Groß Schönebeck

[ Seit 2004 Teil der Gemeinde Schorfheide ]

Geschichte

 Ortsbeschreibung

An der mittelalterlichen "Uckermärkischen Heer- und Handelsstraße", der heutigen B109, zwischen Berlin und Templin gelegen, gilt heute der Ferienort als das "Tor zur Schorfheide". Nur etwa 100 m vom Bahnhof entfernt, liegt unmittelbar an der Fernverkehrsstraße, die "Alte Schmiede", ein hervorragend restaurierter Feldsteinbau, in dem die Touristeninformation untergebracht ist. Hier erhält man neben Auskünften auch Gebiets- und  Wanderkarten, Literatur und anderes.
In unmittelbarer Nähe befindet sich das alte Jagdschloss, der geschichtliche Ursprung von Groß Schönebeck. Heute ist in dem Jagdschloss, einem zweigeschossigen Früh- barockbau mit einer interessanten Stuck- decke, das Schorfheide-Museum unterge- bracht. Neben Ortsgeschichte, einschl. Ur- und Frühgeschichte, spezialisierte es sich auf Jagdgeschichte sowie auf die Natur und Geschichte der Schorfheide,. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen zwei sich beim Brunftkampf mit den Hörnern verkeilte Mufflonwidder und das Haupt eines in der Schorfheide gehaltenen und 1940 geschossenen Wisents. Das Museum wird von einem Verein, dem "Schorfheide-Museum e. V.", geführt. 
Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch   10.00 - 12.00 Uhr, 
                      Sonnabend und Sonntag 13.00 - 16.00 Uhr.

Westlich von Groß Schönebeck befindet sich der Ortsteil Böhmerheide mit dem Weißen See. Dieser See ist Bestandteil einer an den Pinnowseen beginnenden eiszeitlichen Rinne, die bei Liebenwalde in die Havel mündet. Ab Groß Schönebeck reiht sich in dieser Rinne See an See (Treptowsee, Weißer See, Kuhpanzsee, Wutzsee). Der Weiße See ist gut zu umwandern. Badewiese, Ferienhäuser und Gaststätte laden zum Erholen ein. Freunde schöner Keramikgefäße finden in der Töpferei Wessel die bekannte Schorfheidekeramik mit originellen Designs.

 

Dorfkirche

1988 fanden an der Kirche Grabungen statt. Man fand Reste von einer quader- förmigen Mauer von einem Meter Stärke, die von einem romanischen Vorgängerbau herrühren könnte. Man geht davon aus, dass diese erste Kirche nur über einen kurzen Zeitraum genutzt wurde und wahr- scheinlich im 14. Jahrhundert einen voll- kommenen Umbau im gotischen Stil erfuhr. Mit dieser zweiten Bauphase entstand auch das heutige Unterteil des Kirchturms aus rohen, nicht behauenen Feldsteinen. Ob es von Anfang an auch ein Kirchenschiff gab und wie es ausgesehen hat, ist nicht bekannt. Ebenso wie Ort und Burg wurde diese zweite Kirche im 30jährigen Krieg, vermutlich 1634, durch dänische Truppen bis auf den Feldsteinturm restlos nieder gebrannt. Ab 1663 begann ein zögernder Wiederaufbau. Kirchliche Aufzeichnungen lassen den Schluss zu, dass die Kirche wieder in der Form wie vor der Zerstörung errichtet wurde. Nur der Turm erhielt einen Fachwerkaufsatz und eine barocke Turmhaube, die zum Abschluss des Baues 1690 aufgesetzt wurde.
Kanzelaltar, Orgelprospekt und Emporen stammen aus dem 18. Jahrhundert. Die derzeitige Bemalung von Decken und Wänden wurde erst 1992 vorgenommen.

 

Wildpark Schorfheide

Unmittelbar am Nordrand des Ortes liegt ein sehr bemerkenswertes Ausflugsziel, der 1996 gegründete Wildpark Schorfheide. In einer für diese Region typischen Wald- und Wiesenlandschaft werden in naturnahen Gehegen bei uns ausgestorbene Tiere, wie Wisent, Wildpferd, Elch und Wolf sowie seltene oder vom Aussterben bedrohte Haustierrassen, gehalten. Zu beobachten sind hier aber auch die in der Schorfheide noch heute einheimischen Wildtierarten wie Rotwild, Damwild, Muffelwild, Schwarzwild, Fischotter und andere.
Im "Dörfchen" mit Blockhütten, Feldback- ofen, Räucherofen und Lagerfeuer steht ein rustikales Imbissangebot bereit. Hobbybo- taniker finden im Kräutergarten Anregungen. Abwechslung für Kinder bieten ein Streichel- zoo und ein Abenteuerspielplatz. Etwa 7,5 km Wanderwege erschließen das insgesamt 89 Hektar große Gelände.
Der Wildpark ist heute für Alt und Jung nicht nur ein beliebter Erholungs- und Erlebnisbe- reich, sondern dank intensiver Öffentlich- keitsarbeit auch Quelle neuen Wissens über unsere heimische Tierwelt. 
Geöffnet ist die Anlage täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr.


 

© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert 2003