Tempelfelde

Geschichte


Ortsbeschreibung

Tempelfelde ist ein Ortsteil der Gemeinde Sydower Fließ und hat ca. 400 Einwohner. Es ist ein typisches Angerdorf mit einem Dorfteich im Zentum und einer Kirche seitlich des Angers. Um sie herum befindet sich der von einer Feldsteinmauer umgebene Friedhof.
Der Ort hat seit seiner Gründung bis heute seinen ländlichen Charakter nicht verloren. Alte Bauernhöfe, z. T. aus dem 19./20. Jahrhundert, sind im Ort noch vielerorts zu sehen.
Der Berliner Bürger Hermann Busse schrieb um 1900 folgendes: „Eine Eigentümlichkeit von Tempelfelde sind die an vielen älteren Häusern vorgebauten Lauben, ganz ebenso wie man solche im Teltow und in der Zauche findet. Auch ist die Sprache der Bewohner auffallend und eine andere als in den Orten der Umgegend. Im Kruge des Dorfes sassen mehrere ältere Leute und unterhielten sich, doch konnte ich beim besten Willen die Unterhaltung nicht verstehen, so platt und unverständlich war die Sprache, …“.


 Der sakrale Feldsteinbau stammt vermutlich aus spätromanischer Zeit (1. Hälfte des 13. Jahrhunderts). Darauf deuten Baustil (eingezogener Chor und Apsis), Fensterverteilung (2x3 im Schiff, 2x2 im Chor und 3 in der Apsis, allesamt rundbogig endend) sowie der rundbogige Triumphbogen hin. An der Südseite des Kirchenschiffs befinden sich Reste einer vermauerten Rundbogentür.



Spätgotische Feldsteinkirche von Tempelfelde.
Foto W. Ebert


Westlich wurde ein neogotiischer Turm angebaut.
Die Kirche wurde durch einen Brand bis auf die Umfassungsmauern zerstört. Der Wiederaufbau begann bereits im darauffolgenden Jahr, aber Witterungseinflüsse sowie ein Blitzeinschlag führten immer wieder zu Beschädigungen an der Kirche und zu daraus resultierenden Instandsetzungsarbeiten.
An Innenausstattung stammt nur der Feldsteinaltar aus dem 13. Jahrhundert. Sein regelmäßiges Quadratmauerwerk läßt vermuten, daß er unverputzt war. Größtenteils verbirgt sich der Altartisch hinter dem neogotischen, hölzernen Altaraufsatz. In der Mitte des hölzernen Altars, der den Aufbau eines Flügelaltars hat, befindet sich ein Ölbild, das "Jesus und den sinkenden Petrus" zur Darstellung bringt. Bekrönt wird der Altar von einem kleinen, hölzernen Kreuz. Neben dem Altar steht die hölzerne, sechsseitige Taufe. Im Triumphbogen steht die ebenfalls hölzerne Kanzel. Die mechanische Orgel auf der Westempore wurde im Jahre 1886 erbaut.


Chor der Kirche Tempelfelde. Foto W. Ebert

Altar daer Kirche von Tempelfelde. Foto W. Ebert


Nach der Wende 1989 wurde das Kirchendach neu eingedeckt. Außerdem erhielt die Kirche eine neue Holzdecke. Weitere Sanierungsarbeiten sind vorgesehen.

Literatur:
Fischer, R. E.: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.be.bra.wisseschaft verlag GmbH.2005
Enders, L.: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VII Barnim. Weimar 1986
Tempelfelde – Wikipedia - de.wikipedia.org/wiki/Tempelfelde
Geschichte - Tempelfelde. www.tempelfelde-online.de/index.php/home/geschichte

 
© Märkische Eiszeitstraße, Ebert, Busse,de Taillez, 2012

 


 

 

 

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