Willmersdorf

 Ortsbeschreibung

Geschichte

Angesichts der spätromanischen Dorfkirche, die auf die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert wird, kann man mit einer Besiedlung des Dorfes etwa zu Beginn dieses Jahrhunderts rechnen. Vermutlich gehört der zum Eroberungsgebiet des Magdeburger Erzbischhofes, zumindest deutet es aus dem westlichen Teltow in den Barnim übertragene Name darauf hin. Die erste Nennung des Dorfes ist eine Urkunde von 1317, in der Markgraf Waldemar dem Nonnenkloster zu Spandau 10 Hufen im Dorfe Willemstorpe "mit allem Zubehör an Aeckern, Gehölz, Weiden, Wiesen, als Eigenthum schenkte und solche von aller Dienste und aller Bede befreite".

Einen anderen Anteil verlieh Markgraf Ludwig der Römer 1355 an den Bürger Johann Wipert in Berlin. Nach dem Landbuch hatten neben den Spandauer Nonnen (16 Hufen) und einem Peter Rudenitz (21 Hufen) verschiedene Bürger aus Berlin, Bernau und Freienwalde Hebungsrechte im Dorf. Den Überrest der Bede, das höhere Gericht und die Wagendienste hatte Friedrich Wiltberg seit Alters vom Markgrafen zu Lehen.



Willmersdorf, am Dorfteich. 
Foto W. Ebert
Willmersdorf, am Dorfteich. Foto W. Ebert

Nach dem Landbuch von 1375 gehörte zu Willmersdorf, dem damaligen Wilhelmstorf, 84 Hufe (1 Hufe = ca. 17 ha) Land, also Acker, Wiese und Wald, einschließlich der 17 Hufen des Spandauer Benediktinerklosters und der vier Pfarrhufen, deren Erträge zum Einkommen des Pfarrers gehörten, sowie der zwei Kirchenhufen, deren Erträge zum Unterhalt der Kirche bestimmt waren.
Laut dem Schoßregister von 1450 war Willmersdorf dem Kurfürsten als erleigtes Lehn heimgefallen. Noch im selben Jahre erhielt es Ludecke von Arnim auf Wiederkauf und später zu Lehen.


Der Dreißigjährige Krieg wirkte sich auch in Willmersdorf verheerend aus. 1634 wurde ein Kriegsschädenprotokoll für Willmersdorf erstellt. Danach hatte der Ort damals 76 Bauernhufen und 4 Kossätenhöfe. Bestellt davon aber wurden nur 22 Hufen. Die übrigen vierzig und die vier Kossätenhöfe lagen wüst.
Als 1552 die Dörfer des Barnim durch den Landreiter besichtigt und überprüft wurden gab es in Willmersdorf nur noch vier Einwohner,
Noch 1662, vierzehn Jahre nach dem Ende des Krieges lag Willmersdorf völlig verödet und hatte noch immer nur vier Bauern. Fünf Kossätenhöfe und neun Bauernstellen lagen wüst, wurden also nicht bewirtschaftet.


1650 trat die Familie von Götze und ab 1734 Franz Wilhelm von Happe in den Besitz von Willmersdorf. Später ging es an den König zurück. 1750 gehörte es zum Amt Löhme.
[Einige Fakten der vorherigen Ausführungen stammen aus dem Internet-Beitrag
"Willmersdorf mit seiner Kirche im Wandel der Zeiten"]
 

© Märkische Eiszeitstraße, Ebert, de Taillez, 2003