Zepernick

 Ortsbeschreibung

Geschichte

Funde aus den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zeigen, daß das Gebiet schon zur Jungsteinzeit bewohnt war. Auch aus der jüngeren Bronzezeit liegen Nachweise vor.
Gegründet wurde der Ort vermutlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als deutsche Siedlung. 1289 wird ein Schöffe "Henricus de Cepernik" erwähnt. 1356 erhielt, nach einer Urkunde des Probstes Gerwinius, die Stiftung des Katharinen-Altars Einkünfte aus "Cepernic".

Gaststässtte zur Alten Schmiede im Stadtkaern. Foto W. Ebert Nach dem Landbuch 1375 zählte der Ort 52 Hufe, außerdem werden 6 Kossäten und ein Krug erwähnt. Einkünfte hatten eine Reihe von Personen, Busse Britzik besaß die gutsherrlichen Rechte. Zepernick muß ein wohlhabendes Dorf gewesen sein, da im Laufe der Jahrhunderte durch die Kurfürsten mancherlei Gerechtsame und Leistungen der Bauern an vielerlei Herren  für verschiedene Dienste vergeben worden waren.

Gaststätte zur Alten Schmiede im alten Stadtkern. Foto W. Eber

Den größten Anteil hatte seit 1412 und 1434 belehnten Markgraf Friedrich und Markgraf Johann die von Bredow mit Einnahmen. 1450 war "Cepernick" in Besitz der Familie von Hoppenrade. denen die alleinigen  gutsherrlichen Rechte zustanden. 1466 vermachte Benedict von Hoppenrade diese dem 1465 gegründeten Cöllner Domstift (Berlin). In einer Urkunde vom 22. März 1466 bestätigt Kurfürst Friedrich II. diese Stiftung. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gingen dann weitere Besitzungen an das Domstift und Zepernick wurde zum Domdorf. Die Kirche als Patronatsherr ließ den Bewohnern größere Möglichkeiten und Freizügigkeit.
Schwere Plünderungen und Brandschatzungen brachte dem Dorf der 30jährige Krieg.
Die große Wende aber kam mit dem Bau der Eisenbahn Berlin - Stettin und später der S-Bahn. Zepernick rückte so unmittelbar an Berlin heran und entwickelte sich rasch zu einem bedeutenden Vorort der Reichshauptstadt. 1893 begann die Besiedlung im Gebiet des heutigen Röntgenthals, einem Ortsteil
von Zepernick.
 
© Märkische Eiszeitstraße, Ebert, 2002