Börnicke |
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Geschichte
In einer Urkunde aus dem Jahre 1300, in der dem Kloster Friedland der Besitz von 7 Hufen in "Borneke" bestätigt wurde, wird das Dorf erstmals urkundlich erwähnt. Nach dem Landbuch (1375) hatte Borneke 84 Hufen. Zum Gut "Palmdage" gehörten 6 Hufen, der Besitzer hatte auch das Ober- und Niedergericht. Außerdem bezogen die Kirche in Bernau, ein Altar in Wriezen sowie eine Reihe von Familien Einkünfte von dort. 1412 erhielten die von Arnim (Biesenthal) Zinsen aus Börnicke und nachfolgend sind weitere Bürger aufgeführt, die Zinsen und Renten von dort bezogen. 1518 ehielt Lupold von Bredow ein in Börnicke gekauften Grundbesitz zu Lehen und Franz von Arnim verkaufte 1577 u.a. seinen Anteil an Börnicke an den Kurfürsten. 1672 war der Ort dann in Besitz des Berliner Bürgermeisters von Tiefenbach.
7 Jahre später kaufte der Obrist Wolmir von Wrangel, Kommandeur der Kurfürstlichen Leibgarde zu Berlin, das Gut. Nach dem 30-jährigen Krieg war der Ort wüst. Wrangel begann, die Hüfner- und Kossätenstellen wieder zu besetzen. Später wechselten die Herren von Börnicke häufig. Mitte des 19.Jh. erwarb der Sohn des bedeutenden europäischen Landwirtschaftsökonomen, der Landesökonomierat Albrecht Philipp Thaer das Gut Börnicke und machte es zusammen mit den Vorwerken zu einem Mustergut. Von Thaer übernahm der Malchower Simon 1871 Börnicke und schenkte es seiner Tochter Helene zur Hochzeit.
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Das älteste Bauwerk in Börnicke, die Feldsteinkirche, stammt in ihrem Kern aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Foto W. Ebert |
1892 erwarb der Kommerzienrat, Generalkonsul und wirklich geheime Rat Ernst Mendelssohn Bartholdy Börnicke. Der Besitzer einer Berliner Privatbank war der Urenkel des Philosophen Moses Mendelssohn und Neffe des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy. Die Familie wurde 1896 geadelt. Paul, der Sohn des Ernst von Mendelssohn Bartholdy ließ das Schloss vor dem ersten Weltkrieg von dem Architekten Bruno Paul umbauen. Paul starb 1935 kinderlos. Das Familiengrab von Ernst, Marie und Paul von Mendelssohn Bartholdy befindet sich am Kirchturm.
Nach 1945 wurde das Schloss sowjetisches Militärlazarett, Erholungsheim der KPD und Sitz einer sowjetischen Garnison bis 1962. 1967 eröffnete im Schloss eine zentrale Schule für körperbehinderte Kinder. Sie erhielten hier Schulunterricht, medizinische Betreuung und wurden auf das Leben vorbereitet. Drei Jahre nach der Wende 1992 die Schule geschlossen.
Restitutionsansprüche der Mendelssohn-Erben zogen sich bis 1999 hin. Sie wurden abgelehnt. Danach gab es durch den Landkreis Barnim verschiedene Versuche das Schloss zu verkaufen. Letztlich stand das Schloss von 1992 bis 2003 leer und war dem Verfall preisgegeben.
2003 erwarb die Schloss Börnicke GmbH das Schloss. In gemeinsamem Bemühen mehrerer Partner gelang es nach und nach dieses wundervolle Gelände zu entrümpeln und überflüssige Bauten abzureißen.
Heute hat die Stadt Bernau umfangreiche Erhaltungsmaßnahmen an den Gutsgebäuden vorgenommen. Das Verwalterhaus ist vollständig restauriert und wird wieder als Verwaltungsgebäude genutzt. Die Schlossgärtnerei lädt zum Verweilen ein. Das Schloss wird zur Zeit weiter restauriert. Die Anlagen von Schloss Börnicke sind der Öffentlichkeit zugänglich.
Internet-Quellen:
Schlossanlage Börnicke –Kulturerbe erhalten und nutzen. (http://sites.google.com/ site/
fvschlossboernicke/unsere-projekte)
Förderverein Schloss und Gutshof Börnicke e.V. (http://sites.google.com/site/ fvschlossboernicke/ neuigkeiten))
www. Schloss Börnicke e. V. u.a. |
© Mäkische Eiszeitstraße, W. Ebert 2011 | |