Feldsteinbauten

Zum Ende des 12. Jahrhunderts begann eine für Brandenburg neue Ära der Baugeschichte. Hier wirkende Bauhütten hatten erstmals die von den Gletschern der Eiszeiten in unser Gebiet transportierten Steine, meist Granite, als Baumaterial für Kirchen eingesetzt. Auch für den Bau von Befestigungsanlagen fanden sie breite Anwendung.

 

Dorfkirche Löhme
Dorfkirche Löhme,
unregelmäßiges
Feldsteinquader-Mauerwerk
mit Kalksteinkanten
Foto: W. Ebert
Die Urformen unserer Dorfkirchen in Werkstein bzw. Bruchstein stammen aus dem niedersächsisch-braunschweigischen Raum. Wir können annehmen, dass im Zuge der Besiedlung Ostbrandenburgs die Baumeister unserer Kirchen und die Steinmetzhütten aus Niedersachsen kamen. Sie haben die Verarbeitung des bei uns vorkommenden, sehr harten und spröden Gesteins hervorragend gemeistert und Bauten von großer Monumentalität geschaffen, die wir nur bewundern können. Bewundernswert ist vor allem die künstlerische Kraft, mit der das Material gestaltet wurde.

 

Kirchen, die sich bei aller Schlichtheit durch ein schönes, gleichmäßiges Mauerwerk auszeichnen, stammen fast alle aus der Zeit zwischen 1190 und 1280. Danach scheinen die Bauhütten abgewandert zu sein, denn dann treten an die Stelle des sorgfältigen Quadermauerwerks Bauten, die aus gespaltenen, nur vorn mit dem Hammer zugehauenen Feldsteinen errichtet wurden. Die Ecken sowie die Fenster- und Türrahmen wurden oft aus Ziegel-, Kalk- oder Sandsteinen gebaut.

Dorfkirche Dobberzin
Dorfkirche Dobberzin, regelmäßiges
Feldsteinquader-Mauerwerk
Foto: W. Ebert

Wie wir heute wissen, stammen die für die Bauten benutzten Steine aus Gebieten, die weit von uns entfernt im Norden Europas liegen. Der Geologe bezeichnet die aus ihrem Ursprungsgebiet vom Eis verfrachteten und bei uns abgelagerten Gesteinsbruchstücke als nordische Geschiebe. In Brandenburg spricht man allgemein von Feldsteinen. Das ist eine gebräuchliche Bezeichnung für die von den Ackerflächen abgesammelten Geschiebe, die während der Wintermonate mit starkem Frostwechsel in die obere Zone der Böden gelangen und hier vom Pflug erfasst werden. Im Volksmund spricht man oft vom "Wachsen der Steine". Auch wenn die Steine aus Steingruben und nicht vom Felde stammen, bezeichnet man sie allgemein als Feldsteine.
 


Zwickelbauweise. Foto: H. Domnick

Ein besonders schönes Beispiel der so genannten Zwickelbauweise ist ein Wohnhaus aus Geschiebesteinen. Hier wurden die Steine, die während der Weichselkaltzeit vom Gletchereis in unseren Raum transportiert wurden, unbearbeitet verbaut..Bei der Zwickelbauweise werden kleine Steine oder auch Abfälle bei der Steinbearbeitung in die Zwischenräume zwischen die größeren Feldsteine eingefügt. Äußerlich ist kein Mörtel zu sehen, so dass die Feldsteine sehr lange Zeit jeder Witterung trotzten. Obige Abbildung zeigt ein heute noch genutztes Wohnhaus in Steinbeck bei Bad Freienwalde.

 

Groß Ziethen
Groß Ziethen, ehemalige Steingrube
Foto: W. Ebert

Für die Feldsteinbauten wurden sonst vor allem große Findlinge (besonders große und auffällige Geschiebeblöcke), nicht selten sogar solche von Großsteingräbern gesprengt, zerkleinert und zum Bauen eingesetzt.

Feldsteine waren in vielen Gegenden Nord- und Mitteldeutschlands zur damaligen Zeit reichlich vorhanden, zudem billig und dauerhaft. Nur die Bearbeitung setzte spezielle Kenntnisse und Erfahrungen voraus. Für die Feldsteinbauten wurden möglichst gleich große Werksteine benötigt, die an fünf Seiten gleichmäßig bearbeitet waren. Die nicht sichtbare Rückseite des Steines blieb unbehauen.

Wüste Kirche Berkenlatten
Wüste Kirche von Berkenlatten,
zweischaliges Mauerwerk
Foto: W. Ebert

Hat man die Möglichkeit, eine alte Feldsteinmauer im Querschnitt zu betrachten, wie dies u. a. an der Stadtmauer in Bernau oder an der "Wüsten Kirche von Berkenlatten" gegeben ist, so sieht man, dass die Mauer aus drei Lagen besteht, der Außenschale, der Innenschale und dem ausgefüllten Zwischenraum. Nachdem die Bauleute jeweils drei Lagen der beiden Schalen hoch gemauert hatten, gossen sie den Zwischenraum mit einer Mischung aus Abschlägen, kleinen Steinen und Mörtel aus. Dieser Kern der Mauern ist außergewöhnlich hart. Es bildeten sich später über die Zusammensetzung jenes Mörtels allerlei Legenden. Milch, Butter, Ochsenblut oder Käse sei da beigemischt worden. Nach neuesten Erkenntnissen ist aber die Härte des Mörtels auf eine andere Technik des Ablöschens des Kalkes zurückzuführen.

Ein charakteristisches Merkmal des im spätromanischen und frühgotischen Baustils errichteten Feldsteingebäudes war der äußerst exakt gesetzte Stein im Mauerwerksverband. Mit der Herstellung des Granitquaderbaus gelang es vor allem den Zisterziensermönchen, eine für dieses Baumaterial einzigartige Bau- und Bearbeitungstechnik zu schaffen, die in ihrer Präzision bis heute unerreicht blieb.

Kirche Briest
Kirche Briest, Backstein-Turmaufbau
Foto: W. Ebert

Die hervorragenden Bautechniker der Zisterzienser waren auch außerhalb des Ordens sehr gesucht. Besondere Bedeutung erlangten sie im Übergangsstil von der Romanik zur Gotik. Beispielhaft für die Kirchenbauten der Mark im 13. Jahrhundert wurde die 1226 eingeweihte Klosterkirche von Zinna mit ihrem äußerst exakt hochgezogenen Mauerwerk. Im Gegensatz zu den Zisterziensern haben die Prämonstratenser bei ihren Patronatskirchen in Gramzow und Briest schon in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts neben Feldstein auch Backstein eingesetzt.

Hervorragende Repräsentanten der Feldsteinarchitektur im Barnim und in der Uckermark sind unter anderem die Dorfkirchen von Lindenberg, Börnicke, Hohenfinow, Dobberzin und Kerkow mit ihren gut behauenen, schichtweise aufgesetzten Feldsteinen und den hervorragend gestalteten Portalen. Die Herstellung der Quadersteine war allerdings mit hohem Aufwand an Zeit und Geld verbunden, was sich nicht alle Dörfer leisten konnten.

Schachbrettsteine, wie man sie in Feldsteinkirchenmauern finden kann. Die Bedeutung ist noch nicht geklärt. Man vermutet u. a. Innungssteine bis zu Wappensteinen der Askanier. Foto: H.Domnick

Schachbrettsteine, wie man sie in Feldsteinkirchenmauern finden kann.
Die Bedeutung ist noch nicht geklärt. Man vermutet u. a. Innungssteine
bis zu Wappensteinen der Askanier. Foto: H.Domnick
Templiner Stadtmauer
Templin, Stadtmauer
Foto: W. Ebert

Im 13. Jahrhundert begann man auch, die Städte zu ihrem Schutz mit festen Mauern zu umgeben. Auch diese Stadtmauern wurden vielfach aus Feldsteinen gebaut, so in Bernau, Templin, Fürstenwerder, Eberswalde u.a. In der nordöstlichen Uckermark (Angermünde, Prenzlau) findet man trotz reichlichem Steinangebotes aber Stadtmauern aus Backstein.

Während man in slawischer, anfangs auch noch in frühdeutscher Zeit Befestigungsanlagen aus Holz und Lehm baute, nutzten die Erbauer askanischer und wettinischer Burgen in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts überwiegend behauenen Naturstein. Nachweisbar ist dies u. a. an den Burgen Grimnitz und Biesenthal, aber auch an dem rund 100 Jahre jüngeren Bärenkasten bei Oderberg.

Schon sehr früh nutzte man Feldsteine zur Errichtung von Freiraummauern. Sie dienten der Einfriedung von Friedhöfen, Gehöften, Gärten und Koppeln. 1727 wurde die Umzäunung von Friedhöfen mittels einer Mauer durch einen königlichen Erlass festgelegt.

Groß Ziethen
Groß Ziethen,
alte Friedhofs-Feldsteintrockenmauer
Foto: W. Ebert

Hintergrund dieses Ediktes waren unter anderem die "durch das Viehzeug entstandenen Grab- und Leichnamsplünderungen", wie sie der Pfarrer des Dorfes Schlenzer in seinem Antrag auf finanzielle Unterstützung für anfallende Kosten der Friedhofsmauerreparatur an die königliche Regierung beschrieb.

Nicht nur unter praktischen, auch unter ästhetischen Gesichtspunkten, wie dem Landschafts- und Ortsbild, galt die Feldsteinmauer seit jeher als ideale Abgrenzung und Einfriedung. Darüber hinaus vermittelt sie ein Empfinden von Geborgensein. Besonders interessant sind die Trockenmauern, die nur aus Feldsteinen ohne Einsatz von Mörtel erbaut wurden. Leider wird heute nicht selten bei der Restaurierung solcher Mauern des Guten zu viel getan, indem man sie bis zur Unkenntlichkeit mit Zement verschmiert. Die einheimischen Bauern lagerten die Feldsteine auch am Rand ihrer Felder oder Gehöfte ab und nutzten sie teilweise als Naturmauer. Besonders bemerkenswert ist die "Steinkoppel" bei Klein Fredenwalde. Auf Veranlassung des Gutsherren wurde hier in den Jahren 1908 bis 1914 eine weiträumige Weidefläche mit einer imposanten Trockenmauer aus Lesesteinen eingefasst.

Groß Ziethen
Groß Ziethen, Pflasterarbeiten
Foto: W. Ebert

Die Betrachtung der Feldsteine als Baumaterial wäre unvollkommen, ohne sie als das Befestigungsmaterial für Wege, Straßen, Böschungen, Brunnenschächte, Höfe und als Bodenpflaster in Wirtschaftsgebäuden zu erwähnen. Unmengen an Steinen, die in diesen Pflasterungen verbaut sind, wurden per Hand hergestellt und Stein für Stein ohne hilfreiche moderne Maschinen gesetzt.

Die meisten derartiger Steinstraßen wurden erst im 19. Jahrhundert gebaut.

Die Wiederbelebung der Feldsteinarchitektur im 18./19. Jahrhundert konzentrierte sich auf den ländlichen Raum und hier wiederum auf Wirtschaftsbauten, vor allem auf Rittergüter und deren Vorwerke1, die verstärkt in dieser Zeit entstanden. Auch die Bauweise hatte sich geändert. Der Stein wurde nicht mehr behauen, sondern nur noch ein- bzw. zweimal gespalten, die meist größeren Fugen nicht mehr durch Mörtel versetzt, sondern gezwickelt, das heißt mit kleineren Steinen oder Steinsplittern ausgefüllt. Es wurde dabei nicht ganz auf Mörtel verzichtet, aber so verzwickelt, dass er von außen nicht sichtbar war. Diese Technik des Feldsteinbaus bezeichnet man als Zyklopenmauerwerk 2 in Zwickeltechnik. Diese Bauweise ist etwas in ganz Brandenburg Typisches.

Temmen
Gut Temmen, Zyklopen-Mischbauweise, Foto: W. Ebert

Sie erreichte Mitte des 19. Jahrhunderts ihre Blütezeit. Häufig treffen wir in unseren Dörfern Gebäude an, bei denen Feldstein- und Ziegelmauerwerk in Kombination auftreten, sogenanntes gemischtes Mauerwerk. Der leichtere und auch leichter zu vermauernde Backstein wurde bei dieser Bauweise meist für komplizierter zu mauernde Gebäudebereiche verwendet, so vor allem für Eckverbände, Tor-, Tür- und Fensterlaibungen, Ausgleichsschichten, Giebel und schmückende Gestaltungselemente (Blendfenster, Friese, Lüftungsschlitze und anderes). Diese auch schon früher angewandte Technik wurde im 19. Jahrhundert zur vollen Entfaltung gebracht. Wie attraktiv eine solche Mischbauweise mit Backstein-Schmuckelementen sein kann, verdeutlicht der Ort Wolfshagen an der Grenze zu Mecklenburg/Vorpommern. Unter Hermann von Schwerin wurden hier um 1850 eine Reihe hervorragend gestalteter Häuser (Zollhaus, Fischerhaus, Gärtnerei, Gaststätte und andere) sowie die Fliesenbrücke errichtet.

Mit dem Fortschreiten der fabrikmäßigen Massenherstellung von Mauerziegeln und dem Ausbau der Verkehrswege im 19. Jahrhundert wurde dieses Baumaterial immer preiswerter und kam auch in den Dörfern mehr und mehr zur Verwendung. Schließlich verdrängte der industriell hergestellte Mauerziegel gegen Ende des 19. Jahrhunderts den Feldstein fast vollständig aus dem Hochbau. Lediglich im Fundamentbau blieb der sehr witterungsbeständige und wasserundurchlässige Feldstein weiterhin in Verwendung. Weitere Gründe, die den Verdrängungsprozess des Feldsteins beschleunigten, waren die Abnahme des Materials in der Umgebung, der hohe zeitliche und manuelle Aufwand bei deren Be- und Verarbeitung und die schlechten Wärmedämmeigenschaften, besonders bei Wohnbauten (Rohde, 1998).

Noch vor wenigen Jahren schien das traditionelle Feldsteinhandwerk völlig vergessen zu sein. Weder Handwerker noch Baumeister beherrschten die Kunst des Steinschlagens und des Errichtens von Feldsteinmauern. Vielen älteren Bauwerken sieht man mißlungene Versuche, diese zu restaurieren, noch heute an. Infolge Mangel an fachspezifischen Kenntnissen über alte Baustoffe und Handwerkstechniken und durch Einsatz ungeeigneter Baustoffe (Putz, Ziegel u. dgl.) sind zahlreiche wertvolle Gebäude und Fassaden verunstaltet worden.

Um so erfreulicher ist es, dass sich in jüngster Zeit mehr und mehr die Erkenntnis durchsetzt, dass schutzwürdige Bauwerke aus Natursteinen, wie z.B. Kirchen, Häuser, Mauern, Brücken oder auch Pflasterstraßen, fachgerecht restauriert werden müssen, um sie der Nachwelt in ihrer ursprünglichen Schönheit und Harmonie mit der Natur zu erhalten. Die Baukunst unserer Vorfahren wird zunehmend bewundert und geschätzt. Prächtige Feldsteinkirchen sind wieder Anziehungspunkte für Touristen und Kunstliebhaber. Dazu beigetragen haben zahlreiche ausgezeichnete Veröffentlichungen, besonders auch über die Feldsteinarchitektur des Barnim und der Uckermark. Ausstellungen, Funk und Fernsehen haben die Aufmerksamkeit auf die alten Baustoffe und ihre Verarbeitung gelenkt. Vor diesem Hintergrund avancierte der Feldstein zu den Edlen der Baustoffe.
Es kann als sicher gelten, dass der Feldstein trotz herber Verluste durch Verfall und Abriss ganzer Gutshöfe und Bauernstellen das Gepräge unserer Landschaft und das Äußere vieler Dörfer auch weiterhin bestimmen wird.

Groß Ziethen
Moderner Steinschläger, Foto: W. Ebert

Sehr begrüßenswert sind die verschiedenen Initiativen zur Ausbildung von "Feldsteinhandwerkern", die in die Lage versetzt werden sollen, wieder alte Arbeitstechniken zur Errichtung und Erhaltung von Feldsteinbauten, wie das Steinschlagen, das Setzen der Steine und die Zwickeltechnik, zu beherrschen und anzuwenden.

Mancherorts sieht man bereits wieder gelungene Instandsetzungen historischer Bauwerke. Ein gutes Beispiel hierfür ist die denkmalpflegerische Wiederherstellung der Fliesenbrücke in Wolfshagen oder der Kirchhofmauer in Tornow. Auch der Neubau einer Kopfsteinpflasterstraße zum Nabu-Informationszentrum Blumberger Mühle oder die Instandsetzung der Feldsteinpflasterstraße vom Kloster Chorin nach Brodowin reihen sich in diese Bemühungen ein. Es bleibt zu hoffen, daß sich diese Tendenzen weiterhin durchsetzen.

Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich vor allem im ländlichen Raum wieder Natursteinmauern. Dort, wo sie sich harmonisch in die Landschaft und in die Dorfgestaltung einfügen, sind sie ein großer Gewinn. Sie dokumentieren die Naturverbundenheit unserer Menschen, zeigen die Vielfältigkeit unseres heimischen Steinmaterials und erinnern uns an den weiten Weg, den die Steine zusammen mit dem Eis bis zu uns zurückgelegt haben. Ein gutes Beispiel ist der Neubau einer Steinmauer in der Gemeinde Temmen. Wie sich im Gespräch mit dem Erbauer ergab, liebt er Feldsteine und dort, wo er besonders schöne oder interessante Exemplare fand, nahm er sie mit nach Hause. Mit manchem verbindet ihn eine Geschichte. So ist diese Mauer mehr als nur ein Bauwerk.

Brandenburgklinik Bernau-Waldsiedlung
Brandenburgklinik Bernau-Waldsiedlung,
Parkgestaltung, Foto: W. Ebert

Findlinge, aber auch kleinere Feldsteine, werden neuerdings in zunehmenden Maße als Gestaltungselemente für Parks und Gärten eingesetzt. Allenthalben kann man sich davon überzeugen. Ein gutes Beispiel für eine gelungene Parkgestaltung mit Feldsteinen aller Größen ist das Gelände um die Brandenburg-Kurklinik Bernau-Waldsiedlung.

So erfreulich die "neuentdeckte Liebe zum Feldstein" ist, sollte aber unbedingt verhindert werden, dass dieser "modische Trend" - vor allem durch Feldsteinexport - unsere Landschaften ausräumt und wertvolle Zeugen der Geschichte wie auch Lebensräume für Tiere vernichtet.

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© Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2003

1) Vorwerke sind Außenstellen eines Hauptgutes gewesen, die zur besseren Bewirtschaftung auf einen Teil der Feldmark des Hauptbetriebes angelegt wurden. Die Gründung fand überwiegend im 18. Jahrhundert im Bereich des Besitzstandes der adligen Familien von Arnim, von Berg, von Ahlimb u.a. oder auch durch Domänenämter statt. Viele ehemalige Vorwerke sind infolge von Erbteilung oder Verkauf später selbständige Gutsbezirke geworden und haben nicht selten zu Beginn unseres Jahrhunderts Gemeindestatus erhalten. zurück
2) Zyklopenmauerwerk: Aus großen, unregelmäßigen, polygonal behauenen Blöcken mörtellos gefügte, zweischalige Mauer mit Innenfüllung aus Lehm und Steinen. Die Technik wurde früher für mykenische Burgen, aber auch von den Hethitern und Etruskern verwendet. zurück