Bernauer Stadtkern
Der historische Stadtkern von Bernau umfaßt im Prinzip das Gelände nördlich und südlich der St.-Marien-Kirche (beginnend von der Kirchgasse bis zum sogenannten "Katzenellenbogen").
Diese Kirche ist wohl das älteste Gebäude der Stadt. Einzelne Bauelemente lassen darauf schließen, daß sie im zweiten Drittel des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Ursprünglich hatte sie einen Doppelturm, welcher jedoch wegen Baufälligkeit im 19. Jahrhundert abgerissen wurde.
Nördlich der Marienkirche steht die ehemalige "Oberpfarre", der einstige Sitz der Bernauer Pröbste. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein viereckiges Haus mit einem Walmdach, die ehemalige Lateinschule.
Südlich der St.-Marien-Kirche liegt heute der Marktplatz. Bis zum 15. Jahrhundert war dort noch der Friedhof. Er dehnte sich ursprünglich rund um die St.-Marien-Kirche aus. Als durch die Pestwellen in den Jahren 1348 und 1415 der Platz nicht mehr ausreichte, wurden die Toten vor der Stadt (vor dem früheren Mühlentor) beerdigt.
Der ursprüngliche Bernauer Marktplatz war viel größer und schloß sich direkt an die Berliner Straße an, welche im Mittelalter ein Teil der Bernauer Heer- und Handelsstraße war. Die heutige Louis-Braille-Straße (frühere Kronen- bzw. Kahngasse) war das Bett der Panke, welches bis zur Verlegung nach außerhalb der Stadtmauer die Stadt nach Süden begrenzte.
Die Straßen in dieser ersten Stadtsiedlung waren: Brüderstraße, Berliner Straße, Kirchgasse, Brauerstraße, Tuchmacherstraße, Breite Straße (hier fanden im Mittelalter die Vieh- und Pferdemärkte statt), Hohe-Stein-Straße mit dem sogenannten "Katzenellenbogen" und die Grünstraße.
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