Löhme Die spätmittelalterliche Kirche von Löhme. Foto W. Ebert

Geschichte | Ortsbeschreibung

 

  Ortsbeschreibung
 

Seit 1999 ist Löhme ein Ortsteil von Seefeld. Der an der Nordseite des Haussees gelegene Ort ist von Seefeld oder von Bernau aus über Börnicke leicht zu erreichen.
Im Dorf steht eine spätgotische Feldsteinkirche aus dem 15./16. Jahrhundert. Sie befindet sich etwas nördlich des Sees in seitlicher Lage zum Dorfplatz des ehemaligen Angerdorfes. Umgeben wird sie vom Friedhof, der von einer 1709 neu angelegten Mauer umschlossen wird.

Die Kirche ist ein schlichter spätgotischer Saalbau mit dreiseitigem Chorschluß und breitem, gegenüber dem Schiff jedoch einspringendem Querturm mit hohem Satteldach. Als Baumaterial dienten durchgehend unverputzte, unregelmäßige Feldsteine, für die Ecken behauener Kalkstein. Inmitten der Nordfront des Schiffes befindet sich eine Spitzbogenpforte mit Formsteingewände, im Westen eine niedrige Ziegelpforte






Die spätmittelalterliche Kirche von Löhme.Foto W. Ebert

Im Innern hat die Kirche eine flache Putzdecke. Hinter dem einfachen Altartisch steht die hölzerne Kanzel aus dem Jahre 1620. Die Brüstungsfelder des polygonen Kanzelkorbes sind mit Ecksäulchen versehen. In den Muschelnischen befinden sich geschnitzte Figuren des Salvators und der Evangelisten.
In der Mitte des Apsis- bzw. des Altarraumes hängt ein Ölgemälde aus dem 19. Jahrhundert, das "Christus im Garten Gethsemane" zur Darstellung bringt. Die sechsseitige aus Holz gearbeitete Taufe datiert ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert. An der Südwand wurde das Sandstein-Epitaph für Johann Friedrich Fromm und seiner Frau (beide U 1760) angebracht. Hinter dem Altar befindet sich ein in den Boden eingelassenes Epitaph für F. v. Arnim (gest. 1587); es zeigt den Verstorbenen in Ritterrüstung.

Altar mit Altarbild in Löhme. Foto W. Ebert
              Altar mit Altarbid. Foto W. Ebert
Grabplatte von .Foto W. Ebert
Grabpatte von F. v. Arnim. Foto W. Ebert

1620 wurde eine umfangreiche Neuausstattung angeschafft. Diese Periode wurde wesentlich von Stiftungen der Familien von Arnim und von Katte beeinflusst, wie deren immer wiederkehrenden Wappen belegen.
Die ebenfalls 1620 entstandene Empore wird von zwei Pfeilern getragen. Ursprünglich diente sie als Patronatsloge und war verglast. In den acht Feldern der Brüstung befinden sich je zwei gemalte Wappen.
Anbetracht der Tatsache, dass Löhme schon vor 1375 Pfarrdorf gewesen war und die Glocke eindeutig älteren Datums ist (wahrscheinlich um 1300 gegossen), lässt den Schluss zu, dass noch eine Vorgängerkirche, vermutlich ein weniger massives Gebäude, bestanden haben muss.
Eine ehemalige, aus Feldsteinen erbaute kleine Dorfschmiede (Ende 19. Jahrhundert) findet man im Zentrum des Dorfes. Sie steht aufgrund ihrer geschichtlichen und ortsbildprägenden Bedeutung unter Denkmalschutz. Im Ort kann man heute noch typische Bauernhöfe sehen. Am Haussee liegt der ehemalige Gutspark mit prächtigen Baumgruppen und einem Ginkgobaum. Löhme verfügt über zwei Reiterhöfe und eine Badestelle lädt zum Baden ein.
 
© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, A. Busse, S. de Taillez, 2012