf das Leben in einer Kleinstadt hinweisen.
Eines der schönsten Fachwerkhäuser in Marktlage ist das Eckhaus Markt 21. Beachten Sie bitte die heute nur noch selten vorhandene vierflügelige Fensterteilung (Kreuzstockfenster) an der Straßenfront und die originale Hauseingangstür. Das Haus beherbergt heute das Café Schmidt, wo es sich unbedingt lohnt einzukehren und das vom Meister hergestellte leckere Gebäck zu kosten.
Vor uns steht das 1560 erstmals erwähnte Rathaus von Angermünde. Nach mehrmaligen Um- und Ausbauten erhielt es 1923/24 seine heutige Form. Beachten Sie bitte das über der Eingangstür befindliche künstlerisch wertvolle Stadtwappen. Nach einem Blick auf die ausgezeichnet sanierten Fachwerkhäuser rund um den Marktplatz kommen wir entlang des Hohen Steinweges zur St. Marienkirche. Der mächtige feldsteinerne Turm aus dem 13. Jahrhundert prägt das Angermünder Stadtbild. Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche mit Backsteinen zu einer reich gewölbten gotischen Hallenkirche umgebaut.
Die Kirche sollte man unbedingt ansehen, sie ist Dienstag bis Donnerstag von 10 bis 17 Uhr geöffnet, ansonsten nach Absprache mit dem Pfarramt (Tel. 03331-32878). Besonders wertvoll sind die in der Marien-Kapelle befindlichen Teile des ehemaligen Renaissancealtars, der 1602 von Bürgern der Stadt gestiftet worden war. Sehenswert sind weiterhin ein bronzener Taufkessel aus dem 14. Jahrhundert sowie die berühmte Wagner-Orgel.
Nun führt uns unser Weg an die
Nord-West-Ecke der Altstadt, wo sich einst die Angermünder Burg befand. Reste des alten Burgtorturmes zeugen noch heute von der Wehrhaftigkeit der mittelalterlichen Festung. Achten Sie bitte auch auf die interessante Skulptur hinter den Turmresten. Nördlich schließt sich die sanierte bzw. erneuerte Stadtmauer an.
Von hier aus sind es nur wenige Schritte bis zum Mündesee mit seiner schönen Uferpromenade, die heute eine sehr bemerkenswerte Sammlung von Skulpturen von Künstlern aus ganz Europa, die an den Hartgesteinssymposien teilnahmen, vorstellt. Nach dem Spaziergang entlang der Skulpturenpromenade geht es am Ende zurück zur Seestraße, der wir nach links bis zum Ring folgen. Auf dem rechts liegenden Martinsplatz, der mit der Jägerstraße zu den ältesten Teilen der Stadt zählt, steht die Martinskirche der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde. Sie wurde 1854 eingeweiht. Das Haus dahinter an der Ecke Scharfrichtergasse/Jägerstraße ist das ehemalige Scharfrichterhaus.
Hier endet unsere Altstadtbesichtung. Über die Martinsgasse und den Unterwall kommen wir zurück zum Parkplatz.
vSkulptur am Mündesee Foto: H. Domnick 2015
© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2007
Eine der Mauer- und Festungsskulpturen im Stadtgebiet von Angermünde Foto: H. Domnick 2015