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In sandigen Regionen liegt das natürliche Verbreitungsgebiet dieses lichten Eichen- waldes.Seine Vegetationsstruktur wird in der Baumschicht durch das Auftreten der Trauben-Eiche (Quercus petraea) mit der Stiel-Eiche (Quercus robur) und den Mischformen beider Baumarten geprägt . Vereinzelt gesellt sich Sand-Birke (Betula pendula) hinzu. Sträucher sind selten, dagegen ist die Bodenvegetation gut entfaltet. Gräser bestimmen hier das Bild, so Straußgras (Agrostis capillaris), Ruchgras (Anthoxanthum odoratum), Wiesen-Rispengras (Poa pratensis), Drahtschmiele (Avenella flexuosa) und in trockeneren Ausbildungen der Schaf-Schwingel (Festuca ovina). Weitere Pflanzen sind Habichtskraut (Hieracium lachenalii, H. umbellatum, H. sabaudum), Pillen-Segge (Carex pilulifera), Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis), Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense), Johanniskraut (Hypericum perforatum). Die mittlere Pflanzenartenzahl auf 400 m² Waldfläche liegt um 20.
Die Standorte bilden grundwasserferne saure Sande in wenig exponierter Lage mit mittlerer bis ziemlich armer Nährkraft und mäßig trockenem Wasserhaushalt, der Bodentyp ist die podsolige Braunerde geringer Basensättigung, der Humuszustand ist Moder (C/N-Verhältnisse um 23). Die Jahresniederschläge liegen im Mittel unter 580 mm.
Die durchschnittliche Nettoprimärproduktion erreicht (bezogen auf einen Zeitraum von 200 Jahren) 6 t Trockenmasse pro Hektar unf Jahr, davon Holz 3,4 t, Laub 1,9 t und Bodenvegetation 0,7 t.
Bei guter natürlicher Stabilität bieten die Bestände forstwirtschaftlich die Möglichkeit zur Eichenfurnierproduktion, allerdings unterliegen - bei Mitwirkung von Luftverunreinigungen - mehrere Eichenbestände gegenwärtig einem Schadsyndrom, das Blattverluste und Stammschäden verursacht und gelegentlich zu nesterweisem Absterben der Eichen führt. Viele dieser natürlichen Eichenwälder sind in der Vergangenheit in sekundäre Kiefernforsten umgewandelt worden, so daß ihr heutiger geringer Flächenanteil bei weitem nicht der potentiellen Verbreitung entspricht. Durch Förderung des Eichenanbaus und durch Pflege aufkommenden Eichen-Jungwuchses in den Kiefernbeständen können erfolgreich Wege beschritten werden, der Eiche in den Wäldern des Gebietes den ihr ökologisch und ökonomisch zustehenden Platz künftig zu sichern.
Verbreitung:
Rev. Wucker, Abt. 10
© Prof. Dr. G. Hofmann, 2003