Die Entstehung von Bebersee ist mit Sicherheit auf die Anordnung der jagdfreudigen feudalen Landesherren aus dem Jahre 1661 zurückzuführen, in der festgelegt wurde, einen Wildzaun von der Havel bis an die Oder zu errichten. Er sollte den Wildwechsel aus der Schorfheide in das Land Mecklenburg verhindern und führte dicht am nördlichen Ufer des Bebersees vorbei. Höchstwahrscheinlich ist der Name des Ortes vom Seenamen abgeleitet.
Erstmalig wurde die Gemarkung Bebersee im Jahre 1718 im Potsdamer Staatsarchiv erwähnt. Der Zaunsetzer Peter Stein hatte am Wildzaun im Reiersdorfschen Revier 92 Morgen Acker am Bleisee, Wiesen am Döllnfließ sowie 16 Kühe und 30 Schafe. Im Jahre 1723 wurde aus der Zaunsetzerstelle das "Vorwerk Stein" der "Königlich-Kurmärkischen Kriegs- und Domänenkammer Zehdenick" geschaffen und an den ehemaligen Zaunsetzer sowie zwei Tagelöhner verpachtet. Spuren sind heute noch am Bleisee erkennbar. Als neu entstehende Siedlungen bildeten Bebersee und Groß Väter ab 1748 eine Gemeinde. Die ersten fünf Kolonistenhäuser entstanden in der Zeit von 1748 bis 1750 für die fünf Pfälzerfamilien evangelischen Glaubens, die auf Veranlassung des Königs Friedrich II. nach Bebersee kamen. Drei weitere Kolonistenfamilien aus der Pfalz, aber katholischen Glaubens, zogen nach Groß Väter.
Auf Erlass Friedrich des Großen wurden um 1750 Lindenbäume in Bebersee gepflanzt. Einige Exemplare aus dieser Zeit sind heute noch an der Dorfstraße zu bewundern.
Auf Anregung Friedrichs von Arnim begann 1827 der Ausbau der ehemaligen preußischen Heeresstraße Berlin-Prenzlau-Stettin als Chaussee. Sie führte über Groß Schönebeck in Richtung Gollin an Bebersee vorbei und ist heute als B 109 bekannt. Dieser Straßenbau brachte für viele Einwohner von Bebersee für lange Zeit einen festen Arbeitsplatz.
Ab 1936 beanspruchte Herrmann Göring das gesamt Gebiet und die nähere Umgebung an dem Großen Döllnsee. Bebersee und Groß Väter sollten aus diesem Grund umgesiedelt werden. Die durch die enormen Kriegsaufwendungen gesetzten Prioritäten verhinderten jedoch, dass die Orte verschwanden.
Die Umsiedlungspläne Görings, aber auch Geldmangel der Einwohner trugen dazu bei, dass Bebersee erst Ende der dreißiger Jahre elektrisches Licht bekam.
Das Walddorf Bebersee liegt am Rand der Schorfheide, nicht weit von Groß Schönebeck, der größten Gemeinde in der Schorfheide, entfernt. Zu Beginn der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts wird Bebersee mit einigen zugeordneten Ausbauten eigenständig. Ab 1960 ist Bebersee Ortsteil der Gemeinde Groß Dölln.
Inzwischen ist der Ort, der heute in Teilen unter Denkmalschutz steht, ein Urlauberdorf für vorwiegend Berliner Bürger geworden.
Viele der 31 Wohnhäuser in Bebersee sind historische Häuser und Nebengebäude,die unter Denkmalschutz stehen. Jedes einzelne Gebäude schreibt ein Stück Geschichte des Dorfes. Das Haus Nr. 28 z. B. ist das Geburtshaus der Schriftstellerin Erna Taege-Rönisch. Sie ist eine bekannte mundartliche, uckermärkische Heimatdich- terin aus Bebersee, die 1951 nach Templin zog und Ehrenbürgerin der Stadt Templin ist. Das Haus Nr. 25 bewohnte seit 1968 der Karikaturist Heinz Jankofsky aus Berlin und im Haus Nr. 23 befindet sich eine Sommergalerie mit Landschaftsbildern der Umgebung, aber auch Plastiken und Keramikerzeugnissen.
Eine Besonderheit sind die in Bebersee erbauten sogenannten Brüderhäuser. Die Bauern vererbten in der Regel dem erstgeborenen Sohn den Familienhof. Für alle nachfolgenden Söhne wurde, immer für zwei Brüder zusammen, ein Haus gebaut. Beide Familien hatten nur eine Hofauffahrt, aber jede eine eigene sogenannte "Schwarze Küche" mit einem offenen Schornstein zum Himmel, in dem auch geräuchert wurde.
Die Landschaft um Bebersee bietet vielfältige Naturschönheiten, Entspannung und Ruhe. Baden, Radwandern und Wanderungen (z. B. der "Döllnkrugwanderweg" - roter Balken oder der "Heideweg" - blauer Balken) sind in dieser einmaligen landschaftstypischen Natur besonders beliebt. Bis nach Templin, der Perle der
Uckermark, sind es ca. 20 km, bis nach Prenzlau ca. 35 km.
© Märkische Eiszeitstraße / A. Busse , 2003
Aus dem Faltblatt des Fremdenverkehrsvereins Templin