Drumlins sind längliche Hügel von tropfenförmigem Grundriß, deren Längsachse in der ehemaligen Eisbewegungsrichtung liegt. Die stromlinienförmigen Körper wurden beim "Überfahren" durch den Gletscher geformt. Die Bildung von Drumlins wurde möglich, in dem es an dieser Stelle unter dem Gletscher zu einer Anhäufung von Moränenmaterial kam und die Transportkraft des Gletschern nachließ. Die zweite Möglichkeit die Hügelbildung entstand, in dem vorhandene Erhebungen durch den Gletscher "umfahren" wurden. So erhielten sie ihre stromlinienförmige Gestalt.
Blick auf den Kleinen Rummelsberg (nach neuseten Untersuchen keine Drumlins!) bei Brodowin mit Wesensee. Foto: W. Ebert |
Kames sind in Gletscherspalten und zwischen Gletscherresten (Toteisblöcken) abgelagerte Sande, Kiese und Steine, die nach dem Abschmelzender Gletscher als flache Hügel erhalten blieben. In der Landschaft sind die Kames nur relativ schwer als solche zu erkennen. Sie heben sich nicht so klar von ihrer Umgebung ab, wie
z. B. die Drumlins. Mit unter trifft man sie als Besonderheit noch leicht "überdünnt" an.
Charakteristische Kames im Bereich der Märkischen Eiszeitstrasse
In unserer Region gibt es nur relativ wenige Kames. Einige Kames sind nördlich und südlich von Biesenthal bis Lobetal anzutreffen. Meist sind diese flachen, sandigen Hügel mit von Kiefern bewachsen und von Moorgebieten des Hellmühler Fließes, des Rüdnitzer Fließes und des Pfauenfließes umgeben.
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Prinzipskizze zur Entstehung von Kames
Zeichnung: H. Domnick | Laserscanner Aufnahme eines Kame bei Biesenthal.
Quelle: Brandenburg Viewer |
Oser (Einzahl: Os) werden auch als Wallberge bezeichnet. Der Begriff Os wurde aus dem Schwedischen entlehnt und steht für Bergrücken. Oser sind langgestreckte, mitunter einem Eisenbahndamm ähnelnde Wälle meist jedoch höher und steiler.
Typisches Os bei Berkholz (Boitzenburg) Foto W. Ebert |
- "Gerölloser": Aufschüttungsoser, nur aus Schmelzwassersande
und -kiesen bestehend,
- "Gemengeoser": Oser mit einer Decke von Geschiebemergel und
- "Stauoser": Aufpressungsoser, mit einem aufgepressten Kern von
Geschiebemergel.
Sehr verständlich und instruktiv ist auch die Meinung von BRAMER (1963), wonach die Oser Sander dort ersetzen, wo sich die Schmelzwässer nicht deltaartig in das Gletschervorland verbreiten konnten, sondern durch flankierende Toteismassen zum Verbleib in den Eisrinnen gezwungen waren.
| Vorkommen der Oser
Bei einem Blick auf geologische Karten wird offensichtlich, dass sich die meisten Oser im Hinter- land der Pommerschen Hauptendmoräne befinden. Besonders zahlreich sind sie in Mecklenburg-Vorpommern anzutreffen. Ein besonders schöner Os ist als Flächennaturdenkmal in Kirch-Baggendorf (Mecklenburg-Vorpommern) zu bewundern. Os bei Malchow - Exkursion der Gesellschaft Märkische Eiszeitstraße. Foto H. Domnick |
Auch in der Uckermark und im Barnim können Oser erkundet werden. In größerer Anzahl befinden sie sich im Norden und Nordosten der Uckermark sowie im Süden des Landkreises Barnim. Leider werden sie hier nur selten als geschützte Landschaftsbestandteile ausgewiesen und gepflegt. → Ausflugstipps
Oser einst und heute
Da Oser vom Gletscherwasser durchströmt und aus Sand, Kies und Steinen gewissermaßen über die Grundmoräne geschüttet wurden, waren und sind sie für die Bevölkerung der umliegenden Dörfer oftmals die einzige Möglichkeit, Kies aus der näheren Umgebung zu gewinnen. Daher sind Oser in früherer Zeit oft zur Baumaterialbergung genutzt worden. Da es nur kleine Vorkommen waren, dienten sie nur als "individuelle" Kiesgruben für die Dörfer. So entstanden mit den kleinen Kiesgruben geologische Aufschlüsse, die uns heute einen Blick in die Struktur der Oser ermöglichen.
Os umgebende Grundmoräne, Foto: G. Lutze | Oser unterscheiden sich sowohl vom Relief als auch vom Bodensubstrat deutlich von der umgebenden flachen Grundmoräne. Daraus resultiert ihr besonderes Mikroklima.
Während die umgebenden Gundmoränenflächen mit guten Böden ackerbaulich genutzt werden, sind die Oser häufig mit Gras bewachsen bzw. z.T. verbuscht. Sie können auf dem ersten Blick leicht mit Bahndämmen stillgelegter Strecken verwechselt werden! Das verhältnismäßig flache Os bei Grüntal Foto: H. Domnick |
Oser unterscheiden sich sowohl vom Relief als auch vom Boden- substrat deutlich von der umge- benden flachen Grundmoräne. Daraus resultiert ihr besonderes Mikroklima.
Während die umgebenden Gundmoränenflächen mit guten Böden ackerbaulich genutzt werden, sind die Oser häufig mit Gras bewachsen bzw. z.T. verbuscht. Sie können auf dem ersten Blick leicht mit Bahndämmen stillge- legter Strecken verwechselt werden!
Auf den kalkhaltigen sandigen Böden entwickelten sich verschiedene Pflanzengesellschaften mit Trockenrasen. So wachsen dort u.a. wärmeliebenden und kalkanzeigenden Pflanzen wie z. B. die Wiesenkuhschelle (Pulsatilla pra- tensis) und der Wiesensalbei (Salvia pratensis).
Oser sind deshalb mehr als läng- liche "Sandhaufen" in der Grund- moräne. Sie können uns viel Aufschluß über die Landschafts- entstehung und -entwicklung vermitteln und sollten deshalb auch als "geschützter Landschaftsbestandteil" |
Wiesensalbei, Foto: G. Lutze |
Feldsoll bei Golzow, Foto: W. Ebert |
Sölle "Sölle sin'ne nasse Delle in'ne Grundmoränenlandschaft."
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