Sagen 

 Der Teufelsstein

 
Der Riesenblock vom Wandlitzsee

Um den großen, dunklen Wandlitzsee hat einst das Volk einen Kranz von Sagen gewoben. Am bekanntesten ist die vom Riesenstein:

Auf der Wandlitzer Seite des Sees lag einst ein großer Stein. Da ging ein Riese spazieren und stieß gegen diesen. Zornig faßte er den Stein und warf ihn über den See hinweg auf die andere Seite nahe Stolzenhagen. Auf dem Stein konnte man noch die Spuren seiner Finger sehen. Sie ließen erkennen, wie fest der Riese den Steinblock gepackt hatte.

Die Geschichtsschreibung berichtete dazu : “Früher lag auf dem Stolzenhagener Feld am Nordufer des Wandlitzsees einer der größten Opfersteine der Mark, umgeben von einem Kreis kleiner Steine. Deutlich zeigte er auf seiner Oberfläche fünf flache Eindrücke.

Als 1846 der Wensickendorfer Krug, ein großes Fachwerkhaus mit Vorlaube und Strohdach, abgebrannt war, wurde er kurz darauf als „Gasthof zum alten Krug“ wieder aufgebaut. Das war das Jahr, in dem der Wandlitzer Riesenstein verschwand. Steinschläger zertrümmerten ihn und brachten die Stücke in 36 Fuhren nach Wensickendorf, wo sie für das neue Gasthof-Fundament verwendet wurden“.

Es handelte es sich bei dem Riesenstein ganz offensichtlich um einen sogenannten Schälchenstein. Die Vertiefungen können natürlichen oder auch künstlichen Ursprungs sein. In der Jungsteinzeit nutzten die Menschen solche Steine zu kultischen Handlungen (ob dies nun Opferhandlungen waren, sei dahingestellt). Um ihn herum befand sich oft ein sog. Stein- oder Bannkreis, der mit kleineren Steinen abgegrenzt war. Innerhalb dieses Steinkreises waren selbst der Feind oder das gejagte Wild tabu.
 

Der Prendener Teufelsstein

Die Prendener Kirchenglocken hatten das schönste Geläut in der ganzen Gegend weit und breit. Das konnte der Teufel (oder ein Riese) nicht hören. In seiner Wut warf er fünf Steine nach dem Kirchturm, um die Glocken zu zerschmettern. Drei Steine flogen zu weit. Sie fielen in den Wandlitzsee. Das Wasser spritzte hoch auf, und wo es niederfiel, entstanden die Heiligen Drei Pfühle. Zwei Steine gingen zu kurz. Sie fielen am Strehlesee nieder. Die Glocken aber blieben unverletzt. Der Eindruck der Hand des Teufels (Riesen) ist am großen Stein noch zu sehen.

© Märkische Eiszeitstraße, Ebert, 2002