Bernau

Stadtgründung | Bernau im Mittelalter | Bernauer Stadtkern

 

Stadtgründung

Bei verschiedenen Ausgrabungen innerhalb und um die St.-Marien-Kirche entdeckte man sowohl die Überreste der ursprüng- lichen romanischen Basilika, dem Vorgän- gerbau der heutigen Kirche, wie auch Spuren einer slawischen bzw. frühdeut- schen Siedlung.
Das erhärtet die Auffassung verschiedener Historiker, wonach alle mittelalterlichen Städte des Barnim, so auch Bernau, sich in mehreren Etappen entwickelten. Sie waren zunächst Burgorte oder Marktflecken, ehe sie Stadtrecht erhielten und sich vergrößerten. Historische Unterlagen weisen darauf hin, daß die zweite Entwicklungsetappe der Stadt erst nach Übernahme der betreffenden Territorien durch die Askanier erfolgte. Der südliche Barnim, zu dem auch der Raum um Bernau zählt, war erst 1245 endgültig im Besitz der Askanier. Ein Bezug auf die immer wieder erwähnte Urkunde der Markgrafen Johann I. und Otto III. von 1232, nach der die Städte des Barnim angeblich ihre Stadtrechte erhielten, ist nicht statthaft, da sie sich in wesentlichen Teilen als verfälscht erwiesen hat.
Schließlich muß auch die hübsche Geschichte, nach der Markgraf Albrecht, genannt der Bär, 1140 den Ort aufgesucht und auf Grund des guten Bieres die Stadt gegründet habe, in die Welt der Fabeln verwiesen werden.
So bleibt als erste urkundliche Erwähnung von Bernau die von 1292, in der der Bernauer Probst Ludolph als Zeuge erwähnt wird.

 

© Märkische Eiszeitstraße, Lehmann, 2002