Hirschfelde | ||||
Geschichte | Ortsbeschreibung | Dorfkirche | ||||
DorfkircheDie Hirschberger Dorfkirche befindet sich im Zentrum des Angerdorfes, inmitten des von einer Feldsteinmauer umgebenen Friedhofes. Sie ist eine Chorquadratkirche mit Turmund entstammt dem 13. Jahrhundert. Vom Grundriss her ist die ein Sonderfall, denn der Turm ist nicht in Schiffs-, sondern in Chorbreite ausgeführt worden. Besonders repräsentativ wurde das dreifach abgetreppte Westportal des Turmes gestaltet. Bemerkenswerterweise gab es vom Schiff zum Turm keinen Bogen, sondern nur eine schmale Pforte. Dadurch scheint der Turm nach beiden Seiten abgesichert worden zu sein. Im 13. Jahrhundert, als auch Hirschfelde von deutschen Kolonisten aus dem heute südwestdeutschen Raum besiedelt wurde, standen zuerst die unmittelbare Existenz sichernden Probleme im Vordergrund, (Rodungen, Ackerbau, Viehzucht, Schaffung von Behausung etc.). Die gläubigen Zuwanderer bauten sich daher meist als erstes eine mit weniger Aufwand realisierbare hölzerne Kirche.
Damit sich der mittelalterliche Mensch im Kircheninnern allein Gott und geistlichen Dingen widmen konnte, sollte er alles Weltliche an der Pforte oder dem Portal zurücklassen. Deshalb war auch das Portal in Hirschfelde sicherlich der Ort wo Verträge geschlossen oder gelöst wurden, Gericht gehalten, Vermählungen vorgenommen oder Lehenshandlungen durchgeführt wurden. Erst nach Abschluss dieser Handlungen war es aus damaliger Sicht dem Einzelnen möglich, sich im Kirchenraum ganz auf Gott und den Gottesdienst zu konzentrieren. Die Kirche, das bedeutendste Bauwerk der damaligen Ansiedlung, war Verwaltungs-, Gerichts-, Versammlungszentrum der Dorfgemeinschaft, also der Mittelpunkt. Um diese Funktionen zu betonen, hob man die Gestaltung der Pforte deutlich hervor [Uwe Großkopf].. Das Mauerwerk von Turm und Schiff belegt in seiner Uneinheitlichkeit die wechselvolle Geschichte der Kirche. Teile des Gebäudes scheinen fast bis auf die Fundamente zerstört worden zu sein. Wann dies geschah, lässt sich jedoch nicht beantworten.
Ein örtlicher Förderverein ist bemüht, das Kirchenschiff des Feldsteinbaus mit Spendenmitteln neu einzudecken. Quellen: Frieske, Matthias: Die mittelalterlichen Kirchen auf dem Barnim. Berlin: Lucas-Verl., 2001 Großkopf, Uwe: Betrachtung zum Westportal der Hirschfelder Kirche Beitrag Nr. 1 http://www.werneuchen-barnim.de/geschichte/hirschfelde/westportal-kirchehirsc... Dorfkirche des Monats Januar 2009 - Hirschfelde (Barnim) http://kulturportal.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11396367/71739/Hirsch... |