Ringenwalde

Geschichte | Ortsbeschreibung

Geschichte

Ringenwalde ist eine pommersche Gründung an der bereits in der Slawenzeit wichtigen Handelsstraße von der Nordsee nach Polen. An ihr entstanden so wichtige Städte wie Lychen, Templin, Angermünde und Oderberg. Jeweils eine Tagesreise von Templin und Angermünde entfernt, entstand vermutlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts der Rastplatz Ringenwalde. Der Ort entwickelte sich schnell und 1375 wurden im Landbuch sechs Krüge verzeichnet; für ein Bauerndorf von 64 Hufen ist dies eine wohl einzigartige Tatsache. Aber erst 1311 und 1316 bezeugen Urkunden, die Markgraf Waldemar hier ausstellte, die Existenz des Dorfes. Es unterstand unmittelbar dem Markgrafen und hatte keinen Rittersitz.
Mitte des 14. Jh. fiel das Land in eine landwirtschaftliche Produktionskrise und einen wirtschaftlichen Niedergang. Ringenwalde gehörte zu den Dörfern, die ganz besonders hart betroffen waren. Hinzu kam, dass die Angermünder Landstraße für die Landesherren ihren früheren Wert verloren hatte. Im Landbuch wird 1375 das Dorf Rynghewolde als weitgehend wüst bezeichnet. So dürfte sich der Kaiser, der gleichzeitig Brandenburger Landesherr war, 1376 entschlossen haben, der in Poratz ansässigen Adelsfamilie Alim (später Ahlimb) das Dorf Ringenwalde zu Lehen zu geben. Der Lehnbesitz der Ritter Franz, Otto und Fritz von Alem wurde aber erst 1416 bestätigt.

Ringenwalde, in der Dorfkirche:
Epitaph für Joachim Wichmann
von Alim (1652 - 1717)
Foto: W. Ebert

Ein "Landreiterbericht" aus dem Jahre 1608 verzeichnet in Ringenwalde drei Rittersitze. Inzwischen hatte sich auch hier die typische Form der "Gutswirtschaft" mit all ihren Erscheinungsformen, einschl. der Frondienste, durchge- setzt.
Nach dem 30jährigen Krieg (1618 - 1648) und dem Schwedisch-Brandenburgischen Krieg (1674/75) lagen die Hälfte der Ringenwalder Feldmark und die Windmühle des Dorfes wüst, es waren nur zwei Bauernhöfe und drei Kossätenstellen besetzt. Nur langsam ging die Entwick- lung des Dorfes voran.
1751 wurden die Ahlimbschen Güter in eine Majorats- stiftung umgewandelt, d. h. sie waren unteilbar, unverkäuflich und unverpfändbar. Majoratsherr war stets der älteste Sohn. Die 1839 abgeschlossene Separation stärkte und vermehrte den Gutsbesitz, der aber durch eine unmoralische Lebensweise der Majoratsherren immer mehr in den wirtschaftlichen Ruin getrieben wurde. Nach dem Tod des Majoratsherren Gustav Andreas von Ahlimb im Jahre 1830 übernahm Kammerherr Emil Edmund von Saldern-Ahlimb, der 1840 in den Grafenstand erhoben wurde, das Gut. 1939 verkauften die Saldern-Ahlimb ihren immer noch hochverschuldeten Besitz an Reichsmarschall Göring, der seine uckermärkischen Besitztümer als "Stiftung" deklarierte.



Aus dem Faltblatt des Fremdenverkehrsvereins Templin

 © Märkische Eiszeitstraße / W. Ebert, 2003