Das Walddörfchen Glambeck ist slawischen Ursprungs, belegt durch den Namen selbst (Glambegke=Tiefensee) sowie durch vorgeschichtliche Funde. Es ist nicht bekannt, ob sich in der Kolonisationszeit dort deutsche Bauern festsetzten oder ob der Ort wüst wurde, denn 1375 taucht der Name "Glambeke" ohne jede weitere Bemerkung im Landbuch Karls IV. auf. Eine nahe gelegene Mühle, die dem Kloster Chorin gehörte, lag damals wüst. 1556 wurde die Glambekische Mühle aber wieder in Betrieb befindlich erwähnt.
Im 16. Jahrhundert scheint eine Neubesiedlung erfolgt zu sein. Kossäten siedelten zwischen Gutshof und Mühle, entlang des heutigen Wolletzer Weges. 1608 waren urkundlich ein Rittersitz und ein Vorwerk verzeichnet, die damals der Herrschaft Greiffenberg auf Kuhweide gehörten.
In der Folgezeit war der Besitz sehr zersplittert und durch vielfach wechselnde Besitzer gekennzeichnet. Bis 1862 sind 29 Gutsherren in Glambeck registriert. Zu ihnen zählen Hans Christoph von Bredow, Berend und Henning von Glöden, Levin von Ahlimb und Henning Joachim von Holtzendorf. Zwischen 1791 und 1793 ließ Gutsherr Ramin ein neues Herrenhaus errichten, das bis 1982 existierte. 1862 erwarb Friedrich Wilhelm Graf von Redern (1802 - 1883) Gut Glambeck und übernahm das Patronat über die Dorfkirche. Er ließ den Taubenturm errichten und den Schlosspark gestalten.
Ab 1945 kamen Flüchtlinge und Umsiedler in das Dorf.
Glambeck liegt mitten im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Der Ort befindet sich an einer Straße, die zu den landschaftlich schönsten Wegstrecken des Reservates zählt. Sie beginnt in Joachimsthal und führt über Görlsdorf und Kerkow nach Angermünde.
Bis 2003 waren Parlow und Glambeck eine Gemeinde. Dann wurden sie zu Friedrichswalde eingemeindet.
Die erste Erwähnung einer Dorfkirche in Glambeck stammt aus dem Jahre 1543. Im 30jährigen Krieg zerstört, wurde 1708 das Nachfolgekirchlein geweiht. Der kleine Fachwerkbau mit verputzten Fachen stand auf einem Feldsteinfundament. Die westliche Giebelseite war ganz mit Brettern verschalt. Der Kanzelaltar ist heute ganz schlicht. Als Kleinod besitzt die Fachwerkkirche eine 1772 von Johann Christoph Fuchs aus Berlin gegossene Kirchenglocke. Sie ist die einzige noch erhaltene des Meisters.
Nach 1990 stand die seltene "Arme-Leute-Kirche" kurz vor dem völligen Verfall. Sie zu retten, schlossen sich die Bewohner von Glambeck und kulturinteressierte Bürger zum Verein "Denkmale Glambeck" zusammen. Dank ihres großen Einsatzes und ihrer vielfältigen Initiativen gelang es ihnen mit Unterstützung vieler Freunde der Region und aus ganz Deutschland, die Kirche zu retten. Die Einweihung fand nach zweijähriger Bauzeit am 02.01.2000 statt. Seitdem wird sie sakral, kulturell und touristisch genutzt. So kann man hier die "Glambecker Konzerte" und viele Ausstellungen, vor allem einheimischer Künstler, erleben.
Ein ehemaliges Trafohäuschen
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2,5 km östlich von Glambeck steht die Glambecker Mühle, die 1375 zum Streubesitz des Klosters Chorin gehörte. Heute wird das Areal um das Fachwerkgebäude vom Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin genutzt.
Der knapp einstündige Rundweg führt den Besucher durch die Geschichte des ehemaligen Gutes und Dorfes Glambeck. Er macht aufmerksam, auf kulturhistorische und naturräumliche Besonderheiten. Der Spaziergang beginnt an der Fachwerkkirche. Am Dorfrand entlang führt uns der Pfad an den ehemaligen Katen der Kossäten und Tagelöhner des Gutes vorbei zum einstigen Rittersitz. Die Fundamente wurden kürzlich durch den Denkmalverein Glambeck freigelegt, dokumentiert und gesichert.
Südlich davon ließ Gutsherr Ramin zwischen 1791 und 1793 ein neues Herrenhaus errichten. Das Gebäude existierte bis 1982. Es war ein eingeschossiger, verputzter Fachwerkbau mit Mansardenwalmdach. Denkmalpfleger nennen es einen "schlichten typisch ländlichen Bau des 18. Jahrhunderts". 1862 erwarb Friedrich Wilhelm Graf von Redern das Gut Glambeck.
Ab 1945 erhielten Flüchtlinge und Umsiedler im Herrenhaus Wohnung, auch die Dorfschule und eine Lebensmittel- Verkaufsstelle waren dort untergebracht. Die Bausubstanz litt unter diesen Nutzungen. 1982 wurde nach Aufhebung des Denkmalschutzes das Gebäude abgerissen. Einige Fundamentreste konnte der Denkmalverein in Absprache mit dem Landesdenkmalamt erhalten.
Hinter der Gutsruine befindet sich der ehemalige Gutspark, dessen Gestaltung in die Zeit fällt, als Friedrich Wilhelm Graf von Redern das Gut Glambeck erworben hatte.
Auf der Grundlage eines Sanierungskonzeptes des Denkmalvereins, erarbeitet von der Landschaftsarchitektin Christine Hinz, aus Prenzlau, wurde der Park schrittweise wieder hergestellt.
Auf seiner Südseite grenzt er an den Glambecker See. Dieser wird von dem Flüsschen Welse durchflossen, das im unweit liegenden Dovin-See entspringt. Der Glambecker See ist zum Baden und Angeln vorzüglich geeignet. Im Umfeld der Badestelle zeigen benagte Stämme und Zweige das Vorhandensein von Bibern an.
Mitten im Gutspark liegt der wieder liebevoll hergerichtete Eiskeller.
Er wurde vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet. Die starken Feldsteinmauern und eine Wölbung aus gebrannten Mauersteinen sind mit einem Erdhügel verkleidet, der sich gut in die Parklandschaft einfügt. Bis ins 20. Jahrhundert wurden in den Wintermonaten Eisblöcke aus dem zugefrorenen See geschnitten und im Eiskeller gestapelt. Dadurch stand das ganze Jahr über Eis für die Kühlung von Lebensmitteln und der Jagdbeute zur Verfügung. Das war für Glambeck besonders wichtig, da der Ort bis Mitte des 20. Jahrhunderts (1952) ohne Elektroenergie wirtschaften musste.
Inmitten des Gutshofes steht das Wahrzeichen von Glambeck, der ehemalige Taubenturm. Das Landesdenkmalamt stellte ihn unter Schutz und charakterisierte ihn u. a. wie folgt: "Der exponierte Standort und die auffällige Gestaltung des Turmes verdeutlichen ... noch heute, dass er damals nicht allein aus bestimmten Nutzungsabsichten entstand, sondern bei seiner Errichtung auch der Wunsch nach einem repräsentativen architektonischen Blickfang auf dem Gutshof eine Rolle spielte."
Der Glambecker Denkmalverein baute 1999 eine Treppe ein und 2001 konnte er denkmalsgerecht saniert werden. Seit 1998 feiern die Dorfbewohner jährlich mit Gästen im Juni das Taubenturmfest. Pfingsten 2002 fand die Eröffnung der ersten Ausstellung im Taubenturm zusammen mit einem Konzert statt. Vorbei an einem Naturbeobach- tungspunkt mit Blick auf die große Welsewiese erreichen wir wieder den Ausgangspunkt unseres Rundganges.
Quellen:
Glambeck im Internet
© Märkische Eiszeitstraße, A. Busse / W. Ebert, 2004