Schönow

Ortsbeschreibung | Dorfkirche

 

Geschichte

Es ist zu vermuten, dass der Ort Ende des 12. bzw. Anfang des 13. Jahrhunderts besiedelt wurde. Nach BARTHEL (1984) könnten es Truppen und Siedler aus dem Erzbistum Magdeburg gewesen sein, worauf Orts- und Personennamen hinweisen. Wie viele andere ebenso, ist Schönow unter dem Namen „Schono“ 1375 erstmals urkundlich im Landbuch Kaiser Karls IV. verzeichnet. Es wurde als markgräfliches Eigentum ausgewiesen und umfasste nur 34 Hufen, von denen 4 dem Pfarrer und 2 zum Hofe von Coppe Wilmersdorf gehörten. Über die Bede verfügten die Herren von Greifenberg.
1441 wurden die v. Arnim mit Einkünften in Schönow belehnt und 1443 übereignete der Kurfürst der Stadt Bernau das von Hans v. Wilmersdorf erworbene halbe Dorf. Es verblieb bei Bernau bis1872. Die zweite Hälfte des Ortes gehörte bis 1839 zur Herrschaft bzw. zum Amt Biesenthal, danach bis 1872 zum Amt Mühlenbeck. 1860 taucht erstmals ein Gut in den Unterlagen von Schmetzdorf, ein damals noch selbständiges, später zu Schönow gehöriges Dorf, auf. 1899-1902 verkauften viele Bauern ihre westlich von Schönow gelegenen Güter an die Stadt Berlin, die hier das Rieselgut Hobrechtsfelde errichtete. 1903 wurde Das Gut Schmetzdorf Berliner Stadtgut. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte eine stürmische Siedlungstätigkeit ein, der den Charakter des Bauerndorfes völlig veränderte. Auch heute ist Schönow vorrangig ein Siedlungsgebiet mit vielen neuen Wohn- und Gewerbeflächen.
1946 wurden 289 ha Land enteignet und aufgeteilt. In Schmetzdorf bildet sich 1960 eine LPG vomTyp III mit 59 Mitgliedern und 353 ha Land.
1992 schlossen sich Schönow und weitere 6 Gemeinden zum Amt Panketal zusammen. Nach dessen Auflösung 2003 gliederte sich der Ort als Ortsteil in die Stadt Bernau ein.

 

Ortsbeschreibung

 Schönow befindet sich nur wenige Kilometer von Bernau entfernt, in unmittelbarer Nähe der Autobahn A 11, Abfahrt Bernau Nord. Seit 2003 ist Schönow ein Ortsteil von Bernau.


Dorfkirche Schönow. Foto W. Ebert
 
Die Kirche, ein Feldsteinbau aus dem 13. Jahrhundert, steht mitten auf dem in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Dorfanger. Die Fläche darum wurde früher als Friedhof genutzt. Es handelt sich um einen einfachen Rechtecksaal. Als Baumaterial wurden regelmäßige Feldsteinquader verwendet.
Südpforte mit Granitgewwände.  Foto
W. Ebert

Als einzige mittelalterliche Öffnung hat sich die spitzbogige Südpforte mit Granitgewände als Vermauerung erhalten. Sie scheint als Gemeindeeingang gedient zu haben.
Ein Brand am 30. August 1860 hat die Kirche benahe vollständig vernichtet. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche erneuert und ein quadratischer Westturm aus Backstein mit Spitzhelm hinzugefügt.


 
Das Gebiet westlich von Schönow ist waldreich. Die Schönower Heide, bis 1990 Truppenübungsplatz , ist heute ein Naturschutzgebiet mit wertvollen Trockenrasen und Heideflächen. Da das Gebiet  noch munitionsvereucht ist, soll ein sicherer Wanderweg  das 590 ha große Gelände erschließen.







Die Schönower Heide im Spätsommer. Foto W. Eber

Lohnenswert sind Ausflüge zum nahegelegenen Gorinsee und ins Wandlitzer Seengebiet.

Quellen:
Autorenkolektiv: Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim. Deutscher
   Kunstverlag, Berlin 1939
Arbeitsgruppe Ortsgeschichte Schönow: Schönow im Wandel der
   Zeiten.Geschichte und Geschichten eines Barnimer Dorfes. Kulturbildverlag.
   Schönow 2010
Batrhel, R,: Die Besiedlungsgeschichte des Barnim. In: Schlimpert,G.:
   Brandenburgisches Namensbuch, Teil 5, Ortsnamen des Barnim, Hermann
   Böhlaus Nachfolger, Weimar1984
ENDERS, L.: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VII Barnim. Weimar 1986

 
� Märkische Eiszeitstraße, Ebert, Busse, de Taillez, 2012