Ringenwalde

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Ortsbeschreibung

Ringenwalde liegt eingebettet in die Endmoränenlandschaft der Pommerschen Eisrandlage mit dichten, lauschigen Laubwäldern, Wiesen und Feldern sowie großen und kleinen Seen. Der Ort ist ein für die Uckermark typisches Straßendorf, das im Mittelalter ein beliebter Rastplatz für durchziehende Handels- und Gewerbeleute war. Haupterwerbszweige für die Bürger waren und sind die Land- und Forst- wirtschaft und neuerdings auch der sich entwickelnde Tourismus.

Ringenwalde: bronzezeitliches
Hügelgräberfeld / W. Ebert
Die auf einer kleinen Anhöhe nördlich der Dorfstraße gelegene Kirche, ein Feldsteinbau, stammt aus dem 13. Jahrhundert. Unweit davon befindet sich der Schlosspark, der nach Entwürfen von Lenne' gestaltet wurde. Die Heimatstube (kleines Dorfmuseum) zeigt, wie die Menschen früher lebten. Entlang eines Dorflehrpfades, der von einem zugehörigen Prospekt erläutert wird, be- kommt man einen Einblick in die Geschichte des Dorfes. Die Umgebung des Ortes lädt zu Entdeckungs- reisen durch Flora und Fauna ein. Dazu stehen gut ausgeschilderte Wander- und Radwege zur Verfügung. Einer der schönsten Wege führt zu einem Hügelgräber- feld, ein beredtes Zeugnis der ausgehenden Bronzezeit vor rund 3500 Jahren. Auch der Uckermärkische Rundweg (Anger- münde - Templin - Prenzlau) erschließt Ringen- walde.

Nur wenige Kilometer nördlich von Ringenwalde liegt ein naturkundliches Kleinod der Uckermark, das Naturschutz- gebiet "Der Jäger". Es gehört zu den ältesten Schutz- gebieten Deutschlands. Es ist ein von alten Buchen bestandener Moränenzug der Pommerschen Eisrandlage, umgeben von ausgedehntenBruchlandschaften und  Seen.



Schloss und Park Ringenwalde

Ringenwalde: Erbbegräbnis
der Familie von Saldern-Ahlimb
Foto: W. Ebert

Das Barockschloss Ringenwalde, Herrensitz der Grafen von Ahlimb, ab 1840 Saldern-Ahlimb, ist in den Jahren 1740/42 erbaut worden. Es war von einem Park in fran- zösischem Stil umgeben. Das Schloss brannte 1829 innen vollständig aus. Mit dem Wiederaufbau des Schlosses (1830 -1854) in klassizistischem Stil erhielt auch der Park ein neues Antlitz.

Unter Einfluss des Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenne' entstand ein Park im englischen Stil mit Gruppen freistehender, oft auch seltener Bäume, mit gepflegten weiträumigen Rasenflächen und gewundenen Wegen. Die gräfliche Familie ließ 1903/04 ein Erbbegräbnis (Klinker- bauwerk) im Schlosspark errichten. Es wurde in den Jah- ren 1992/93 restauriert.

 

Ringenwald: Schlosspark / W. Ebert

 

 
1939 an Göring verkauft, sprengten 1945 SS-Einheiten das Schloss. Ein Jahr später wurde der südöstliche Teil des Parks gerodet und der übrige Teil verwilderte. Erst in den Jahren 1987/88 begannen erste systematische Pflegeversuche, die ihre Fortsetzung in einer denkmalgerechten Restaurierung durch ABM-Kräfte 1991/93 fanden. Die Grundmauern des Schlosses wurden vor einigen Jahren wieder frei gelegt.
 

Dorfkirche

Die noch heute in ihrer Grundform bestehende gotische Feldsteinkirche stammt aus der Zeit um 1270 bis 1280. Vermutlich bestand bereits vorher eine kleine, aus Holz gefertigte Kirche. Die Gestalt der Feldsteinkirche unterschied sich trotz beibehaltener Grundformen beträchtlich von der heutigen. Der niedrige Turm war rechteckig und breit, abgedeckt mit einen Satteldach. Die Kirche wirkte schlichter und harmonischer. Die mittelalterliche Kirche fiel 1580 einem Brand zum Opfer.

Ringenwalde: Dorfkirche
Foto: W. Ebert

Nur der Feldsteinsockel war unversehrt geblieben. Unter Nutzung desselben baute Ende der 80er Jahre der Baumeister Baltasar Gottschalk eine neue Kirche auf. Dabei sind Veränderungen in der äußeren Gestalt vorgenommen worden, die noch heute erkennbar sind. 1590 war der Neubau abgeschlossen. Der damals errichtete Turm bestand aus Fachwerk. Er wurde 1805 als Holzturm erneuert. Größere Umbauarbeiten am Kirchturm gab es 1891. An Stelle des alten Holzturmes entstand ein neugotischer Turm auf quadratischem Unterbau mit einer Höhe von 37,5 Metern. Er wurde im November 1891 feierlich eingeweiht. Die Orgel stammt aus dem Jahre 1760. Von den ursprünglich drei Bronzeglocken sind nur noch zwei vorhanden. Die Große, mit einem Durchmesser von 107 cm, stammt aus dem Jahre 1320. Sie ist wahrscheinlich die zweitälteste Glocke in der Uckermark. Eine zweite kleinere trägt die Jahreszahl 1618. Die dritte von 1731 wurde im 2. Weltkrieg eingeschmolzen. Im Inneren finden wir neben zahlreichen Besonderheiten einen Kanzelaltar und eine hölzerne Taufe aus dem Jahre 1759.

 


 

Der Riesenstein in Ringenwalde

Am Rande des Schlossparks führt ein Weg zu einer kleinen Anhöhe, auf der ein Riesenstein zu sehen ist. Der eiszeitliche Granitblock (Gneisgranit) hat eine Höhe von 2,10 Metern und wiegt ca. 34 Tonnen. Er ist umgeben von drei gewaltigen Eichen. Wahrscheinlich hat der Riesenstein in vorchristlicher Zeit als Opferstein gedient. 

Ringenwalde:Riesenstein im Schlosspark
Foto: W. Ebert

In einer Sage wird die Entstehung des Standortes des Steines geschildert. Für das Zisterzienserkloster, das heute in Chorin steht, war ursprünglich Ringenwalde als Standort ausgewählt. Als erstes errichteten sie die Kirche. Sie steht noch heute, aber nicht in ihrer ursprünglichen Form. Dem Teufel aber missfiel der Plan und er wollte den weiteren Bau verhindern. Deshalb ergriff er, dort wo heute Friedrichswalde liegt, einen riesigen Feldstein aus Granit und warf ihn in Richtung der Kirche. Obwohl der Stein die Kirche verfehlte, so ließen die Mönche doch vom Bau ab und zogen nach Chorin. Seither liegt der Riesenstein am Rande des Schlossparks von Ringenwalde. Auf ihn sind noch heute die Abdrücke des teuflischen Daumens und der übrigen Finger zu sehen.

 

Aus dem Faltblatt des Fremdenverkehrsvereins Templin


© Märkische Eiszeitstraße / W. Ebert, 2003