Aus der Gemarkung Britz stammen einige steinzeitliche Funde, so eine Axt der Oderschnurkeramik und eine Siedlung der Trichterbecherkultur an der Grenze zu Lichterfelde. Etwa 1,5 km westlich des alten Dorfes liegt der Britzer See, an dessen Nordufer man einen Siedlungskomplex entdeckt hat. Sein Gräberfeld ist von der älteren Bronzezeit bis in die frühe Eisenzeit hinein belegt. Die Gräber weisen ähnlich denen von Lichterfelde Steinpackungen und wenige Beigefäße auf und enthalten vereinzelt Bronzeschmuck. - Aus germanischer Zeit sind Scherben und aus der Römischen Kaiserzeit ein Gefäß bekannt, deren Fundplätze jedoch nicht feststehen. Der vermutete slawische Charakter des Dorfes Britz konnte archäologisch bisher nicht bestätigt werden.
Urkundlich tritt Britz in verschiedenen Schreibweisen auf: 1258 Britzke, 1274 Briceke, 1277 Brizeke, 1447 Breczke, 1573 Brietz, 1684 Britz. Der Name ist aus einem Wortstamm ableitbar, wo Brezka einen Ort bezeichnet, "an dem Birken vorkommen". Wie bei Lichterfelde wird angenommen, dass beide Namen bei der Besiedlung von Orten aus dem Teltow übertragen worden sind.
1375 gehörten von den insgesamt 53 Hufen 3 dem Pfarrer und 4 dem Schulzen, nur 14 Kossätenstellen waren besetzt. Der Krug lag wüst.
1571 wurde das Lehnschulzengut oder Vorwerk zu Britz mit 4 Hufen genannt, 1578 hatte das Dorf 13 Bauern, 8 Kossäten, 1 Hirten und 38 Hüfner. 1845 wurde die Konzession zur Anlegung eines Ziegelofens auf einem Bauernhof erteilt. 1876 gründete man die ,Kolonie Britz' am Bahnübergang. 1901-02 entstand ein Radiatorenwerk am Bahnhof mit 40 Arbeitern, welches später seine Umwandlung in das Britzer Eisenwerk erfuhr. 1928 vereinigten sich der Gutsbezirk mit der Gemeinde Britz. 1931 ist die Rede von der Gemeinde Britz mit den Wohnplätzen Kolonie Britz, Gut Ferdinandsfelde und der Ziegelei.
Dort, wo die Eisenbahnlinie die Wohnkolonie durchquert, ließen sich verschiedene Industriebetriebe nieder. Der bedeutendste von ihnen, das Britzer Eisenwerk, wurde 1960 zum VEB Eisengießerei Hans Ammon, nachdem es sich mit der Eberswalder Gießerei zusammenschloss und Graugusserzeugnisse für Dieselmotoren und Werkzeugmaschinen produzierte. Unweit davon entwickelte sich der zentrale Holzausformungsplatz des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes Eberswalde. Ebenfalls auf Britzer Flur entstand 1975-78 auf einer Fläche von 45 ha ein neuer Großbetrieb, das ,Schlacht- und Verarbeitungskombinat Eberswalde'. Ihm angeschlossen wurde ein Blechverpackungswerk.
1945 wurden 439 ha Land enteignet und an Neubauern aufgeteilt. 1956 kam es zur Gründung einer LPG, die sich 1969 mit der LPG in Golzow vereinigte. 1977 wurde dann die KAP Lichterfelde bzw. die LPG Tierproduktion Lichterfelde für die Landwirtschaft des Ortes zuständig. Nach 1990 begann die Rücküberführung des genossenschaftlichen Eigentums in Privathand. So entstand die Agrar-GmbH Lichterfelde-Golzow.
Ortsbeschreibung
Während der alte Dorfkern eher einem Rundling gleicht, gliedert sich der Grundriss der Kolonie Britz schachbrettartig auf. Es überwiegen kleine Wohnhäuser, oft im Landhausstil, die nach dem zweiten Weltkrieg durch Mehrfamilienwohnhäuser der AWG Gießerei ergänzt wurden. Britz gehört heute wie Golzow u. a. Orte zum Amt Britz/Chorin.
� Märkische Eiszeitstraße, K. Rohlfien, Verein für Heimatkunde Eberswalde, 2004