Groß Dölln

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Geschichte Geschichte

Bereits in den Jahren 1299 bis 1438 wird in der Geschichte des Uckerlandes von einer Familie von Döllen (Dollen) berichtet. Nach dieser Familie soll auch das Döllnfließ seinen Namen erhalten haben.
Der Ort Groß Dölln entstand im Jahre 1727. In einem Generalpachtkontrakt vom 17. Mai 1729 wird erstmals die "Neue Döllnsche Hütte" (Glashütte) erwähnt. Andreas Preußig, der Besitzer der Glashütte, sorgte auch für den Bau einer Kirche. Durch den hohen Holzverbrauch der Glashütte musste in der Umgebung viel Wald gerodet werden. Auf einer der gerodeten Flächen entstand ein kleines Vorwerk, welches der Döllnsche Krug genannt wurde.
Auf Geheiß des Königs Friedrich II. konnten sich zu den vorhandenen 20 Büdnerhäusern (ehemalige Glasmacherwohnungen), sechs Familien aus der Rheinpfalz ansiedeln und Häuser bauen. Mit dieser Ansiedlung wurde am 18. Oktober 1774 in Berlin die Gründungsurkunde für Dölln unterschrieben.
Durch den Bau der Ziegeleien in Zehdenick wurden Arbeitsmöglichkeiten, auch für die Döllner Bürger, geschaffen und es entwickelte sich ein reger Handel. Viehhändler, Holzverkäufer und andere Geschäftsleute profitierten von der Handelstätigkeit und brachten es zu einem gewissen Wohlstand.
Im Herbst 1952 begannen in der Gemeinde Groß Dölln die Arbeiten für einen großen sowjetischen Militärflugplatz und eine Garnison. Nach Fertigstellung des Flugplatzes beeinflusste dieser bis zur Einstellung des Flugbetriebes 1994 nachhaltig die Lebensqualität der Bewohner der Gemeinde.


 

Ortsbeschreibung Ortsgeschichte

Die Gemeinde Groß Dölln befindet sich am südlichsten Zipfel der Uckermark. Nach Berlin sind es nur 45 km. Ein großer Teil der Landschaft um Groß Dölln gehört zum Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.
Zur heutigen Gemeinde Groß Dölln gehören Groß Dölln mit Klein Dölln, Groß Väter mit Klein Väter, Bebersee, Birkenhof und Dölln Krug. Heute bietet der Tourismus eine beträchtliche Einnahmequelle der Gemeinde. In zahlreichen Ferienwohnungen können Touristen ihren Urlaub verbringen. In der Gemeinde haben über 120 Personen ihren Zweitwohnsitz. Besonders im Sommer und Herbst lockt es viele Erholungssuchende zu einem Wochenendausflug an die Badeseen, zu Wanderungen und Radtouren in die fast unberührte Natur. Ein interessanter Wanderweg führt von Groß Schönebeck kommend über Groß Dölln zum Feriendorf Groß Väter See und endet mit der Anbindung in Gollin an den "Heideweg".
 

Dorfkirche Kirche

Dorfkirche Groß Dölln
Groß Dölln: Dorfkirche / W. Ebert

Die heutige Kirche, eine massiver Backsteinbau, wurde am 15. Oktober 1849 eingeweiht. Der Vorgängerbau war eine Fachwerkirche aus Lehm und mit einem Strohdach. Sie war 1735 fertiggestellt worden und brannte 1843 völlig nieder.
Die jetzige Kirche hat einen 40,48 m hohen Kirchturm. In der Kirche befindet sich ein 2,60 m hohes Kreuz aus Eichenholz. Der Kirchturm hat eine funkgesteuerte Uhr.

 

 

Aus dem Faltblatt des Fremdenverkehrsvereins Templin
� Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2003

 




 

Dölln Krug Döllnkrug

Hotel Döllnsee
Hotel Döllnsee / W. Ebert

Erstmals erwähnt wurde der Ort 1720 als "Dellkrug". Bereits 1739 war hier ein Reisestall für 100 Pferde. Dölln Krug entwickelte sich in dieser Zeit zu einem Rastplatz und Pferdewechselstandort für Reisende in Richtung Prenzlau und Berlin. Am Ende des 19. Jh. war Dölln Krug eine Zwischenstation für den Pferdeomnibus. Er wurde am meisten von Viehhändlern und Holzaufkäufern genutzt. Im Krug fanden damals auch Holzauktionen statt.
Im Aufrage von Göring wurde 1934/35 ein massives Gebäude mit Bootssteg, Boots- und Badehaus am Großen Döllnsee, wenige 100 Meter von der B109 entfernt, gebaut. Nach dem 2. Weltkrieg war das Gebäude erst Jugendherberge und später Gästehaus der SED und der DDR-Regierung. Nach 1990 verkaufte die Treuhand das gesamte Areal an die Unternehmensgruppe Falk & Partner, die das ursprüngliche Hauptgebäude um zwei Flügel mit 108 Gästezimmer erweitern ließen. 1994 entstand ein anspruchvolles Pannonia-Hotel. Heute wird es unter "Hotel Döllnsee" privat geführt.

 

Döllnfließ Döllnfieß

Döllnfließ
Döllnfließ / W. Ebert

Das Döllnfließ entspringt aus dem Großen Döllnsee, fließt durch den Kleinen Döllnsee und mündet ca. 5 km nördlich von Liebenwalde in die Havel bzw. in den Vosskanal. Von der Quelle bis zur Mündung, d. h. auf einer Länge von ca. 20 km, fällt das Fließ um 16,33 m. Vom Großen Döllnsee bis zur Havel waren früher 9 Schleusen zu überwinden. Bis zum Ende des 19. Jh. wurde noch Holz auf dem Döllnfließ geflößt. Nach dem Bau einer Schmalspurbahn für den Holzabtransport aus der Schorfheide Ende des 19. Jh. wurde die Holzflößerei eingestellt.

 

 

 

Aus dem Faltblatt des Fremdenverkehrsvereins Templin

 

Aus dem Faltblatt des Fremdenverkehrsvereins Templin
  © Märkische Eiszeitstraße, W. Ebert, 2003