Prenden

OrtsbeschreibungLandschaft | Teufelsstein

 

Geschichte

 
Erstmals wird Prenden 1306 als markgräflicher Urkundenort „tu Pranden“ genannt. Dabei handelt es sich um eine auf Pergament besiegelte Stellungnahme des Brandenburger Markgrafen Hermann III. zu territorialen Streitigkeiten und deren Schlichtung unter Adligen auf Mecklenburger Gebiet.
Von vor 1375 bis 1615 gehörte Prenden der Familie von Sparr zu Trampe und Lichterfelde. Das Landbuch 1375 nennt für die Sparrs 16 Hufen zum Hof sowie Obergericht und Wagendienst. 1615 wird der Besitz geteilt: je eine Hälfte zum Gut Trampe und die andere zu Gut Lichterfelde.

1599 wurde der legendäre Otto Christoph v. Sparr in Lichterfelde (andere Quellen geben 1605 in Prenden an) geboren. Sparr besaß in Prenden ein Schloss, wohin er auch gern zur Jagd lud. Er kämpfte als Offizier in brandenburgischen Diensten, unter anderem unter dem Großen Kurfürsten, und brachte es bis zum kaiserlichen Generalfeldmarschall und Reichsgrafen. Er starb 1668 in seinem Schloss in Prenden.



Der landschaftlich wunderschöne Strehlsee in Prenden.  Foto W. Ebert
Der landschaftlich schöne Strehlsee in Prenden.Foto W. Ebert

 Kurz nach seinem Tod (1670) wurde das Gut verkauft. Danach wechseln die Besitzer häufig, meist waren es Berliner, bis Graf v. Sparr es 1710 wieder einlöste. 1736 wurde es dann endgültig verkauft an v. Happe zu Lanke. Seit 1914 ist Gut Prenden zusammen mit Lanke im Besitz der Stadt Berlin.
Im Jahr 1861 besuchte Theodor Fontane den Ort Prenden, der das Innere der Kirche als „kahl“ und den Kirchhof als „verödet“ beschrieb. In seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg behandelt er das Dorf im Kapitel „Von Sparrenland und Sparrenglocken“.

In den 1920er-Jahren entwickelte sich Prenden zu einem Luftkurort vor allem für die Berliner Bevölkerung. Eine Postbuslinie wurde 1928 eingerichtet und ein Fremdenverkehrsverband gegründet.
 
1945 wurde das Gut enteignet. 1960 bildete sich eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) vom Typ 3, 1966 schloss sich diese an die LPG in Ruhlsdorf an. 1990 Auflösung der LPG.


Nach Auflösung der Bezirke der DDR und Gründung des Landes Brandenburg am 3. Oktober 1990 war Prenden eine selbstständige Gemeinde im Kreis Bernau. Die Verwaltungsaufgaben wurden seit dem 1. Juli 1992 durch das Amt Wandlitz innerhalb des Landkreises Barnim wahrgenommen. Mit der Umwandlung des Amtes zur Gemeinde Wandlitz durch Landesgesetz zum 26. Oktober 2003 verlor der Ort Prenden seine Selbstständigkeit.  Die ehemalige Gemeinde ist seitdem Ortsteil der Großgemeinde Wandlitz. Eine Verfassungsbeschwerde aller amtsangehörigen Gemeinden gegen die kommunale Neugliederung vor dem Verfassungsgericht des Landes Brandenburg wurde am 16. Juni 2005 zurückgewiesen [Wikipedia].


Quellen:
ENDERS, L.: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VII Barnim. Weimar 1986
Prenden – Wikipedia.http://de.wikipedia.org/wiki/Prenden 

 

Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2012