Gollin

Geschichte | Ortsbeschreibung | Dorfkirche | Reiersdorf


Geschichte

Bereits im Jahre 1375 wurde das Dorf und Rittergut Gollin (letzteres ohne Gehöft) erstmals als Ghollyn erwähnt. Gutsherren waren die Gebrüder Grifke, Reimbold und Bertram von Greiffenberg. Im folgenden Jahrhundert kam das Dorf an die von Holtzendorf zu Vietmannsdorf.

1576 erfolgte die Ansetzung eines kurfürstlichen Heidereiters in Gollin auf einem, den von Holzendorf abgeforderten Grundstücks zwecks Wartung der "Wildfuhren".

Aus dem Schlosskataster vom Jahre 1624 ist ersichtlich, dass 17 Hüfner vorhanden waren. Am Ende des 30jährigen Krieges lagen die meisten Höfe wüst.

Bis 1857 blieb Gollin im Besitz derer von Holtzendorf zu Vietmannsdorf. Das gesamte Areal des Dorfes betrug zur damaligen Zeit 4128 Morgen.

 

Ortsbeschreibung

Gollin: Dorfkrug / W. Ebert

Das Anger- oder Platzdorf Gollin liegt am Rande der Schorfheide, etwa 13 Kilometer nördlich von Groß Schönebeck. Besonders günstig ist die gute Verkehrsanbindung über die Bundesstraße 109.

Auf der höchsten Stelle des Dorfplatzes wurde die jetzige Fachwerkkirche 1817 eingeweiht, die auf den Fundamenten der verwüsteten Granitkirche (1375) aufgebaut wurde. Der Golliner Krug wird bereits 1375 im Landbuch Carl IV. genannt. Damals war es ein Vorlaubenhaus mit großer Hofanlage. Der Krug steht heute noch an der selben Stelle wie zu seiner Ersterwähnung. Am Dorfausgang, in Richtung Vietmannsdorf, befindet sich am Gollinsee die Badestelle des Ortes. Das klare Wasser und die schöne Umgebung locken nicht nur Einheimische, sondern auch viele Berliner und Durchreisende zum Baden und Verweilen.

Für Urlauber, die in der Natur Ruhe und Entspannung suchen, ist die Gemeinde Gollin, zu der auch Reiersdorf und Wucker gehören, eine Reise wert. Ein Abschnitt des Hauptwanderweges (Heideweg, blauer Balken) von Frankfurt/Oder Richtung Usedom führt auch durch Wucker, Reiersdorf und Gollin. Ein weiterer interessanter Wanderweg (roter Balken) führt von Groß Schönebeck kommend über Groß Dölln zum Feriendorf Groß Väter See und endet mit der Anbindung in Gollin an den "Heideweg".


Gollin: Dorfkirche / W. Ebert

Dorfkirche

Bereits im Jahre 1375 wird in der Chronik die Kirche, ein Granitbau, der sich auf dem Dorfanger befand, erwähnt.

Auf der höchsten Stelle des Dorfplatzes wurde die jetzige Fachwerkkirche 1817 eingeweiht, die auf den Fundamenten der verwüsteten Granitkirche aufgebaut wurde.

 

Reiersdorf

Die Forst- und Waldarbeitersiedlung Reiersdorf ist heute ein Ortsteil von Gollin. Sie liegt 2,6 Kilometer von Gollin entfernt an der (Pflaster-) Straße nach Fried- richswalde. Diese führt quer durch die nordwestliche Schorfheide und bietet einen ausgezeichneten Einblick in die landschaftliche Vielfalt dieses Gebietes.

Gollin: Oberförsterei Reiersdorf / W. Ebert

Reiersdorf wird bereits 1745 als Oberförsterei erwähnt. 1821 wird sie Bestandteil des Königlichen Hofjagdamtes. Von da an spielte das spätere Forstamt eine große Rolle im Jagdgeschehen der Schorfheide.

Die Gebäude der jetzigen Oberförsterei, die heute zum Amt für Forstwirtschaft Templin gehört, entstanden in den Jahren um 1905. Hier ist jetzt auch eine Waldschule unter- gebracht. Neben der Oberförsterei ist auch eine Revierförsterei in Reiersdorf.

 

Aus dem Faltblatt des Fremdenverkehrsvereins Templin;
 © Märkische Eiszeitstraße / W. Ebert, 2003