Frauenfarn-Schwarzerlenwald (Athyrio-Alnetum glutinosae)

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In Senken und  Niederungsrändern  der  Moränenlandschaften  des  Tieflandes ist dieses natürliche Waldökosystem noch gelegentlich anzutreffen.

Die Vegetationsstruktur wird durch eine geschlossene gutwüchsige Baumschicht mit vorherrschender Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) und gelegentlich beigemischt Moor-Birke (Betula pubescens),teilweisem Strauchwuchs von Esche (Fraxinus excelsior), Eberesche (Sorbus aucuparia), Faulbaum (Frangula alnus), Traubenkirsche (Prunus padus),Flatter-Ulme (Ulmus laevis)
sowie eine meist üppig entfaltete Bodenvegetation mit Frauenfarn (Athyrium filix-femina), Großer Brennessel (Urtica dioica), Springkraut (Impatiens noli-tangere, I. parviflora), Dornfarn (Dryopteris carthusiana, D. dilatata), Sauerklee (Oxalis acetosella), Flattergras (Milium effusum), Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa), Gelbweiderich (Lysimachia vulgaris, L.nummularia), Hexenkraut (Circaea lutetiana, C. alpina, C. intermedia), Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens), Himbeere (Rubus idaeus),Blattmoose (Mnium undulatum, M. affine) u. a. bestimmt. Unterschiede in Grad und Dauer der Oberflächennässe bedingen eine zu den Bruchwäldern vermittelnde Ausbildung mit Sumpf-Lappenfarn (Thelypteris palustris) und Walzen-Segge (Carex elongata) sowie eine zu den Mineralboden-Wäldern überleitende Untereinheit mit Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum) und Riesen-Schwingel (Festuca gigantea).

Im Normalfall beteiligen sich auf 400m² Bestandesfläche 18 bis 22 verschiedene Pflanzenarten an der Zusammensetzung entwickelter Waldbestände dieser
Einheit.

Standorte sind luftfeuchte, grundnasse, aber oberflächig abtrocknende feinhumusreiche, nährkräftrige Torfböden mit geringem Mineralanteil.

Die oberirdische Nettoprimärproduktion kann im 80jährigen Durchschnitt 6,8 t pro Hektar und Jahr Trockenmasse erreichen, davon 4,3 t Holzmasse (bei forstlicher Pflege), 1,6 t Blattmasse und 0,9 t Bodenvegetationsmasse; daraus resultiert eine Gesamt-Nettoprimärproduktion von 544 t pro Hektar bis zum Alter 80.

Gefährdungen für Struktur und Artenvielfalt bilden Grundwasserabsenkungen, die teils durch "Meliorationen"verursacht werden, teils aber - besonders in letzter Zeit - auch durch Niederschlagsdefizite auf natürliche Weise entstehen. In ihrer Folge gelangen Brennessel und/oder Himbeere oft zur Dominanz und verweisen auf hohe Torfabbau-Raten. Frauenfarn-Schwarzerlenwald

Vorkommen:
Eberswalder Stadtwald, Abt. 484 b

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© Prof. Dr. G. Hofmann, 2003

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